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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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Element. Ihre Augen leuchteten vor Begeisterung für ihre Arbeit und für Saxon’s Folly.
    Dabei wurde Rafael immer deutlicher bewusst, dass er mit einem Verkauf seines Anteils nicht nur Phillip, sondern auch Caitlyn empfindlich treffen würde – eine Vorstellung, die ihm ganz und gar nicht behagte.
    Nachdenklich folgte er ihr in den Weinkeller, wo von allen Jahrgängen Flaschen aufbewahrt wurden.
    Zum Schluss zeigte sie ihm das große Gebäude für die Weinproben. Auf einer Tafel standen die Weinsorten und ihre Preise. Die Gläser befanden sich in langen Reihen auf der Holztheke, und in Regalen schienen die Weinflaschen auf Besucher zu warten.
    „Hier finden die Weinverkostungen und Direktverkäufe statt. Allerdings öffnen wir erst um elf. Kay kümmert sich hier um alles. Dabei wird sie von ein paar studentischen Hilfskräften unterstützt. Wenn sehr viel los ist, helfen wir alle mit. Megan wollte immer ein Feinschmeckerrestaurant auf dem Gut eröffnen, mit einem französischen Koch, aber Roland war dagegen. Und jetzt, da er tot ist, hat sie die Idee nicht wieder erwähnt.“
    „Vielleicht möchte sie sich nicht über den Willen des Verstorbenen hinwegsetzen“, gab Rafael zu bedenken. „Das könnte ich verstehen. Ich war mit meinem Vater – oder besser gesagt meinem Adoptivvater – auch nicht immer einer Meinung. Seit er nicht mehr lebt, stelle ich oft fest, dass ich vieles auf seine Art erledige. Es ist, als ob ich damit sein Andenken hochhalten würde.“
    Verständnisvoll nickte Caitlyn. „Ja. Ein tröstlicher Gedanke. Du solltest auch noch einmal überlegen, ob du den Saxons wirklich so etwas antun willst. Sie haben es nicht verdient“, sgte sie mit einem Seitenblick auf Rafael.
    „Phillip Saxon schon.“
    Nach kurzem Schweigen sagte Caitlyn: „Wenn du meinst … Aber Kay und deine Halbgeschwister nicht. Sie leiden schon genug und könnten Mitgefühl und Unterstützung gebrauchen … statt noch mehr Aufregung.“
    In diesem Moment betrat Kay den Raum, und Caitlyn hörte auf zu sprechen.
    Als sie Rafael sah, zögerte Kay kurz. Natürlich war sie über seine Anwesenheit auf dem Gut alles andere als glücklich.
    Rafael richtete sich auf. Auch wenn er Caitlyn im Stillen recht gab, hatte er dennoch ein Recht, hier zu sein. Für die Vergangenheit konnte er nichts. Und in Zukunft würde ihm hier sein Anteil gehören … besser, Kay gewöhnte sich an den Gedanken.
    Aber er wollte ihr gegenüber wenigstens höflich sein. Darum sagte er mit charmantem Lächeln: „Ein herrliches Weingut. Sie müssen sehr gern hier leben.“
    „Ja.“ Kay lächelte ebenfalls und schien sich zu schämen, dass sie ihn hatte spüren lassen, dass er hier nicht erwünscht war. „Schon immer. Hier geht einem einfach das Herz auf.“
    Rafael verstand die Frau seines Vaters, denn auch er liebte sein Gut in Spanien mit dem typischen kalkhaltigen Boden der Gegend am Atlantik.
    „Mir geht es ebenso mit Saxon’s Folly“, warf Caitlyn ein.
    Hatte sie sich deshalb in der Vergangenheit so auf Heath fixiert? War es vielleicht unbewusst mehr um das Weingut als um den Mann gegangen? Denn Saxon’s Folly schien Caitlyn wirklich sehr wichtig zu sein.
    Aber auch für ihn hatte es einen gewissen Wert. Jetzt, da er sein erstes Ziel, seinen ihm zustehenden Anteil, fast erreicht hatte, wollte er auch noch Fernandos Tagebücher finden.
    Am Mittwochabend lehnte Caitlyn an der durch die Sonne aufgeheizten weißen Stallwand und beobachtete ungläubig, wie Rafael Diablo auf der Weide ein Halfter mit einer Longe anlegte. Sie fürchtete schon, es würde gleich ein Unglück geschehen, aber der Hengst verhielt sich ruhig. Der Spanier ging voraus zu den Ställen und hielt dabei lose die Longe.
    Diablo richtete die Ohren nach vorn – und folgte Rafael! Als er ihn eingeholt hatte, schnaubte er sogar freundlich und verspielt an seinem Rücken.
    Das Tier war nicht wiederzuerkennen!
    In der Box begann Rafael, fröhlich pfeifend den Hengst zu striegeln. Caitlyn traute ihren Augen kaum. „Das hätte ich nie für möglich gehalten.“
    „Er ist lammfromm. Versuch es doch einmal.“
    Noch eine Wette? „Nein danke, ich hänge zu sehr am Leben“, sagte sie lachend. Außerdem reichte es schon, dass sie die erste Wette verlieren würde. Sie, die seit Jahren kein Date hatte, würde mit einem Mann ausgehen!
    „Keine Angst, er tut dir nichts“, beschwichtigte er und öffnete die Boxentür. „Komm rein, damit ihr einander kennenlernen könnt.“ Mit diesen Worten

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