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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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Boot mit seinem luftigen Korpus und dem leichten Rahmen war heil geblieben, ein kleines Artefakt aus Elliot Hulls Kindheit. Was hieß das, metaphorisch betrachtet – ein Schiff ohne Wasser, ohne Flasche?
    Vivian war eingedöst und Jennifer erschöpft, und so erboten Elliot und ich uns, Porcupine und Bib zum Supermarkt mitzunehmen, wo ich die Zutaten für meine Lasagne besorgen und eine Bevorratung nach Mrs. Fogelman vornehmen wollte. Vor der Abfahrt versuchten Elliot und ich, das Geheimnis der Gurte von Porcupines Autositz zu ergründen.
    »So rum«, dachte ich laut.
    »Nein, ich glaube, so rum«, widersprach Elliot.
    Wir hantierten ratlos mit den Gurten und lachten. Schließlich war Bib mit ihrer Geduld am Ende und übernahm das Anschnallen ihres kleinen Bruders. »Seht ihr?«, triumphierte sie. »Es ist ganz einfach.«
    »Ja, für dich«, sagte Elliot.
    »Sie ist eben ein Wunderkind«, bemerkte ich.
    »Ich habe einen sehr hohen IQ«, erklärte Bib.
    »Testen sie den in der Schule?«, wollte ich wissen.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Weiß ich nicht.«
    Wir stiegen in Jennifers Minivan. Elliot fuhr. »Ich fühle mich wie am Steuer der Proud Mary .« Er straffte seine Schultern. »Dieses Ding ist echt bullig.«
    »Wer ist Proud Mary?«, fragte Bib vom Rücksitz.
    »Um dir das zu erklären, müsste ich mit der Dampfschiffindustrie beginnen«, antwortete Elliot, »dann weitergehen in die Sechziger und zu Creedence Clearwater Revival und schließlich zu Ike und Tina Turner.«
    »Und du müsstest erklären, wie es ist, Tag und Nacht für den Mann zu schuften«, ergänzte ich.
    »Es ist echt hart, für den Mann zu arbeiten«, sagte Elliot.
    »Wer ist der Mann denn?«, fragte Bib.
    Statt zu antworten, fing Elliot an, den Song zu singen. Ich steuerte ein wenig Hintergrund bei – ein paar tiefe rollin’ und ein paar hoo, hoo, hoo , was Porcupine sichtlich faszinierte. Wir sangen ziemlich schrecklich, doch es war eine Abwechslung, und dafür zu sorgen war unsere vordringliche Aufgabe. Ich überlegte, wann ich Elliot sagen sollte, dass seine Mutter Bescheid wusste. Ich würde dich überall erkennen. Warum berührten diese Worte mich so tief? Ich konnte es nicht erklären, aber ich war sicher, dass Elliot eine Theorie dazu haben würde. Nicht sicher war ich hingegen, ob ich bereit war für seine Theorien über mich, über Mütter. Er kannte mich so gut, aber wie war das möglich? War ich früher mutig genug gewesen, um so viel von mir selbst zu offenbaren? Damals war ich jung. Ich wusste es nicht besser. Jetzt wusste ich es besser, oder? Wir hielten an einer roten Ampel, und ich musste den Drang niederkämpfen, mich zu Elliot hinüberzulehnen und ihn zu küssen. Er war einfach zum Küssen.
    Im Supermarkt wanderten wir durch die Gänge. Porcupine saß jetzt in dem Babysitz eines Einkaufswagens, und Bib fragte uns nach jedem Artikel aus, den sie nicht sofort einordnen konnte – Kokosmilch, Safranreis, getrocknete schwarze Bohnen, Bimsstein, auf gestoßenem Eis präsentierte kopflose Fische. Wir wechselten uns in der Beantwortung ihrer Fragen ab, taten unser Bestes, während wir den Einkaufswagen voller und voller packten, denn ich hatte beschlossen, wenn ich schon mal dabei war, gleich mehrere Gerichte auf Reserve zu kochen. Als Porcupine zu quengeln anfing, nahm ich ihn hoch und ließ ihn auf meinem Arm hopsen, während ich Elliot mit Ellbogen und Fußspitzen Anweisungen gab. »Etwas davon«, sagte ich beispielsweise. »Äh, nein, das Größere. Genau.« Und Elliot schaute auf meine gestreckten Füße. »Das da? Oder das da? Dieses hier oder das dort?«
    Als wir an die Kasse kamen, war Porcupine eingeschlafen und plötzlich bleischwer. Meine Arme schmerzten, und dann fiel Elliot auch noch ein, dass wir das Brot vergessen hatten. Er und Bib liefen los und ließen mich an der Kasse stehen.
    »Sie kommen gleich wieder«, sagte ich zu der Kassiererin.
    »Es ist schön, dass Ihr Mann Ihnen hilft«, meinte sie. »Sie haben ja alle Hände voll zu tun.«
    Mir lag auf der Zunge, ihr zu erklären, dass Elliot nicht mein Mann war und die Kinder nicht mir gehörten, aber ich verkniff es mir, denn schließlich war Elliot angeblich mein Mann. Also nickte ich lächelnd und fügte sogar noch ein gottergebenes Schulterzucken hinzu, als wollte ich sagen: Was soll’s? So ist es nun mal.
    Als Elliot und Bib wieder in Sicht kamen, war ich sehr erleichtert. »Da sind sie!« Es war mehr als einfache Freude, was ich empfand. Ich hatte das

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