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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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legte ihr Rafael leicht die Hand auf den Rücken und schob sie in die mit frischem Stroh ausgelegte Box.
    Zaghaft streichelte Caitlyn dem Tier über den Kopf.
    „Kraul ihn hinter den Ohren. Das liebt er.“
    Während Caitlyn noch zögerte, knabberte der Hengst spielerisch an ihrem T-Shirt und senkte dann auffordernd den Kopf.
    Schließlich fasste sie Mut und kraulte die empfindsame Stelle hinter den Ohren. „Ich kann nicht glauben, wie er sich durch deinen Einfluss verändert hat“, sagte sie.
    Hinter ihr lachte Rafael und trat näher zu ihr. Sogar als Caitlyn begann, Diablo zu striegeln, ließ er es geschehen.
    „Siehst du?“, flüsterte Rafael ihr ins Ohr. „Die halb geschlossenen Augen bedeuten, dass er es genießt.“
    „Also wirklich, die Wandlung ist kaum zu glauben. Andererseits kann ich Diablo verstehen: Du hast ihn ja regelrecht verwöhnt.“
    Sanft legte Rafael den Arm um sie. „Möchtest du das auch? Verwöhnt werden?“
    Sie lachte leise auf. „Das wünscht sich jede Frau.“
    „Du bist aber nicht jede Frau.“
    Bevor sie etwas erwidern konnte, begann er, zärtlich ihren Rücken zu streicheln.
    Ihr stockte der Atem. Mit kundigen Händen massierte ihr Rafael die verspannten Rückenmuskeln, was unglaublich guttat. Auch wenn die Weinherstellung eine hohe Kunst war, so bedeutete sie doch gleichzeitig auch harte körperliche Arbeit.
    „Angenehm so?“, wollte er mit dunkler Stimme wissen.
    „Allerdings.“
    Doch langsam und zunächst fast unmerklich kam zu dem wohligen Schauer ein anderes, belastendes Gefühl hinzu: Plötzlich erschien Caitlyn die Box beängstigend eng.
    Diablo stupste sie an, weil er weitergestriegelt werden wollte. Um ruhig zu bleiben, atmete Caitlyn tief durch.
    Hier drohte keine Gefahr. Noch immer massierte Rafael mit gleichmäßigen Bewegungen ihren Rücken – offenbar hatte er wirklich nichts anderes im Sinn.
    Caitlyn war zum Weinen zumute. Wenn sie doch diese lächerliche Angst überwinden könnte, die sie seit dem Übergriff Tommys nie wieder losgeworden war.
    Zornig dachte sie: Nein, ich werde nicht weinen!
    Sie würde nicht zulassen, dass dieses Scheusal Tommy Smith weiterhin ihr Leben so nachteilig beeinflusste. Was sich zwischen ihr und Rafael entwickelte, sollte nicht länger von der Vergangenheit überschattet werden.
    Langsam fuhr sie mit dem Striegeln fort. Dabei konzentrierte sie sich auf die angenehmen Gefühle, die Rafaels Hände auslösten – Hände, die ihr nie ein Leid zugefügt hatten.
    Rafael ist nicht wie Tommy!
    Rafael war ein Mann, der ihr Vertrauen verdiente, der niemals eine Frau demütigen oder verletzen würde.
    Mit einem Mal fiel die angstvolle Spannung von ihr ab, unter der sie so lange Zeit gelitten hatte. Sie seufzte tief.
    Rafael beendete die Massage und fragte: „Wie geht es dir jetzt?“
    „Viel besser als seit Langem“, sagte sie fröhlich. „Danke, es war einfach wunderbar.“
    „Du hattest ein paar ganz schöne Knoten in der Muskulatur.“
    „Nicht nur das“, sagte sie zweideutig. Sie hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Wange und sagte: „Rafael, du bist ein sehr netter Mann. Stimmt’s, du wirst die Saxons nicht ruinieren?“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Na ja. Gestern warst du sehr nett zu Kay.“ Und er war auch so geduldig uns sanft mit ihr gewesen, dachte sie, sprach es aber nicht aus.
    „So nett, wie du denkst, bin ich nun auch wieder nicht. Diablo hat mir aus der Hand gefressen, und morgen werde ich ihn reiten. Ich möchte nämlich unsere Wette auf keinen Fall verlieren.“
    Caitlyn, die ihren inneren Widerstand gegen das Ausgehen mit ihm aufgegeben hatte, sagte: „Ich lasse schon mal einen Tisch reservieren.“
    „In einem eleganten Restaurant“, sagte er mit glänzenden Augen. „Ich möchte ein bisschen mit dir angeben.“

7. KAPITEL
    „Das ist es!“, rief Megan am folgenden Tag begeistert aus. Den ganzen Nachmittag suchten die beiden Freundinnen schon nach einem passenden Kleid. Caitlyn hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass Rafael „ein bisschen mit ihr angeben“ konnte, wie er es ausgedrückt hatte.
    Caitlyn drehte sich vor dem Spiegel hin und her. Das Kleid im schlichten Stil der Zwanzigerjahre, silberfarben und mit Perlenschnüren verziert, stand ihr gut und trug sich überraschend bequem. Etwas anderes wäre für Caitlyn ohnehin nicht infrage gekommen.
    Es war gerade geschnitten und ärmellos und hatte einen weiten U-Boot-Ausschnitt. Durch die silberne Farbe des Stoffes und die Perlenschnüre

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