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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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ihrer Abwesenheit zu analysieren würde nichts bringen. Außerdem brauchte ich selbst dringend eine Analyse – ein wenig Klarheit. Mit einem losen Faden an meiner Handtasche spielend starrte ich aus dem Fenster.
    »Bestell dir doch was.«
    »Ich bringe nichts runter.«
    »Ich dachte, der Grund für unser Treffen hier sei eine Notfall-Eiscrememaßnahme.«
    »Ich hatte in den letzten drei Stunden das Vergnügen mit einem streitenden Ehepaar. Es war unendlich nervig. Außerdem steht eine Schlange an der Theke.«
    Faith deutete mit einer Eistüte auf die Teenager. »Die sind hier plötzlich reingebrochen wie eine Flutwelle. Sie machen mir Angst. Das geht weit zurück. Eine Urangst.« Die jungen Mädchen waren laut und hektisch, kitzelten einander, flüsterten und lachten dann schallend. »Sie sind so unberechenbar wie eine Rinderherde.«
    Die Anführerin war eindeutig erkennbar. Sie hatte die schönsten Haare und war überhaupt nicht laut, und alle schienen um sie herumzutanzen. Es waren auch zwei Mütter dabei, bemüht, die Wünsche der Mädchen zu ergründen und an die Frau hinter der Theke weiterzugeben, wozu sie sich Notizen machten.
    »So jung waren wir auch mal«, sagte ich.
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Wie geht’s Edward?«, fragte ich.
    »Oh, wunderbar. Er ist ein tapferer kleiner Bursche. Und er hat zugestimmt, die Pubertät zu überspringen.« Sie beugte sich vor und schaute mich erwartungsvoll an. Ich wusste nicht, wie ich beginnen sollte. »Erzähl mir, was los ist.«
    Ich seufzte. »Es ist etwas geschehen«, gestand ich, womit ich meinte, dass ich mich verändert, dass tief in mir eine Verwandlung stattgefunden hatte.
    »Hattest du eine Affäre mit Elliot?«
    »Nein. Na ja – wir haben uns einmal geküsst. Aber es ist schlimmer als eine Affäre.«
    »Oh.« Sie lehnte sich zurück. »Das geht vorüber«, prophezeite sie. »Und dann ist alles wieder okay.«
    »Diese Reise hat mich irgendwie verändert.«
    Faith schaute mich fragend an.
    »Seine Mutter hat mir ein Foto von sich mit Elliot und seiner Schwester geschenkt. Die beiden sind darauf noch Kinder. Die Aufnahme wurde offenbar von einem Fenster im ersten Stock aus gemacht: Die drei stehen auf dem Rasen vor dem Haus, und an einer Seite der Fotografie sieht man ein Stück Gardine. Ich kann es nicht erklären, aber das Foto hat etwas in mir berührt. Ein wunderbares Geschenk. Es hat mich aufgebaut, ich habe mich stärker gefühlt, behütet. Es ist, als wäre mir klar geworden, dass ich beschützt werde … Es ist, als hätte sie verstanden …«
    »Verstanden? Was?«
    Ich konnte es nicht besser erklären, denn ich wusste selbst nicht genau, was ich meinte. »Ach nichts. Ich habe das Foto ganz oben in meinem Schrank versteckt.« Ich sah Faith an. »Keine Angst. Ich habe nicht vor, mein Leben zu zerstören. Ich werde weiter Theater spielen, und das noch besser als bisher. Aber unter uns – ich will nicht, dass es vorbei ist. Ich will den alten Trott nicht mehr.«
    Sie nickte. Edward bewegte sich im Schlaf. Faith ruckelte ein wenig an dem Autositz, der Kleine streckte sich, gab ein leises Schnurren von sich und schlief weiter. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich kann mir das gar nicht vorstellen.«
    »Das Problem ist, dass Peter Elliot zum Golfen mitnehmen will. Er will ihn in unseren Freundeskreis einführen!«
    »Das wäre eine Katastrophe.«
    »Allerdings.«
    Mittlerweile hatten die Mädchen begonnen, die Tische in Beschlag zu nehmen. Die Sitzordnung war sichtlich kompliziert und hierarchisch bestimmt, es war ein ständiges Hinsetzen und Wiederaufstehen, Kombinationen fanden sich, wurden aufgelöst, andere Konstellationen zusammengestellt.
    »Deine einzige Möglichkeit ist ein kalter Entzug«, konstatierte Faith. »Mach nicht alles kaputt, was du hast.«
    »Was, wenn das Leben sich nicht im Griff behalten lässt? Dann kann man sich den Versuch doch gleich sparen, oder?«
    Sie lachte. »Unsinn. Das Leben ist wie ein nachlässig verschnürtes Paket, aber wir checken immer wieder die Knoten, um sicherzustellen, dass sie nicht aufgehen und alles auseinanderfällt. Das müssen wir.«
    Nachdem ich Elliot am Morgen eingeschärft hatte, mich nicht anzurufen, es sei denn, seine Mutter wäre gestorben, rief ich ihn an. Ich war auf dem Heimweg von der Milchbar, wo ich schließlich ein Eis bestellt hatte, das dann in seinem wachsbeschichteten Becher vor sich hin geschmolzen war. Für das Telefonat parkte ich auf einer Baustelle mit Schachtelhäusern im

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