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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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auf den Beifahrersitz. Elliot stieg vorsichtig ein. »Gwen …«
    »Ja?«
    »Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.«
    »Was?«
    »Dich wieder zu verlieren. Man sollte meinen, dass ich nach dem ersten Mal damals auf dem College irgendwie darauf vorbereitet gewesen wäre und es nicht mehr so schwernehmen würde, doch diesmal ist es sogar noch schlimmer. Wie kann das sein?«
    Ich stand in der offenen Tür seines Wagens. »Ich will nicht, dass du mich verlierst, aber ich habe keine Wahl.«
    »Doch, die hast du.«
    »Ich bin eine Verpflichtung eingegangen.«
    »Und er?«
    »Was?«
    »Nichts. Ich suche nach Schlupflöchern.« Er zuckte zusammen, als wäre ihm gerade ein Schmerz durch den Knöchel gefahren, und schüttelte dann den Kopf. »Ich liebe dich. Ich möchte, dass du das weißt.«
    Ich liebte ihn auch, doch das war der Unterschied zwischen uns: Ich wollte nicht, dass er wusste, wie stark meine Gefühle für ihn waren, wie schwach und atemlos er mich machte. »Ich will nicht, dass du mich verlierst«, sagte ich noch einmal. Das war das Äußerste – mehr konnte ich nicht preisgeben.
    Ein paar Minuten später war ich wieder in der Wohnung. Peter hatte das Eis ausgeschüttet. (Als ich später duschen wollte, fand ich die Reste in der Badewanne.) Er telefonierte. »Ja. Ja. Alles klar. Verstanden«, sagte er in dem Telegrammstil, in dem er mit Anrufern aus der Klinik sprach. Als er auflegte, fragte ich: »Ein Eichhörnchen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Jim hat es auch gesehen. Elliot hatte Glück, dass es keine Wildgans war. Die gibt es überall auf dem Gelände, und ich habe schon gesehen, wie sie einen am Boden liegenden Mann attackierten.«
    »Elliot hatte also Glück. Es war Glück, dass er aus dem Golfwagen geschleudert wurde, sich den Knöchel verdrehte und das Schienbein an einem Sprinklerkopf aufriss?«
    »Hey – Golf ist ein Sport«, wiegelte Peter ab. »Da passiert so was schon mal.«
    »Es ist ein Alte-Leute-Sport«, widersprach ich spitz.
    »Jedenfalls betreibt man ihn mit Körpereinsatz. Du wärest überrascht, wie viele Golf-Verletzungen ich zu sehen kriege.«
    »Leute, die sich ihre künstliche Hüfte ausrenken, zählen nicht wirklich!« Wir schweiften weit vom Thema ab. Peter war ein Meister in Ablenkungstechnik. In diesem Fall spielte es allerdings keine Rolle – ich hatte bereits beschlossen, das Golfabenteuer zu den Akten zu legen. »Ich will nicht darüber reden.«
    »Er spielt grauenvoll«, sagte Peter. »Ich glaube nicht, dass ich schon mal einen so schlechten Golfer gesehen habe. Wenn er zum Schlag ausholt, sieht es aus, als wolle er sich in den Rasen hineinschrauben.«
    »Ich will nicht darüber reden.«
    Peter ließ sich mit einem Grunzlaut auf dem Sofa nieder. »Er hat Glück, wenn er irgendwann gut genug wird, um einen Snap-Hook auch nur ansatzweise hinzukriegen. Und beim Putten hat er den Ball mehrmals am Loch vorbeigeschlagen!« Jetzt war er dicht an der Schadenfreude.
    »Ich sagte, ich will nicht darüber reden!«, wiederholte ich laut und machte mich auf den Weg zum Schlafzimmer.
    »Aus dem Wagen geschleudert zu werden ist eine Feuertaufe, Gwen«, erklärte Peter, »und nicht mal die hat er richtig hinbekommen.«
    Ich blieb mitten im Flur stehen, machte kehrt und ging zurück ins Wohnzimmer. »Du hast dafür gesorgt, dass er aus dem Wagen geflogen ist?«
    »Nein. Nicht wirklich. Es war definitiv ein Eichhörnchen da.«
    »Mmmm. Dann will ich nicht darüber reden. Definitiv nicht.«
    »Okay«, sagte er. »Dann will ich es auch nicht.«
    »In Ordnung.«
    »In Ordnung.«

26

    D er Herbst kam schnell in diesem Jahr. Die Tage wurden kürzer, es wurde kühl in der Wohnung, die Fenster klapperten im Wind. Die Tage waren grau und regnerisch, nur selten schaute die Sonne durch die Wolken. Meine Mutter war im Herbst ums Leben gekommen, deshalb hatte diese Jahreszeit etwas besonders Düsteres für mich, wobei sie mit ihrer Frostigkeit, dem abfallenden Laub und dem allgegenwärtigen Verlust von Grün ganz allgemein von Tod kündet. Diesmal belastete mich nicht nur die verschwommene Erinnerung an meine Mutter, sondern auch noch die an Vivian. Als sie mich mit ihrer Schwester Giselle verwechselte, hatte ich ihr versprochen, »ihm die Wahrheit zu sagen«. Seitdem waren Monate vergangen, doch ich lebte immer noch in Angst. Jeden Tag hatte ich das Gefühl, Vivians in mich gesetztes Vertrauen zu enttäuschen, und es wurde immer schwieriger, ihre Bitte zu verdrängen.
    Wieder und wieder wollte

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