Verlieb dich - Roman
Sie müssen trotzdem vorsichtig sein«, schnarrte der Captain mit seiner heiseren Kettenraucherstimme.
»Mach ich«, versprach Sara. »Hören Sie, Rafe und
ich sind hier über … ein Problem gestolpert. Könnten Sie mir bitte einen Gefallen tun und Nachforschungen über zwei Medikamentenschmuggler anstellen, die sich Biff und Todd nennen?« Sie erläuterte ihm kurz die Sachlage und erzählte von ihren Bemühungen, Kontakt mit dem Drogendezernat aufzunehmen. Dann lieferte sie ihm noch eine kurze Beschreibung von Biff und Todd, wohl wissend, dass die beiden wohl kaum ihren richtigen Namen angegeben hatten. Wahrscheinlich sahen sie sonst auch nicht so geleckt aus.
Hodges ließ einen langen Seufzer hören. »Welchen Teil von verhalten Sie sich möglichst unauffällig haben Sie eigentlich nicht verstanden, Rios?« Sara sah vor ihrem geistigen Auge, wie sich Hodges frustriert mit der Hand über seinen kahlen Schädel fuhr.
»Na ja, es ist beileibe nicht so, als wäre ich aktiv auf der Suche nach Ärger, aber er findet mich trotzdem immer wieder.« Sie grinste Rafe an.
»Ja, ja, reden Sie sich das nur weiterhin ein. Also, ich melde mich, sobald ich etwas herausgefunden habe. Passen Sie solange gefälligst auf sich auf, ja? Und lassen Sie von sich hören, wenn es etwas Neues gibt!«, bellte der Captain. Damit war das Gespräch beendet.
Sara legte auf und sah zu Rafe. »Er ist angefressen.«
»Das glaube ich gern. Weiß man schon, wer hinter dem Einbruch steckt?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Nicht genau. Aber es stand eine Nachricht auf meinem Badezimmerspiegel. Es klingt nach einer weiteren Einschüchterungsaktion, um mich an der Aussage zu hindern.«
»Also hat der Kerl, der neulich mit dir getanzt hat, Hidden Falls wieder verlassen. Oder Morley hat mehr als einen Mann auf dich angesetzt.« Rafe marschierte zur Eingangstür und tippte den neuen Code in das Tastenfeld der Alarmanlage an der Wand.
»Nachdem wir heute wohl nicht mehr vor die Tür gehen, aktiviere ich schon mal die Alarmanlage.«
Sara nickte.
»Geht’s dir gut?«, fragte er.
Wieder nickte sie. »Ich werde mich ganz sicher nicht von ein paar Drohungen davon abhalten lassen, meine Arbeit zu tun. Außerdem bekomme ich auf dem Weg zum Gerichtssaal und zurück Personenschutz. Ich muss nur noch die paar Wochen bis zur Verhandlung überstehen – und in dieser Zeit werde ich mich dank Pirro wohl nicht langweilen.«
Rafe stöhnte. »Erinnere mich nicht daran.«
Sara ging zu ihm hinüber und legte ihm die Arme um den Hals. »Pirro hat Glück, dass er dich hat«, sagte sie und sah ihm in die Augen.
Er erwiderte ihren Blick. »Und ich habe Glück, dass ich dich habe.« Er drückte ihr einen leichten Kuss auf die Lippen und ließ sie dann wieder los.
»So, mal sehen, warum Coop mich so dringend sprechen wollte.« Sara verwendete für diesen Anruf noch einmal Rafes Handy. »Hm … Zu Hause geht er nicht dran.« Sie sprach Coop eine Nachricht aufs Band und wählte dann die Nummer seines Mobiltelefons. »Hier meldet er sich auch nicht.« Also hinterließ sie auch auf seiner Mailbox eine Nachricht.
»Wir können nichts weiter tun als abzuwarten, bis die anderen sich bei uns melden.«
Sara runzelte die Stirn. »Ich weiß, du hast Recht, aber ich hasse es zu warten. Ich hasse es, zum Däumchendrehen verdammt zu sein, wo wir es hier gleich zweimal mit mehr oder weniger lebensbedrohlichen Fällen zu tun haben.«
Rafe kam näher. »Ein Glück, dass mir da gerade etwas eingefallen ist, um die Zeit zu überbrücken …«, murmelte er mit verführerischer Stimme.
Einer Stimme, der sie nicht widerstehen konnte.
Ein Klingeln riss Sara am nächsten Morgen aus einem tiefen Schlaf. Sie sprang aus dem Bett und stellte fest, dass es ganz schön frisch war. Kein Wunder, sie war ja auch splitternackt. Von Rafe keine Spur. Sie hoffte, dass er bereits an der Tür war.
Rasch schlüpfte sie in eine Trainingshose und ein T-Shirt und eilte hinaus. Rafe saß bereits im Wohnzimmer und unterhielt sich mit – ihrem Nachbarn.
Coop war den ganzen Weg hierhergekommen? »Was machst du denn hier?«, rief Sara konsterniert und schob sogleich ein alarmiertes »Ist jemand gestorben? « hinterher.
»Pessimistisch wie eh und je«, bemerkte Rafe.
Coop schüttelte den Kopf und lachte. »Ja, daran hat sich nichts geändert, wie ich sehe.«
»Warum bist du dann hier? Ich meine, ich freue mich, dich zu sehen, aber niemand nimmt eine fünfstündige Autofahrt auf sich, um einfach
Weitere Kostenlose Bücher