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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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verströmten die Plätzchen im Herd im ganzen Hotel einen verlockenden Duft nach geschmolzener Schokolade. Dann hörten Ed und Alex, wie die schwere Turmtür zufiel, wie Absätze auf der Treppe klickten und aufgeregte Frauenstimmen in der Halle ertönten.
    »Sind sie endlich fertig?« Alex saß auf dem Boden vor dem Backofen.
    »Die Plätzchen oder die Mädchen?«
    »Mum ist da.« Alex sprang auf die Füße. Ed hatte über seine allzu wörtliche Analogie gelacht - seine Vision von Lorraine, wie sie in einem blutroten Lederkostüm aus dem Bad auftauchte und einen sehr hübschen alten Cosmo mit Ralleystreifen besprühte. Alex interessierte sich nun mehr für das Make-up als für das Backen, vor allem nachdem Ed ihm erklärt hatte, dass Frauen, die sich besonders lange im Badezimmer aufhalten, normalerweise nicht auf dem Klo hockten und Comics lasen. Alex rutschte auf Socken über den polierten Boden der Halle und kam vor Lorraine zum Stehen. »Wow!«, rief er.
    »Na, da siehst du es, Lorraine«, lachte Marilyn. »Das erste Kompliment des Abends.« Alex war nämlich der Mund offen stehen geblieben.
    »Und da ist noch ein Mann, den wir um seine Meinung bitten können.« Liesel griente Ed an. »Was meinst du?«
    Es war keine der gestellten Verwandlungen wie im Fernsehen, wo ein Mädchen aussieht wie ein verkleideter Mann und anschließend wie Elizabeth Taylor. Lorraine sah immer
noch aus wie Lorraine, aber es war eine Lorraine mit weichen Locken, die ihr seidig über die Schultern fielen. Sie trug Lippenstift und ein hübsches Kleid. Das machte einen Riesenunterschied aus.
    »Du siehst großartig aus«, sagte Ed. Seine Stimme klang so ehrlich, dass die ziemlich emotionale Lorraine sofort fast in Tränen ausbrach.
    »Du nicht weinen«, warnte Kashia streng. »Liesel hat deine Augen gemacht wie sexy Katze, und wenn du weinst, wischt alles weg.«
    »Du brauchst jetzt ein großes Glas Wein, damit du dich entspannst und in Stimmung kommst«, verkündete Marilyn, die über die Aussicht, dass Lorraine eine Verabredung hatte, dreimal so aufgeregt war wie Lorraine selbst.
    Liesel verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Lorrine trinkt nur bei besonderen Gelegenheiten einen kleinen Sherry. Ein großes Glas Wein, und sie ist nicht mehr entspannt, sie wird ohnmächtig.«
    »Okay, dann eben einen kleinen Sherry, denn dies ist eine besondere Gelegenheit.«
    Sie waren erst ein paar Minuten in der Bar, als sie ein Auto draußen vorfahren hörten, woraufhin Lorraine sofort wieder ins Badezimmer stürzte.
    »Er ist da!«, trompetete Alex, falls niemand es bemerkt hatte.
    »Bist du fertig?«, fragte Liesel.
    Lorraine kämpfte dagegen an, die Handtücher neu zu falten, und stürzte stattdessen den Sherry hinunter.
     
    Marilyn und Liesel saßen auf dem Sofa unter ihrer Bettdecke. Die alte Standuhr in der Ecke zeigte kurz nach Mitternacht
an. Ihre Augen waren schwer vor Müdigkeit, die Lider kurz vor dem Zuklappen.
    »Es ist, als würde man auf ein Kind warten, das nach Hause kommt«, gähnte Marilyn.
    »Wenn du jetzt so bei Lorraine bist, wie wird es erst mit Alex, wenn der zum ersten Mal ausgeht?«
    »Ach, ich weiß. Aber trotz ihres Alters ist sie ja noch wie ein Kind. Sie ist so unerfahren, dass sie sehr gefährdet ist.«
    »Entspann dich. Adrian ist ein guter Typ.«
    »Du findest mich bescheuert, nicht wahr?«
    Liesel schüttelte den Kopf und drückte der Schwester die Hand. »Nein, ich finde es süß, dass du dir solche Sorgen machst.«
    »Ich bin ja auch nicht die Einzige, die nach Mitternacht noch auf ist, oder?«, kicherte Marilyn.
     
    Draußen im Auto umklammerte Adrian fest das Steuer und versuchte, allen Mut zu sammeln, um Lorraine zum Abschied einen Kuss zu geben. Es war ein schöner Abend gewesen, schön genug für den schüchternen, zurückhaltenden Adrian, um überhaupt den Gedanken an einen Kuss zu wagen. Er befürchtete nämlich immer, dass er eine Ohrfeige bekam, das Mädchen dann hinausstürzte und sich weigerte, jemals wieder mit ihm zu reden.
    Adrian war Lorraines Verwandlung nicht aufgefallen. Das lag nicht daran, dass er ein unaufmerksamer Typ war, dem Frisuren oder neue Kleider nicht auffielen, sondern eher daran, dass er völlig verliebt war und sie in jeder Aufmachung schön fand. Für ihn sah sie aus wie Aphrodite, mit oder ohne Lippenstift, im Putzkittel oder Versace-Outfit.
    Aber Lorraine wusste das natürlich nicht.

    Lorraine wusste nur, dass er sie genug mochte, um sie einzuladen, aber nun hatte er

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