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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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ein. »Alle meine Scarlets hast du zurückgeholt - und jetzt verscherbelst du auch noch die Möbel.«
    »Oh.« Erleichtert atmete er auf. »Hör mal, dieses Zeug verkauft sich von selber. Im Keller ist kaum noch was übrig. Das Bett haben Ethan und ich schon in deinen Lieferwagen geladen. Macht’s dir wirklich nichts aus, wenn ich’s am Sonntag nach Temptation bringe?«
    »Solange du zurückkommst«, sagte sie und bemühte sich, seinen Arm nicht fester zu umklammern.
    »Ja, das hat meinem Vorstrafenregister noch gefehlt.« Davy spähte über ihren Kopf hinweg. »Autodiebstahl. Ich muss gehen.
Da hinten versucht eine Frau, den Stuhl mit den violetten Fledermäusen zu kaufen.«
    »Und warum tut sie’s nicht?« Tilda folgte seinem Blick. »Ohne Brille kann ich keine Einzelheiten erkennen.«
    »Weil Mason sie berät«, erklärte Davy grimmig. »Zweifellos redet er ihr ein, der Stuhl sei eine grandiose Geldanlage und würde ihre Rente aufbessern. Schau ihn doch an! Da steht er, die Arme verschränkt und strahlt übers ganze Gesicht, weil er glaubt, die arme Frau würde schon in seinem Netz zappeln.«
    »Beim Pokern führt er sich genauso auf.« Tilda blinzelte in Masons Richtung. »Wenn er sich einbildet, er hätte einen Trumpf im Ärmel. Was niemals zutrifft. Fledermäuse? Um die Rente aufzubessern?«
    »Ja, ich verstehe die Logik dahinter auch nicht.« Davy entzog ihr seinen Arm, küsste ihre Wange und durchquerte die Galerie.
    »He!«, rief Tilda.
    Da blieb er stehen und kam zurück.
    »Hast du mich schon satt, Ralph?«, fragte sie betont beiläufig. »Verlässt du mich, weil dir Fledermäuse und Temptation wichtiger sind? Wird es dir jetzt schon zu langweilig?«
    »Unsinn, Celeste, wir sind wahnsinnig erfinderisch. Und sobald der Reiz sich abnutzt, lassen wir uns was Neues einfallen.«
    Begierig nach seiner Wärme, trat sie näher zu ihm. »Was denn, zum Beispiel?«
    Davy beugte sich zu ihrem Ohr hinab. »Bevor ich abreise, verwandelst du dich in deine Grandma, und ich spiele Mussolini.« Dann richtete er sich auf, und sie merkte, dass er über ihre Schulter hinweg Mason beobachtete. »Oh, verdammt!«, fluchte er und eilte davon, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    »Bevor du abreist?«, flüsterte sie. Bevor er nach Temptation
fuhr? Oder bevor er für immer verschwand? Und die Stunden im Keller? »Australien!«, stieß sie hervor und wandte sich zu einem Mann, der nach dem Preis für ein Bücherregal mit lavendelblauen Fröschen fragte.
     
    Davy erlebte einen erfreulichen Abend, obwohl sein Vater alle halbe Stunde zu ihm schlenderte und bemerkte: »Verdammt, was für ein toller Schuppen.«
    Bevor Louise zur Arbeit ging, verkündete sie: »Die Dempseys beeindrucken mich, Davy.« Sie trug ein hautenges schwarzes Stretchkleid. Obwohl er wusste, dass sie Eve mit schwarzer Perücke und dunklen Kontaktlinsen war, sah er immer noch Louise in ihr, denn Eve würde so ein Kleid niemals tragen. »Ihr Dad verkauft die Finsters fast so schnell wie Sie die Matilda Veronicas.«
    »Sagen Sie das nicht«, erwiderte Davy, weil er wusste, was auf ihn zukam.
    »Zwei Männer vom gleichen Schlag«, meinte sie und verschwand.
    Ein paar Minuten später gesellte sich Michael wieder zu Davy. »Warum hat sich Eve wie Elvira die Königin der Nacht kostümiert?«
    »Was?«
    »Und warum nennt sie sich Louise? Hat sie irgendeine Gaunerei vor?«
    »Oh, zum Teufel, um das rauszufinden, habe ich zwei Wochen gebraucht.«
    »Weil du vom Sex abgelenkt wurdest«, sagte Michael mitfühlend.
    »Schläfst du nicht mit Dorcas?«, fragte Davy überrascht.
    »Ein Gentleman genießt und schweigt.«
    »Natürlich schläfst du mit ihr. Und du verkaufst ihre Bilder.«

    »Das sind Kunstwerke«, betonte Michael ernsthaft, und jeder außer Davy hätte ihm geglaubt.
    »Hoffentlich weiß sie zu würdigen, was du für sie tust. Nur du kannst diese Schinken loswerden.«
    »Danke, mein Junge, ich bin gerührt«, beteuerte Michael und presste eine Hand auf sein Herz.
    »Ehre, wem Ehre gebührt. Selbst wenn’s der Teufel ist. Du bist wirklich tüchtig.«
    »Gewiss.« Michael lächelte Dorcas an, die ziemlich blass, aber in grauem Crêpe sehr hübsch aussah. »Das bin ich.« Und dann eilte er davon, um weitere Finsters zu verkaufen.
    Eine Zeit lang beobachtete Davy, wie Michaels neuestes Opfer - nein, die neueste Kundin im Glanz seines Lächelns aufblühte. Das ist kriminell, dachte er. Aber sie strahlte vor Freude, als sie einen Finster kaufte, und er hätte es nicht

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