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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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Tuben und Zellstofftüchern.
    »Ich finde nicht, dass wir schon zur Sache kommen müssen«, widersprach Elliot. »Wie wär’s, wenn du Elizabeth erst ein wenig kennenlernst?«
    »Dazu habe ich keine Zeit, Elliot, und das weißt du.«
    »Ich habe nichts dagegen, zur Sache zu kommen«, mischte ich mich ein. »Worüber möchten Sie sprechen?«
    »Über dich«, antwortete sie.
    Unsicher warf ich Elliot einen Blick zu. »Was möchten Sie wissen?«
    »Willst du Kinder?«
    »Also, das ist aber wirklich eine zu intime Frage«, protestierte Elliot.
    Vivian wandte sich mir zu. »Findest du sie auch zu intim?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich möchte Kinder.« Das stimmte – ich hatte mir schon immer Kinder gewünscht (obwohl ich selbst nicht gerne Kind gewesen war). Allerdings war es mir unheimlich, dass Babys ihre Eltern allein am Geruch erkennen konnten, und wenn ich daran dachte, wie zum Beispiel Helen über ihre Mutter sprach, bekam ich Angst, als Mutter zu versagen. Trotzdem wollte ich Kinder – Babys, die ich im Spülbecken waschen konnte, und kleine Kinder, die in Eimern Tiere sammelten. »Vielleicht zwei oder drei.«
    »Kinder kommen immer an erster Stelle. Und sie kosten einen mörderische Kraft – das meine ich im besten Sinn, Elliot.«
    »Diesen Text kann ich auswendig«, sagte er zu mir. »Die mörderische Kraft kostenden Kinder, die stets an erster Stelle kommen …«
    »Er trifft zu«, betonte seine Mutter. »Wir investieren unsere ganze Energie in die Bemühungen, dass unsere Kinder in jeder Hinsicht besser werden als wir. Elliot ist besser als ich. Jennifer auch. Also habe ich meine Aufgabe erfüllt.«
    Aus ihren Worten sprach eine solche Liebe, dass mir beinahe die Tränen gekommen wären. Ich dachte an meine Mutter. Sie hatte nicht die Gelegenheit gehabt, ihre Energie für meine Förderung einzusetzen. Wäre sie mit dem Menschen zufrieden, zu dem ich mich entwickelt hatte? »Meine Mutter ist gestorben, als ich noch klein war«, erzählte ich. Normalerweise sprach ich darüber nur, wenn es nicht anders ging, und jetzt überraschte ich mich damit, dass ich es von mir aus erwähnte. »Ich erinnere mich nicht wirklich an sie.«
    »Tut mir leid, das zu hören, Liebes. Wie alt warst du?«
    »Fünf.«
    »Liebst du deinen Vater, oder respektierst du ihn zumindest?«
    »Ja.«
    »Und verzeihst du deinen Eltern?«
    Ich schaute sie verdutzt an. »Was denn?«
    »Alles.«
    »Meinem Vater habe ich verziehen«, sagte ich, obwohl ich mir nicht sicher war. Hasste nicht ein Teil von mir ihn und seine sprechenden Fische und unsere schrecklichen Mittagessen und das trostlose Haus und die toten Nachtfalter? »Nein«, korrigierte ich mich. »Vielleicht doch nicht.«
    »Jedes Kind muss mit seinen Eltern eine Versöhnung durchlaufen. Dass deine Mutter tot ist, schließt nicht aus, dass sie deine Verzeihung braucht, oder?« Ein Seitenblick zu Elliot. »Spar dir deinen Einwand – das ist eine absolut korrekte Frage.«
    »Vielleicht möchte Elizabeth aber nicht über diese Dinge sprechen«, bremste er seine Mutter sanft, damit sie nicht weiter insistierte.
    Aber ich blieb beim Thema. »Ich habe nie darüber nachgedacht, ob ich meiner Mutter verzeihe oder nicht«, gestand ich. »Ich habe ihr bisher noch nicht einmal bewusst vorgeworfen, mich verlassen zu haben.«
    »Das alles hat keine Eile – aber es wird dir das Leben leichter machen, wenn du deinen Eltern ihre fehlbare Menschlichkeit verziehen hast, ihren Mangel an Stärke und Tugenden, ihre verkorksten Egos.« Wieder drehte sie sich zu Elliot. »Hast du mir schon verziehen?«
    »Deine fehlbare Menschlichkeit und dein verkorkstes Ego?«, neckte er sie.
    Sie drohte ihm scherzhaft mit dem Finger.
    »Ich versuche es«, sagte er, »aber es könnte sein, dass ich die Hilfe eines Therapeuten brauche.«
    »In Wahrheit vergöttert er mich«, flüsterte Vivian mir zu. »Doch eine kleine Therapie würde ihm nicht schaden. Pass nur auf, dass er es nicht übertreibt, denn dann verrennt er sich vielleicht. Das passiert nicht selten.«
    »Ich werde mich nicht verrennen«, entrüstete sich Elliot.
    »Dein Vater hat es getan, und du hast die genetisch bedingte Neigung, deine fehlbare, makelbehaftete Menschlichkeit mit einem feinzinkigen Kamm zu filzen.«
    »Mein Vater ging erst mit über siebzig in Therapie«, erklärte Elliot mir. »Das war damals Mode. Wie Valium.«
    »Ich habe Valium vorgezogen.« Vivian lächelte mich an und fragte unvermittelt: »Glaubst du an Gott?«
    »Was soll das

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