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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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Caitlyn. In Wahrheit war sie dem allen nicht gewachsen … Die ungewohnte Umgebung des Nachtclubs, ihr Kleid mit den Perlenschnüren, der gut aussehende Mann ihr gegenüber, dessen Gedanken nicht zu erraten waren – das alles machte sie nervös.
    „Wie gesagt, du brauchst …“ Er wählte seine Worte offenbar sorgfältig. „… dir keine Sorgen zu machen. Wir befinden uns in der Öffentlichkeit, du selbst hast das Lokal ausgesucht.“
    Sicher ging er oft aus und fühlte sich hier weitaus wohler als sie. Doch das konnte sie ihm nicht sagen. Schließlich ging er davon aus, dass sie dieses Lokal regelmäßig besuchte.
    Welche Ironie: Gerade dass sie die Wette verloren hatte, tröstete Caitlyn ein wenig. Denn sie war diejenige, die zahlen musste. So konnte sie den gemeinsamen Abend hier jederzeit beenden. Sie hatte also alles im Griff und wirklich keinen Grund zur Nervosität.
    Unauffällig betrachtete sie Rafael, der ihr völlig entspannt gegenübersaß. Sein aufmerksamer Blick schien sie förmlich zu durchbohren, und Caitlyn fühlte Sehnsucht in sich aufsteigen.
    Doch was ihre Angst betraf, hatte er völlig recht: Hier, in einem öffentlichen Restaurant, konnte nichts passieren.

8. KAPITEL
    „Du kommst also oft hierher, Caitlyn?“, fragte Rafael mit einem herausfordernden Lächeln.
    Also hatte er sie durchschaut! Oder doch nicht? Ahnte er, dass sie zum ersten Mal hier war?
    Inzwischen hatten die Jazzmusiker zu spielen begonnen, in einem schleppenden Rhythmus, den Caitlyn als sehr erotisch empfand.
    Nach kurzem Zögern hob sie fast flehentlich die Hände. „Okay. Ich war noch nie im Leben hier. Das war ein Tipp von Megan.“
    „Das freut mich. Dann ist es für uns beide neu, und wir können es gemeinsam entdecken.“
    Gemeinsam. Es war wie ein Zauberwort, auf das hin sie sich sofort entspannte. Der Restaurantbesuch als ein verbindendes Erlebnis, das ihre Vertrautheit miteinander fördern würde. Fasziniert betrachtete Caitlyn seine gebräunte Hand, die sich von ihrem hellen Teint abhob. Die starke Hand eines Kämpfers.
    Als ihre ihr kurz geschnittenen, nicht lackierten Nägel auffielen, zog sie unsicher die Finger unter die Hand. Bestimmt hatten die Frauen, mit denen sich Rafael sonst traf, sehr gepflegte Hände. Caitlyn konnte sich lebhaft vorstellen, wie sie damit seinen Arm berührten. Bei dem Gedanken durchzuckte sie ein lebhafter Schmerz.
    „Deine Haut fühlt sich wie Seide an“, flüsterte er und führte ihre Hand zu einem zarten Kuss an seine Lippen.
    Caitlyn wurde heiß und kalt. Doch bevor sie die Hand wegziehen konnte, hatte er sie schon wieder losgelassen.
    In diesem Moment erschien die Kellnerin mit der Speisekarte. Nachdem sich Rafael bei Caitlyn über ihre Vorlieben und Abneigungen erkundigt hatte, bestellte er das Essen. Dann reichte er ihr die Weinkarte. „Entscheide du.“
    Sie wählte einen feinen Rotwein, der allgemein sehr gelobt wurde. Die Kellnerin ging, um kurz darauf mit dem Wein zurückzukommen und ihn einzuschenken. Dann zog sie sich diskret zurück.
    Im Gespräch entstand eine Pause. Auf der Bühne sang eine Sängerin mit rauer Stimme eine melancholische Ballade von vergangenen einsamen Tagen. Caitlyn konnte an nichts anderes denken als an den Mann ihr gegenüber.
    Sie war neugierig auf ihn und wollte gern mehr über ihn erfahren. Bisher wusste sie nur, dass er hergekommen war, um der Familie zu schaden, die ihr so viel bedeutete. Doch diese Absicht passte nicht zu dem freundlichen Verhalten, das er gezeigt hatte: gegenüber Kay, Diablo und nicht zuletzt ihr selbst gegenüber. Der innere Druck, der sie so lange Zeit belastet hatte, war von ihr gewichen – durch ihn!
    Auf eine geheimnisvolle Art hatte er es geschafft, ihr die Angst zu nehmen. In seiner Gegenwart – oder selbst wenn sie nur an ihn dachte – fühlte sie sich attraktiv und sexy. Eigenschaften, die sie bis vor Kurzem an sich nicht gekannt hatte. Und dieses Wissen machte sie befangen, eine Zeit lang brachte sie kein Wort heraus.
    Um sich von ihren Gedanken abzulenken, strich sie ihr Haar, das sie heute offen trug, nach hinten und forderte Rafael auf: „Erzähl mir doch von deinem Zuhause in Spanien.“
    Verträumt sah er sie an. „Von Torres Carreras? Das Weingut liegt auf einem Berg aus Kalkstein. Den Name hat es von zwei hohen Türmen, die noch auf die maurische Zeit zurückgehen. Von dort hat man einen herrlichen Blick zum Atlantik. Wenn ich auf Reisen bin, muss ich immer an daheim denken. Traurig, dass Vater bei

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