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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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Nähe.«
    »Okay. Cool.«
    »Wenn du’s richtig anpackst, kriegst du von den Leuten alles, was du möchtest. Aber du musst es sorgsam planen und die andere Person genau beobachten. Über die solltest du gründlicher nachdenken als über dich selber. Du musst sie kennen .«

    »Ist das eine von den goldenen Regeln?«, fragte Dillie skeptisch.
    »Nein. Nicht einmal annähernd. Das sind die fünf Grundregeln der - eh - Verkaufstaktik, die jeder Dempsey schon im Kindergarten lernt. Merk sie dir. Schreib sie nicht auf, präg sie dir ein .«
    »Okay. Schieß los.«
    »Erstens - bring die betreffende Person - in deinem Fall Jordan - zum Lächeln.«
    »Wie denn?«
    »Lächle ihn an. Normalerweise erwidern die Leute ein Lächeln. Und wenn sie lächeln, entspannen sie sich.«
    »Okay. Punkt eins. Lächeln.«
    »Zweitens musst du’s so hinkriegen, dass er Ja sagt. Zu irgendwas. Frag ihn, ob er WWF sieht oder ob er nach der Schule irgendein Match hat. Frag ihn, was du willst - Hauptsache, er sagt Ja.«
    »Okay. Aber ich verstehe nicht...«
    »Wenn jemand einmal Ja sagt, wird er’s relativ sicher weiterhin tun. Mit der Zeit wird er bei jedem Gespräch mit dir automatisch Ja sagen. Drittens - gib ihm das Gefühl, er sei dir überlegen. Das stärkt sein Selbstvertrauen, und er wird unvorsichtig.«
    »Wie soll ich das machen?«
    »Stell ihm Fragen, die er beantworten kann. Dann bildet er sich ein, er sei klüger als du.«
    »Dieses typische Girlie-Zeug, nicht wahr?«
    »Nein«, entgegnete Davy, »das bedeutet keineswegs, Mädchen wären dumm und Jungs klug. Du wiegst Jordan nur in falscher Sicherheit und führst den armen Kerl an der Nase herum. Natürlich ist diese Taktik unfair, weil du alle Trümpfe in der Hand hältst - du bist nämlich nicht nur ein Mädchen, sondern auch eine Dempsey. Und das ist sein ganz besonderes Pech.«

    »Okay. Erstens - lächeln. Zweitens - er sagt dauernd Ja. Drittens - er fühlt sich überlegen.«
    »Bis dahin ist er gern mit dir zusammen. Und du willst ihn noch fester an dich binden. Viertens - du bereitest ihm eine Freude. Gib ihm in der Mittagspause die Hälfte deines Schokoriegels. Dadurch kommt er sich noch toller vor.«
    »Alles klar«, murmelte Dillie merklich verwirrt.
    »Und dann schlägst du zu. Fünftens - du erklärst ihm, was du willst, aber es muss so klingen, als würdest du ihm einen Gefallen tun.«
    »Ich möchte wissen, ob er mich mag.«
    »Denk dir was Konkreteres aus. Soll er mit dir ins Kino gehen, dich nach der Schule nach Hause begleiten oder dir seine Baseballkappe schenken?«
    »Er soll mich mögen.«
    »Wahrscheinlich mag er dich - du bist ja ein sehr nettes Mädchen. Aber dein Ziel ist zu nebulös. Überleg mal, ob du irgendwas Besonderes erreichen willst, und probier’s an anderen Leuten aus. Bloß an keinem Dempsey.«
    »Jamie Barclay?«
    »Gut. Aber übertreib nicht. Wenn’s einmal nicht klappt, lass es bleiben und versuch’s an einem anderen Tag mit etwas Neuem. Und erzähl Jamie Barclay nichts davon. Dieser Trick ist für Dempseys reserviert.«
    »Okay - ich liebe dich, Davy.«
    »Ich dich auch, Dill. Wenn der Typ ein Versager ist, komme ich vorbei und verprügle ihn. Und jetzt hol deine Mom.«
    »Die ist in einer Sitzung.«
    »Dann sag ihr, es geht mir gut, und ich rufe nächste Woche wieder an.«
    »Sicher wird sie sich ärgern, weil sie nicht da war. Gib mir besser deine Nummer. Nicht die vom Handy. Das schaltest du immer ab, und dann ist sie sauer. Wo wohnst du?«

    »Hm...« Unbehaglich malte er sich aus, wie Sophie mit Tilda redete. »Sag ihr, dass ich dir die Nummer nicht geben wollte.«
    Seine Nichte schwieg eine Weile. »Oh, da bin ich echt aus dem Schneider. Ich höre Mom schon fauchen: ›Kein Problem! Ich vertraue ihm, weil er mich noch nie belogen hat.‹«
    »Sehr komisch.« Davy grinste den Hörer an. »Sag ihr, ich besuche euch bald.«
    »Hast du das wirklich vor?«
    »Ja.«
    »Cool. Dann kannst du mir mehr von dieser Taktik beibringen. In der Schule lernt man so was nicht.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Schade, dass ich’s niemandem erzählen darf … Aber ich halte den Mund, weil ich weiß, du hast Recht. Wie immer.«
    Lachend starrte Davy den Hörer an.
    »Was amüsiert dich denn so?«, fragte Dillie unschuldig.
    »Habe ich nicht gesagt, du sollst nicht übertreiben? Aber das war gar nicht so übel. Ehe ich weiß, wie mir geschieht, hast du’s bis Punkt vier geschafft.«
    »Oh, das war ganz einfach«, behauptete Dillie selbstgefällig.

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