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Verliebt in der Nachspielzeit

Verliebt in der Nachspielzeit

Titel: Verliebt in der Nachspielzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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fühlte sich einfach zu gut an, sich an ihn schmiegen zu können. Gedämpft hörte sie durch den Helm seine Stimme. „Halt dich gut fest.“
    John achtete penibel auf den Verkehr und fuhr erst los, als eine große Lücke frei war. Hanna war erstaunt darüber, wie sicher sie sich auf dem Motorrad fühlte. Es gab kein Rütteln, keine unkontrollierten Bewegungen und kein heftiges Bremsen. Tatsächlich konnte sie sich entspannen und war froh, dass er nicht ihr heimliches Lächeln sah. Sobald sie New York hinter sich gelassen hatten, fuhr er schneller. Manchmal zerrte der Fahrtwind an ihr, aber Hanna fühlte sich wohl und genoss den Ausblick auf die Küstenlandschaft, an der sie manchmal vorbeikamen. Vor allem auf dem letzten Streckenteil konnte sie oft das Meer sehen und war völlig verzückt über diesen Ausblick.
    Irgendwann verließ John die Hauptstraße und bog rechts ab, um eine kleine Straße zu nehmen, die direkt zur Küste führte. Trotz des Helmes schmeckte Hanna den salzigen Geschmack des Meeres auf ihren Lippen. Als er vor einem entlegenem Strandhaus in den Dünen hielt und direkt am Steg parkte, der zum Strand hinunterführte, seufzte Hanna auf. Es war so schön und so ruhig hier, lediglich das Geräusch der Brandung und die Möwen war zu hören. Dass der Himmel strahlendblau war und kaum eine Wolke am Himmel zu sehen war, machte das Gesamtbild der Landschaft noch schöner.
    Vorsichtig erhob sie sich vom Motorrad und hielt sich an seinem Arm fest. Sobald sie festen Boden unter den Füßen hatte, streckte sie sich ein wenig und fummelte anschließend am Verschluss des Helmes herum. John schlüpfte problemlos aus seinem schwarzen Helm und sah lächelnd zu, wie Hanna sich mit ihrem abmühte.
    „Warte, ich mach das schon“, er erhob sich, hing seinen Helm an den Lenker und stellte sich dicht vor sie, um den Verschluss zu öffnen.
    „Danke“, errötend schlüpfte auch sie aus ihrem Helm und betrachtete verstohlen sein Gesicht, das eine frische Röte angenommen hatte. Sein blondes Haar stand an der linken Seite ab und wurde durch den starken Wind noch mehr zerzaust. Automatisch fuhr sie zu ihrem Zopf und bemerkte, dass sie schrecklich zerzaust sein musste.
    Er nahm ihr den Helm ab und stellte ihn auf die Sitzfläche. „Alles okay? Oder bin ich zu schnell gefahren?“
    „Es war toll“, sie öffnete verlegen den Zopf, um etwas Ordnung in ihr Haar zu bekommen, doch der Wind blies ihre rötlichen Strähnen in alle Himmelrichtungen. Bevor sie ihr Haar bändigen konnte, griff er mit funkelnden Augen nach den Strähnen.
    „Lass es so.“
    „Ich sehe schrecklich aus“, murmelte sie und trat auf den anderen Fuß. Dass er so dicht vor ihr stand und ihr Haar berührte, machte sie schrecklich nervös. Wieder überlegte sie irritiert, was dieser Ausflug zu bedeuten hatte, und hätte am liebsten den Blick gesenkt, doch seine funkelnden Augen waren zu hypnotisierend.
    „Du siehst nicht schrecklich aus“, seine Mundwinkel kräuselten sich, während er halbwegs Ordnung in ihr Haar brachte. Hanna nahm ihm die Haarmasse ab und schlang alles zu einem lässigen Knoten zusammen.
    „Im Kindergarten wurde ich wegen meiner Haare ständig aufgezogen.“
    „Warum das denn?“ Er betrachtete die rötlichen Haare verwundert, die einen goldenen Kupferton hatten.
    Sie strich sich eine widerspenstige Strähne beiseite und zuckte mit der Schulter. „Es war furchtbar rot, weshalb mich die Jungen immer Hexe Hanna nannten. Nicht sehr originell, aber es wirkte.“
    „Oh je“, John grinste mitleidig und öffnete seinen Mund ein wenig, um auf seinen Schneidezahn zu deuten. „Als ich in die Schule kam, hatte ich noch alle Milchzähne, bis auf die Schneidezähne, die viel größer und länger als die Vorderzähne waren.“
    „Und?“
    Er rümpfte seine Nase. „Ich lief heulend nach Hause, weil man mich Graf Dracula genannt hatte. Tatsächlich sah ich einem Vampir ziemlich ähnlich.“
    Irgendwie glaubte sie ihm das nicht, denn sein weißes Gebiss war perfekt.
    Als hätte er ihre Gedanken erahnt, erklärte er amüsiert: „Mein Kieferorthopäde hat sich selbst übertroffen.“
    „Tatsächlich?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihn misstrauisch.
    „Irgendwann zeige ich dir mal ein Foto, damit du mir glaubst.“
    Er nahm beide Helme an sich. „Ich hoffe, du hast Hunger. Der Brunch ist unglaublich gut.“
    Da ihr Magen knurrte, war sie mehr als einverstanden. Zusammen schlenderten sie zum einsamen Strandhaus, das

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