Verliebt in eine Diebin - Roman
Florida verkaufen und deiner Frau jeden einzelnen Cent abnehmen.«
»Die Kinder haben gar keine Collegefonds. Was du ihm sonst noch zutraust, hört sich natürlich furchtbar an.«
»Hoffentlich wird er sich bald langweilen und weiterziehen. Sollte er irgendwie in eure Nähe kommen, sperrt die Haustür zu. Und erzähl Sophie nichts, sonst wird sie sich verpflichtet fühlen, Dad einzuladen.«
»Alles klar.«
»Übrigens, weil du’s ohnehin merken wirst - jetzt haben die Kinder Collegefonds.« Davy beendete das Telefonat und widmete Temptation einen letzten Gedanken. Bei Sophie wäre er in Sicherheit. Doch das spielte keine Rolle, denn er würde schon aus reiner Langeweile irgendwen übers Ohr hauen. Und der Gedanke, was sein Vater in dieser kleinen Stadt anstellen könnte, war noch beängstigender.
Außerdem war Scarlet nicht dort.
»Ödes Nest«, murmelte er und stieg die Treppe hinauf, um festzustellen, was Tilda gerade trieb.
Als Tilda an diesem Abend nach unten kam, sah sie Davy mitten in der Galerie stehen. Mit gerunzelter Stirn schaute er sich um. »Stimmt was nicht?«, fragte sie von der Bürotür aus.
»Ich bin mir nicht sicher, ob’s nicht zu voll gestopft ist... Einerseits soll der Eindruck entstehen, wir hätten eine Menge zu verkaufen, andererseits dürfen die Leute nicht glauben, wir würden die Möbel niemals los. Von Kunstgalerien verstehe ich nicht besonders viel...« Er wandte sich zu ihr, und seine Stimme erstarb. »Wow.«
Tilda strich ihren Rock glatt und unterdrückte ein Lächeln. »Genau das richtige Kompliment, danke.« Sie drehte sich im Kreis, um das rückenfreie Kleid in seiner ganzen Pracht vorzuführen. »Gefällt’s dir?« Da er nicht antwortete, rief sie: »Hallo!«
Davy nickte.
»Ist es zu freizügig?«
Davy schüttelte den Kopf.
»Sag doch was!«
»Treffen wir uns oben?«
Lachend ging sie zu ihm, er kam ihr entgegen, und sie sank in seine Arme, mit dem Gefühl, die Welt wäre endlich in Ordnung.
»Wie schön du bist, Scarlet...«, flüsterte er in ihr Ohr.
Was, ich?, müsste sie jetzt sagen und bescheiden den Kopf senken. Stattdessen bestätigte sie: »Ja, ich bin schön.« Belustigt küsste er ihre Stirn, dann kam Gwen herein, und er ließ Tilda los.
Doch sie konnte immer noch seine Arme auf sich spüren, während Gwen das Kleid bewunderte und Louise auf ihrem Weg zum Double Take vor ihr stehen blieb und ihr die Brille von der Nase zog. » Nicht zu diesem Kleid...«
Und Ethan sagte: »Das ist kein Kleid, sondern ein Audrey-Hepburn-Film«, und Nadine klopfte auf seinen Hinterkopf, bevor er irgendwelche Filmzitate hervorsprudeln konnte. Sogar Steve nickte respektvoll. Oder vielleicht lag das an der Brokatweste, die er wieder trug.
»Der Dispatch hat heute sein Foto veröffentlicht.« Nadine zeigte Tilda ein Porträt von Steve, auf dem er mit seiner schwarzen Fliege verblüffend intellektuell wirkte. Wie ein pelziger Woody Allen. »Was meinst du?«
Und Tilda sah Davy über die Zeitung hinweg an. »Erstaunlich.«
Als die ersten Gäste eintrafen, benahm sich Davy noch erstaunlicher, lächelte und lachte, führte sie zu verschiedenen Möbeln, beobachtete ihre Reaktionen, und sobald er ein gewisses Interesse in den Augen las, ging er zum Angriff über.
»Was für ein Schlitzohr!«, lobte Jeff wenige Stunden später, nachdem er Thomas’ letztes Kanapee vom Bufett geholt hatte. »Wirklich, der Junge ist ein Ass.«
»Hast du eine Ahnung...« Tilda behielt Davy im Auge, falls er ihre Hilfe brauchte. Inzwischen musste sein Lächeln doch ähnlich dem ihren schier erstarrt sein. Aber er wirkte entspannt und gelassen.
»Genauso tüchtig wie sein Dad - der hat drei Finsters verhökert.«
»Machst du Witze?«
»Da hinten.« Jeff wies mit dem Kinn nach links. »Vermutlich setzt er die Leute unter Drogen.«
»Nein, er linkt sie«, entgegnete Tilda und kniff die Augen zusammen. »Ich habe meine Brille nicht auf. Er hat niemanden in die Ecke gedrängt, oder?«
»So plump ist er nicht.« Jeff grinste. »Und er macht sich nur an Frauen ran. Meinst du, das hat was zu bedeuten?«
Tilda schaute wieder zu Davy hinüber. In seinem feinen Hemd mit der Krawatte erschien er ihr attraktiver denn je. »Sicher nicht.« Sie bahnte sich einen Weg durch das Gedränge und blieb neben ihm stehen. Geduldig wartete sie, bis er wieder ein Möbelstück verkauft hatte und sich zu ihr umdrehte. »Du bist mein Held.«
»Warum?«, fragte er vorsichtig.
Lächelnd hängte sie sich bei ihm
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