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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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Uhr gesehen?« Peter war ein hoffnungsloser Fall, wenn es galt, Dinge zu finden. In diesem Moment stand er, die Arme in die Seiten gestemmt, mitten im Raum und ließ mit ratloser Miene den Blick in die Runde wandern.
    »Schau auf dem Nachttisch nach«, riet ich ihm, und er machte sich auf den Weg zum Schlafzimmer. »Wo hast du denn die Golfschuhe her?«, rief ich ihm nach. »Die sehen ja geradezu antik aus.«
    »Hab ich mir von meinem Vater geborgt.« Er kam ohne Uhr zurück. »Auf dem Nachttisch war nichts. Glaubst du, sie ist einfach so verschwunden?«
    »Nein. Was ist denn mit deinen Golfschuhen?«
    »Ich wollte am siebzehnten Loch einen Ball aus dem Teich schlagen, doch ich bin ins Stolpern geraten und stand plötzlich bis über die Knöchel im Wasser. Danach waren die Schuhe nicht mehr zu gebrauchen.«
    »Oh.«
    »Halb so schlimm. Ich hab das Loch innerhalb des Pars gespielt.« Er hängte sich seine Golftasche über die Schulter. »Ich lass das mit der Uhr jetzt. Sag mir Bescheid, wenn du sie gefunden hast.« Womit er meinte: Suchst du sie bitte für mich?
    »Viel Spaß«, wünschte ich ihm.
    »Den werde ich haben.« Seine Lippen streiften meine Wange. Den werde ich haben. War es das, worauf eine Ehe basierte? Flüchtige Liebesbezeugungen? Freundliche Gesten, die durch Häufigkeit und Verlässlichkeit die Leere ausglichen? Plötzlich hörte ich wieder die Stimme von Elliots Mutter: »Die Ehe ist ein Unding.« Hatten langjährige Paare nicht aus ebenjenen Freundlichkeiten die Kraft geschöpft, in dieser unfreundlichen Welt zu überleben? Erhielten diese kleinen Freundlichkeiten – wie die liebevollen Kabbeleien zwischen Dr. und Mrs. Fogelman – die Menschen am Leben? Vielleicht erwarteten die Leute heutzutage zu viel von der Liebe, waren zu sehr auf eine romantische Vision davon fixiert. Ich wuchs in einer Art Wirtschaftskrise der Liebe auf. Ich verlangte nicht mehr, als ich bekam. Sollten wir nicht alle zufriedener sein? Warum so gierig? Warum wollte ich unbedingt mit Elliot Hull zusammen sein? Warum musste ich ständig an ihn denken? Während ich mein Leben lebte, während ich mich dabei beobachtete, wie ich mein Leben lebte, fragte ich mich alle naselang, wie es in diesem oder jenem Moment mit Elliot wäre. Hatte ich nicht genug? Hatte ich nicht mehr, als man verlangen durfte? Ich dachte: Was, wenn ich jetzt mit Elliot zusammen wäre? Dann müsste ich nicht so viel darüber nachdenken. Dann könnte ich aufhören, wie eine Wissenschaftlerin mich selbst als wissenschaftliches Objekt zu studieren.
    Auf dem Heimweg von der Arbeit malte ich mir aus, wie Elliot und Peter mit einem weißen Wagen über den Golfplatz holperten, wie sie ihre Schläger schwangen und auf den Grüns putteten. Hatte Elliot wirklich seit der Highschool nicht mehr gespielt? Machte er sich da draußen zum Narren? Spielte Peter sich auf? Er war ein exzellenter Golfer. Einmal hatte er bei einem Amateur-Turnier zusammen mit einem Freund aus dem College fünftausend Dollar gewonnen. Wahrscheinlich würden sie hauptsächlich über das Wochenende reden. Peter hatte sicher die Sprache auf meine Rolle als Elliots erfundene Ehefrau gebracht, würde in scherzhafter Form auf die ehelichen Pflichten oder Ähnliches anspielen.
    Wenn Eila recht hatte und man das Leben nicht im Griff behalten konnte, dann würde ich Peter nicht auf das Spiel ansprechen und Elliot nicht deswegen anrufen. Ich würde es einfach auf sich beruhen lassen.
    Aber als ich nach Hause kam – dank eines Schlamassels etwas früher als gedacht: Ein Paar hatte beschlossen, das gemeinsame Haus zu verkaufen und sich anschließend scheiden zu lassen, aber jeder war der Ansicht, dass der andere für die Präsentation aufkommen sollte –, saß Elliot Bier trinkend auf meinem Sofa. Eines seiner Hosenbeine war bis zum Knie hochgekrempelt, der Fuß steckte in einem Eimer mit Eis. Ich war wie vom Donner gerührt. Ich hatte nicht gewusst, ob ich ihn je wiedersehen würde, und jetzt war er hier wie er leibte und lebte mit seinen dunklen Locken, seinen geschwungenen Brauen und seinen freundlichen, dunklen Augen. Schuldgefühle packten mich, als hätte ich ihn aus dem reinen Wunsch heraufbeschworen, ihn wiederzusehen.
    »Was machst du hier?«, fragte ich. »Was ist passiert?«
    In diesem Augenblick kam Peter mit unserem automatischen Eisbereiter aus der Küche. »Eine unangenehme Begegnung mit einem Sprinklerkopf«, erklärte er und schüttete noch mehr Eis in den Eimer. Elliot versteifte sich

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