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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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einzigen Kusses?
    Rafael und sie, das war wie Feuer und Eis. Es konnte nicht gut gehen.
    Schon am nächsten Tag sah Caitlyn ihre Befürchtungen bestätigt.
    Zusammen mit Megan kehrte sie atemlos von einem Sonntagmorgenritt zwischen den Weingärten zurück. Obwohl es erst acht Uhr war, war Rafael schon bei den Ställen. Doch nicht allein. Ein untersetzter grauhaariger Mann stand neben ihm.
    „Was macht denn John Bartlett hier?“, fragte Megan, während die Hufe der Pferde auf dem Pflaster klapperten. Dass Mr. Bartlett, ein Immobilienbewerter, hier war, verhieß nichts Gutes.
    Freundlich lächelte Rafael Caitlyn zu.
    „Hallo, John. Was verschafft uns zu so früher Stunde die Ehre?“, grüßte Megan.
    „Eine Schätzung. Offenbar gehört Mr. Carreras ja zur Familie.“
    Caitlyn war enttäuscht. Sie hatte inständig gehofft, dass er seine Rachepläne aufgeben und Phillip verzeihen würde. Doch offensichtlich dachte er überhaupt nicht daran. Wütend stieg sie vom Pferd, führte die Stute in den Stall und zäumte sie ab.
    Erst als sie sich etwas beruhigt hatte, trat sie hinaus auf den Hof. Inzwischen war Phillip gekommen und sprach mit Mr. Bartlett. Rafael stand mit düsterem Blick etwas abseits.
    Caitlyn zögerte kurz. Doch sie konnte die Saxons nicht im Stich lassen. Selbst wenn sie damit das aufkeimende Vertrauen zwischen sich und Rafael zerstörte: Sie wusste, was sie zu tun hatte. Schließlich würde er bald wieder aus ihrem Leben verschwunden sein, während sie hierblieb. Selbstbewusst stellte sie sich neben Phillip.
    Beinah verächtlich wandte Rafael den Blick von ihr ab und sagte: „Ich schlage vor, wir fangen an. Umso eher haben wir es hinter uns.“
    Megan, die noch immer auf dem Pferd saß, fragte: „Wissen meine Mutter und Joshua davon? Ich hatte nämlich keine Ahnung. Soll das heißen, dass Rafael definitiv ein Recht auf ein Teil des Erbes hat?“
    „Deine Mutter weiß, warum John hier ist“, sagte Phillip müde. „Es ist noch nichts entschieden. Du, Joshua und Heath, ihr braucht euch also noch keine Gedanken zu machen. Vertraut mir einfach. Morgen haben Rafael, Mutter und ich einen Termin in meinem Büro. Unsere Anwälte werden auch dabei sein.“ Mit einem verstohlenen Seitenblick fügte er hinzu: „Rafael und ich haben einiges miteinander zu besprechen.“
    Dieser hatte sich wieder voll und ganz in einen spanischen Granden verwandelt. Entschlossen presste er die Lippen aufeinander – die Lippen, mit denen er Caitlyn erst am Freitag so zärtlich geküsst hatte.
    Caitlyn musste sich wohl langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass er nicht bereit war, einfach zu vergeben und zu vergessen!
    Am Montagvormittag verließ Rafael zufrieden das Büro. Zusammen mit seinem Anwalt hatte er bei dem Gespräch nachdrücklich betont, dass er nicht gewillt war, unverrichteter Dinge nach Spanien zurückzufliegen. Er wollte haben, was ihm als Sohn zustand.
    Seine Mutter hatte von Phillip Saxon keinerlei Unterstützung erhalten, und dafür würde dieser jetzt bezahlen, und zwar mit seinem eigenen Grund und Boden.
    Als sie allein waren, hatte er Phillip über die finanzielle Situation von Saxon’s Folly befragt. Alles lief gut, doch mit ihm selbst als Teilhaber würde es sicher noch besser gehen … Obwohl er immer vorgehabt hatte, seinen Anteil zu verkaufen.
    Phillip hatte weitaus weniger Grund zur Zufriedenheit. Kay hatte an dem Treffen nicht teilgenommen, und Rafael war klar, dass ihre Entschuldigung, anderweitig beschäftigt zu sein, nur eine Ausrede war.
    Doch Phillips Eheprobleme bedeuteten für Rafael seltsamerweise nicht die erhoffte Genugtuung.
    Vater und Sohn standen im Hof des Weinguts, wo Caitlyn damit beschäftigt war, große Stahlbehälter mit einem Wasserschlauch zu säubern.
    „Würdest du Rafael ein wenig herumführen?“, fragte Philipp seine Angestellte.
    „Klar!“ Nachdem sich Phillip zurückgezogen hatte, fragte sie: „Wo fangen wir an?“ Dabei vermied sie es, Rafael in die Augen zu sehen.
    Schulterzuckend antwortete er: „Mir egal. Hauptsache, du zeigst mir nicht die Sherryproduktion.“
    „Keine Angst, mache ich nicht.“ Betont munter sagte sie: „Beginnen wir mit dem Abbeeren. Dabei werden die Stiele der Trauben entfernt, damit später der Wein keinen bitteren Beigeschmack bekommt. Wir verwenden nur erstklassige Reben, die einen einwandfreien Saft ergeben.“ Es folgte eine detaillierte Beschreibung des weiteren Prozesses, und Rafael hörte aufmerksam zu.
    Caitlyn war völlig in ihrem

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