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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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Großmutter miteinander auf der Nähmaschine auf dem Dachboden angefertigt hatten.
    Elliot kam herein und steuerte bei: »Und für mich nähten sie aus demselben Stoff eine Krawatte. Sie hatte eine etwas eigenwillige Form, aber sie war perfekt in ihrer Eigenwilligkeit.«
    »Die Krawatte war Bibs Idee«, sagte Jennifer.
    »Wir traten im Partnerlook auf, stimmt’s, Bib?« Die Kleine war gerade mit ihrer Schatzkiste hereingekommen.
    »Ja«, bestätigte sie ein wenig schüchtern. »Und wir haben viel getanzt. Und viel geschwitzt. Es war eine schwitzige Hochzeit.«
    Jennifer nickte. »Das ist wahr.«
    »Schade, dass wir Elizabeth damals noch nicht kannten. Sie hätte uns Partner-Mützen gestrickt!«, scherzte Elliot.
    »Ich war in Panik«, entschuldigte ich mich. »Keine Ahnung, wie ich ausgerechnet auf diese Version gekommen bin.«
    »Es war ganz okay«, meinte Elliot. »Meine Mutter liebt Mützen.«
    Ich wollte noch mehr über Sonny erfahren. Wie sich herausstellte, war er als Schlagzeuger mit einer Band auf Tournee, die in der Welt des Folk einen gewissen Kultstatus besaß. »Ich hab ihn im Fundbüro entdeckt«, erzählte Jennifer. »Buchstäblich. Er hatte seine Brieftasche verloren und Bib auf einem Konzert eine Zeitschrift. Beides tauchte nicht wieder auf, und so heirateten wir zum Trost.«
    »Du hast gefunden, was du finden solltest«, sagte ich und dachte daran, wie Elliot zwei Portionen Gwen Merchant bestellt und mehr als das Gewünschte bekommen hatte.
    Wenn Porcupine weinte, war er manchmal nur dadurch zu beruhigen, dass man ihn auf den Arm nahm und draußen mit ihm herumwanderte. Jennifer musste ihre Mutter ins Bad begleiten, und Elliot machte gerade einen Salat, also blieb Porcupines Betreuung an mir hängen – und Bibs, die mit Latexhandschuhen und einer Gesichtsmaske auf der Veranda hockte. Vor ihr lagen auf einer Papiertüte eine Pinzette und das Eulengewölle. Wie angewiesen, begann ich mit Porcupine im Arm auf und ab zu gehen, ein, zwei Schritte hin, ein, zwei Schritte her.
    »Was hast du vor?«, fragte ich.
    »Ich will die Mäuseknochen rausholen.« Porcupine quengelte noch immer, aber nicht dramatisch. »Singen hilft«, sagte Bib.
    »Singen?«
    »Porcupine mag das Lied über die Fliegengittertür.«
    »Die Fliegengittertür?«
    »Du weißt schon: Die Fliegengittertür schlägt zu, und Marys Kleid schwingt.«
    »Du meinst ›Thunder Road‹?«
    Bib zuckte mit den Schultern.
    »Stinkt das Gewölle?«, erkundigte ich mich.
    Bib beugte sich darüber und schnüffelte. »Nicht sehr.«
    Als Porcupine weiterquengelte, begann ich, ihm Bruce Springsteen in sein rosiges Babyohr zu summen.
    »Bist du hier, weil Großmutter bald sterben wird?«, fragte Bib.
    Ich schnappte nach Luft. »Äh … nein.«
    »Viele Leute kommen vorbei, weil sie bald sterben wird. Sie ist meine andere Mutter. Ich habe zwei Mütter.«
    »Da hast du aber großes Glück, zwei Mütter zu haben.«
    »Und jetzt habe ich auch noch einen Vater. Sonny.« Bib hatte die Haut noch immer nicht berührt – sie betrachtete es nur. »Glaubst du, jemand wird Großmutter aufschneiden, wenn sie tot ist? Sie hat ihren Körper der Wissenschaft vermacht.«
    »Ich weiß es nicht. Aber es ist nett von ihr, dass sie das getan hat.«
    »Wir sind bloß aus Knochen und so Zeugs.«
    »Nein, da ist noch viel mehr.« Ich ging vorsichtig neben ihr in die Hocke, um Porcupine nicht zu irritieren. »Phantasie und Liebe und Träume.«
    Bib schaute zu mir hoch, und ich sah Tränenspuren auf ihren Wangen. »Ich kann meine Haut nicht aufschneiden«, sagte sie.
    »Das musst du doch auch nicht«, erwiderte ich. »Weißt du, die Wissenschaftler können alle möglichen Teile unseres Körpers verwenden, aber die anderen Dinge, die uns ausmachen – Phantasie und Liebe und Träume –, leben weiter, wenn wir gestorben sind.«
    Bib schaute auf Porcupines Grübchenknie hinunter und strich mit ihrer behandschuhten Hand darüber. »Und wo gehen die Sachen dann alle hin?«
    Ich deutete auf ihr Herz. »In die Menschen, die wir geliebt haben.«
    Sie wischte sich die Nase mit dem Ärmel ab. »Schleiereulen haben ein sehr gutes Gehör. Sie können Tiere hören, die unter dem Schnee sind. Die Weibchen legen bis zu sieben Eier auf einmal.« Porcupine begann zu protestieren. Wir schauten ihn beide an. »Er will, dass du wieder mit ihm spazieren gehst und singst«, sagte Bib.
    »Sieht so aus.«
    Ich stand auf, machte mich wieder auf Wanderschaft und sang »Thunder Road«, während Bib das

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