Verliebt in den Chef?
runzelte er die Stirn. „Nein, ich glaube nicht.“
Sie setzte sich auf, die Decke um sich gewickelt. „Wie wäre es dann mit Pfannkuchen?“
„Mit Ahornsirup?“, fragte er, und sie nickte, aber er schüttelte den Kopf. „Was hast du sonst noch anzubieten?“
„Alles, was du willst.“
Er sah plötzlich interessiert aus. „Ich will dich.“
Plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen. Nachdem sie ihn acht Monate lang geradezu angebetet und gerade mal eine Nacht mit ihm verbracht hatte, konnte das doch keine Liebe sein. Der überwältigende Drang, seinen Körper zu spüren … seine hypnotische Stimme zu hören …
Nein, das war mit Sicherheit keine Liebe, aber verdammt nah daran. Als er sie erneut in die Arme nehmen wollte, fiel sein Blick auf die Uhr auf seinem Nachtschrank. Er fluchte, und als sie sah, wie spät es war, wusste sie, warum.
„Um wie viel Uhr ist euer Familientreffen?“, fragte sie.
Er fiel stöhnend zurück aufs Bett. „In jedem Fall zu früh für mich.“
Sie legte sich hin, fuhr mit den Händen unter ihr Kissen und betrachtete sein Gesicht – die gerade Nase und das stolze, markante Kinn.
„Vielleicht kommt Cade ja gar nicht.“
„Das wäre nicht seine Art“, erwiderte er. „Seit er sprechen kann, muss er im Mittelpunkt stehen. Er ist immer die Hauptperson gewesen: beim Football, an der Uni …“
Bei Frauen? Die nächsten Worte entschlüpften ihr, bevor sie darüber nachdenken konnte. „Für mich wirst du immer der Beste sein.“
Als er sie erst überrascht und dann nachdenklich ansah, hätte sie am liebsten gesagt, dass sie nie zuvor etwas aufrichtiger gemeint hatte. Sie atmete tief ein. Es war an der Zeit für sie zu gehen, bevor sie noch etwas wirklich Dummes von sich gab. Erneut setzte sie sich auf. „Ich mache das Frühstück.“
„Du kümmerst dich gerne um Menschen, habe ich recht?“
Sie verharrte für einen Moment lang. „Wahrscheinlich ja“, erwiderte sie schulterzuckend.
„Auch um deine Mutter, bevor sie krank geworden ist?“
„Meine Mutter ist ziemlich übel gestürzt, als ich jung war“, erklärte sie. „Ihr Körper hat sich zwar erholt, aber geistig wurde sie nie wieder die Alte. Sie ist nicht mit Daddys Tod klargekommen, also habe ich ihr geholfen, soweit ich konnte.“ Nur wenige Augenblicke, bevor er gestorben war, hatte Ellas Vater sie darum gebeten, auf ihre Mutter aufzupassen, was Ella aber auch ohne seine Bitte getan hätte. Roslyn war ihr immer eine gute Mutter gewesen.
Tristan griff nach einer Strähne ihres Haares und drehte sie zwischen den Fingern. „Es ist an der Zeit, dass jemand auf dich aufpasst.“
Gerührt sah sie ihn an. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass es jemals anders sein könnte. Dass es jemanden gab, der sich um sie kümmerte und für sie sorgte – aber es hörte sich wundervoll an.
Er lächelte träge und unterbrach ihre Überlegungen. „Bevor wir irgendwas anderes machen, sollten wir ein Bad nehmen.“
Was für eine verlockende Vorstellung. Tristans Badezimmer war wie ein wahr gewordener Traum aus Marmor und purem Luxus. „Soll ich das Wasser einlassen?“, erkundigte sie sich.
„Du darfst den Badezusatz reinschütten“, versprach er ihr und streichelte ihren Arm. „Wenn ich dir den Rücken einseifen darf.“ „Nur meinen Rücken?“
Er ahmte ihr neckisches Lächeln nach. „Anscheinend kennst du mich schon sehr gut.“ Um seine Aussage zu bekräftigen, zog er die Decke über sie beide und dachte gar nicht ans Aufstehen.
7. KAPITEL
Eine Stunde später saßen sie nach einem Bad in Tristans Sportwagen auf dem Weg zu dem Haus seines Bruders. Sie waren noch nicht lange unterwegs, als Tristan einen kleinen Umweg ankündigte. Er parkte den Wagen, zog die Handbremse an und wandte sich an Ella. „Ich muss nur noch schnell was holen“, entschuldigte er sich lächelnd und küsste sie auf die Wange. „Ich bin gleich wieder da.“
Sie seufzte, als der Kuss ein angenehmes Kribbeln in ihr wachrief. „Ich komme schon klar, lass dir ruhig Zeit.“ Es machte ihr nichts aus, für eine Weile allein zu sein, ganz im Gegenteil. So konnte sie in Ruhe über alles nachdenken. Hatte sie wirklich so eine unglaubliche Nacht mit Tristan Barkley verbracht? Wenn sie die Augen schloss, durchströmte das gleiche Hochgefühl sie, das sie beim Sex mit Tristan empfunden hatte. Was wohl dieser Abend bringen würde? Sie kuschelte sich mit geschlossenen Augen in den Sitz und ließ ihre Gedanken schweifen, als nach knapp
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