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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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Aber das konnte ich ihm nicht sagen. Es machte mir Angst, wie viel er mir gestanden hatte, wie viel plötzlich zwischen uns freigelegt war. »Und was hat deine Überlegung ergeben?«, fragte ich mit belegter Stimme.
    »Ich war so verliebt in dich. Nach unserer Trennung war ich am Boden zerstört. Ich versuchte, mich mit Ellen Maddox zu trösten und mit Claire und mit noch ein paar Frauen dazwischen – und sogar mit Philosophie, mit deren Hilfe ich mich über meinen Liebeskummer erheben wollte. Aber es funktionierte nicht. Nichts funktionierte. Als ich da vor der Eisdiele stand, wurde mir klar, dass ich noch immer in dich verliebt bin, dass ich nie aufgehört hatte, in dich verliebt zu sein.«
    »Und als welchen Menschen hast du dich erkannt?«, hakte ich nach. Ich rührte mich nicht vom Fleck, denn ich hatte Angst, beim ersten Schritt hinzufallen. Meine Beine fühlten sich an wie aus Gummi. Ich entdeckte Bib, die langsam und mit gesenktem Kopf am Seeufer entlangwanderte. Sie hatte etwas in ihrem Eimer, wahrscheinlich einen Stein, denn es klapperte, als sie den Eimer abstellte.
    »Als einen Menschen, der sich nicht abwandte und einfach weiterging. Als einen Menschen, der die Eisdiele betrat und idiotische Sachen machte, wie zwei Portionen Gwen Merchant zu bestellen, und sich dann den Zutritt in dein Leben erbat.«
    Ich war sprachlos, hatte Angst, etwas zu sagen, was er als Ermutigung auffassen könnte. Gleichzeitig war ich unendlich froh, dass er nicht einfach weitergegangen war. »Bin ich deshalb hier? Hast du das alles geplant?«
    »Nein! Ich hatte keine Ahnung, wie die Dinge sich entwickeln würden. Es stimmt, dass ich meine Mutter angelogen habe und deshalb eine Ehefrau vorweisen muss, aber dass du diese Rolle spielen sollst, war nicht meine Idee.« Er überlegte einen Moment und hob dann den Zeigefinger. »Vielleicht habe ich es ja unbewusst durch meine Willenskraft bewirkt. Manche Leute glauben, dass das möglich ist, ich habe es allerdings noch nie ausprobiert.« Wieder dachte er einen Augenblick nach. »Drücken wir’s mal so aus: Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich es mit meiner Willenskraft bewirkt. Dessen bekenne ich mich schuldig.«
    Bib war in die Hocke gegangen und stocherte mit einem Stock im Uferschlamm. War ich noch in Elliot Hull verliebt? War es das, was ich in der Eisdiele empfunden hatte? Liebe? Wenn es Liebe war, dann war sie mit Angst gemischt. Elliot machte mir immer noch Angst. Plötzlich kochte Wut in mir hoch. »Warum erzählst du mir das alles?«, fuhr ich ihn an. »Warum jetzt? Warum kannst du den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen, wie es normale Menschen tun? Warum kannst du nicht einfach …« Wollte ich ihn bitten, seine Liebe in Päckchen zu packen und mir portionsweise zu servieren? Das konnte ich mir sparen, denn das wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Ich hatte es hier mit Elliot zu tun, und dies war seine Art, mich zu lieben.
    »Reg dich nicht auf«, bremste er mich. »Ich erwarte keine ernsthafte Reaktion von dir. Ich musste dir einfach nur die Wahrheit sagen.« Er verschränkte die Arme und schüttelte kummervoll den Kopf. Ich sah, dass ein Kampf in ihm tobte. »Dich zu bitten mitzuspielen, ohne dir diese Geschichte zu erzählen, wäre nicht fair gewesen. Ich kann dich mit dem Auto in die Stadt zurückbringen oder zum Bahnhof, wenn du willst – oder du kommst mit rein.«
    Ich schloss für einen Moment die Augen, und als ich sie wieder öffnete, stand Elliot immer noch da und schaute mich an. Abwartend. »Ziehen wir’s durch«, sagte ich. »Konzentrieren wir uns einfach darauf.«

15

    W ir stiegen die Stufen zur Veranda hinauf und traten durch die Fenstertür in die Küche. Ich spürte, dass auch Elliot nervös war, und dachte, dass unsere Nervosität als typisch für ein Paar durchgehen würde, das heimlich geheiratet hatte und sich jetzt der Familie präsentierte.
    Eine junge Frau – Jennifer, wie ich annahm – war dabei, Porcupine in einem Becken der Doppelspüle zu waschen. Ich konnte seinen nassen Kopf und ein dickes Ärmchen sehen. Sie hatte uns nicht hereinkommen gehört. Unsicher, wie wir uns bemerkbar machen sollten, tauschten wir einen Blick. Elliots Geständnis, die Geschichte , die er mir erzählt hatte, hing wie ein Gewicht zwischen uns, das sich bei jedem Blick, den wir wechselten, verlagerte.
    An einer Wand stand ein weißes Sofa mit leuchtend bunten Kissen, das in meinen Augen in einer Küche fehl am Platz war. Aber warum eigentlich? Warum sollte in

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