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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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shot Liberty Valance‹ singt.« Verständnislos schauten sie einander an, und sie seufzte. »Schon gut, ich nehme alles zurück. Gehen wir?«
    »Du siehst in mir also eher John Wayne als Lee Marvin.« Davy zuckte die Achseln. »Okay.« Er stand auf und zeigte zur Tür. »Möchtest du wirklich etwas stehlen, Thelma? Oder wärst du lieber Louise?«
    Entsetzt sah Tilda ihn an. »Keine Ahnung, wer ich sein will«, sagte sie und eilte aus der Tür.
    »Dann haben wir was gemeinsam«, entgegnete er kaum hörbar, als sie an ihm vorbeiging. Ein schwaches Zimtaroma stieg ihm in die Nase. »Ich weiß auch nicht, wer ich sein will.«

6
    »Haben wir tatsächlich ein Fenster eingeschlagen?«, klagte sie eine halbe Stunde später. »Unfassbar...« Davy schloss Cleas Schlafzimmertür hinter sich, und Tilda versuchte, nicht in Panik zu geraten. »Es war zwar nur ein Kellerfenster - aber das ist Vandalismus.«
    » Ich habe das Fenster zerbrochen, ich bin ins Haus geklettert, ich habe dich reingelassen. Dafür hast du dich bisher nicht bedankt.«
    »Vielen Dank. Oh Gott.«
    »Zur Diebin bist du wirklich nicht geboren, Betty. Schau im Schrank nach. Wenn das Bild nicht drin ist, musst du oben nachsehen.«
    Davy begann die Schubladen der Kommode zu durchsuchen, während Tilda die Schranktüren öffnete. »Puh, dieses Parfüm.«
    »Obsession«, erklärte er und zog das nächste Schubfach auf.
    »Das riechst du sogar da drüben?«
    »Nein, ich weiß, dass sie’s benutzt.« Davy hob etwas Seidenes, Teures hoch.
    »Kennst du sie schon lange?«, fragte sie indigniert.
    »Ja. Hast du das Bild gefunden?«
    Tilda rang nach Luft und stieg in den Schrank. Wie groß das verdammte Ding war... Widerstrebend trat sie weiter hinein, wich Cleas Schuhen aus und tastete nach einem Gegenstand herum, der achtzehn Zoll im Quadrat maß und sie als Betrügerin entlarven würde. Sie hörte wie Davy raschelnd Kleidung beiseite schob und rief: »Ich brauche Licht!«
    Im selben Augenblick schloss er die Tür.
    »He!« Sie drehte sich um und spürte plötzlich, wie er ihr den Mund zuhielt.

    »Sei still, Betty!«, wisperte er in ihr Ohr. »Da ist jemand im Flur.«
    Tilda erstarrte und lauschte angespannt. Knarrend öffnete sich die Schlafzimmertür. Großartig, dachte sie, da bittet man Gwennie um einen kleinen Gefallen und …
    Endlich ließ Davy ihren Mund los, und sie rang nach Luft. Während sie die Panik bekämpfte, die nur zu einer Asthmaattacke führen würde, klopfte er ihr sanft auf den Rücken. Genauso tätschelte sie Steve, wenn sie ihn beruhigen wollte. Sie drückte sich näher an Davy und unterdrückte ein Keuchen. Schmerzhaft hämmerte ihr Herz gegen die Rippen.
    Im Zimmer wurde eine Schublade mit lautem Knall geschlossen. Tilda zuckte zusammen und krallte ihre Finger in Davys Hemd. Sein beruhigendes Streicheln wurde etwas schneller.
    Solange ich hier drinbleibe, passiert mir nichts, dachte sie, außer ihm weiß niemand, wo ich bin. Dankbar umarmte sie ihn. Da hörte er auf zu tätscheln. Eine halbe Ewigkeit standen sie da, und ihr wurde immer wärmer, während es draußen krachte und polterte. Du hast bloß Angst, sagte sie sich. Und dann spürte sie seine Finger zu ihrer Hüfte gleiten. Ganz flach lag seine Hand darauf, ohne jeglichen Druck - locker und heiß. In ihrem Solarplexus breitete sich irgendetwas aus, und sie erwartete, er würde sie an sich ziehen. Weil er nichts dergleichen tat, hob sie im Dunkeln ihr Gesicht. Und als er sich herabbeugte, stockte ihr der Atem. Sein Mund berührte ihren, ihr Körper vibrierte. Als sie sich fest an ihn schmiegte, spürte sie, wie er sie mit beiden Armen umfing. Und dann küsste sie ihn - schon wieder im Schrank.
    Er küsste verdammt gut. Atemlos lehnte sie an ihm - eine angenehme Atemlosigkeit -, presste ihn an die hintere Schrankwand und versank in dieser wundervollen Hitze. Das genügt nicht, dachte sie und schnappte kurz nach Luft, dann
suchten ihre Lippen fordernd nach seinen und sie entfesselte ihre innere Louise. Oder zumindest ihre innere Vilma.
    Plötzlich öffnete sich eine der Türen. Jemand befummelte Cleas Schuhe und umfasste Tildas Fußknöchel. Mit aller Kraft, aus einem panischen Reflex heraus, trat sie nach einer schemenhaften Gestalt, traf etwas Weiches, und etwas Schweres fiel zu Boden.
    »Oh, großartig.« Davy ließ sie los, schob die Kleider beiseite und kniete nieder, um festzustellen, wer da lag. »Verdammt«, fluchte er und stieg über den Körper hinweg, packte ihn an den

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