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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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»Beinahe hätte ich dir die Telefonnummer entlockt.«
    »Ganz sicher nicht. Hör mal, Dill, das ist kein Kinderspiel. Du musst in allen fünf Punkten brillieren - sonst erreichst du gar nichts. Gerade eben hast du übertrieben. Ich hab immer Recht? Das glaubst du doch selbst nicht!«
    »Oh. Natürlich hätte ich bedenken müssen, wie cool du bist.«
    »Autsch«, stöhnte Davy.
    »Wirklich, das ist klasse. Aber ich fürchte, ich werde Fehler machen. Wenigstens werde ich’s merken, wenn ich was vermassle. Und dann brauche ich dich, weil du mir erklären musst, warum ich’s falsch angepackt habe.«

    »Dill?«
    »Ja, Onkel Davy?«
    »Gib’s auf, wenn die Testperson Verdacht schöpft. Meine Telefonnummer bekommst du nicht. Auch nicht damit du mich anrufen und um Rat bitten kannst. Übrigens habe ich’s mir anders überlegt. Erzähl deiner Mutter nicht , dass ich angerufen habe. Vergiss unser Gespräch.«
    »Was soll ich denn vergessen?«, entgegnete Dillie unschuldig und legte auf.
    »Nun, das war sehr informativ«, sagte Tilda. Den Hörer in der Hand, drehte er sich um und sah Tilda am Türrahmen lehnen. »Mit wem hast du telefoniert?«
    »Mit meiner Nichte.« Davy schaltete sein Handy aus. »Es schickt sich nicht, heimlich zu lauschen.«
    »Wie alt ist das Kind?«
    »Zwölf.«
    »Womit verdienst du eigentlich deinen Lebensunterhalt?«
    »Mit Geschäften. Wie war’s im Keller?«
    Ihr Lächeln erlosch, und ihre Nerven schienen wieder zu flattern. »Gerade sind Mason und Clea angekommen. Würdest du bitte endlich kommen?« Ungeduldig schaute sie zum Treppenabsatz. »Ich will’s hinter mich bringen - und dich loswerden.«
    Gemächlich steckte er das Handy in die Tasche seines Jacketts und betrachtete Tilda. Sie sah immer noch aus wie ein Insekt. Dennoch musste er gegen den altmodischen Impuls ankämpfen, ihr die Brille von der Nase zu reißen und auszurufen: »Mein Gott, Miss Goodnight, wie schön Sie sind!« Allerdings würde sie ihm vermutlich den Arm ausrenken und die Brille zurückerobern, bevor er den Satz beenden konnte.
    »Worauf wartest du?«, fragte sie.
    Außerdem ist sie gar nicht schön. Ihre Schwester Eve ist hier
die Schönheit. Tilda hingegen… Den Kopf schief gelegt, suchte er nach dem richtigen Wort.
    »Könntest du bitte...«
    » Betty«, unterbrach er sie, »ich habe ein Bild für dich gestohlen, und ich werde dir helfen, noch eins zu klauen, obwohl ich nicht dazu verpflichtet bin - und obwohl ich Wichtigeres zu erledigen hätte. Also hör endlich mit diesem feindseligen Getue auf.« Sie holte tief Luft, und er sah, wie sich ihre Stirn glättete. Um sie zu beschreiben, fehlte ihm immer noch das passende Wort. Aber es machte Spaß, sie zu beobachten.
    »Okay, du hast Recht.« Sie kam ins Zimmer und setzte sich zu ihm aufs Bett. Die Matratze sank merklich ein und brachte ihn leicht zum Wippen. »Diese Sache treibt mich in den Wahnsinn. Ich hasse es, wenn ich mich auf andere Leute verlassen muss. Ich kann es nicht ausstehen, mich an jemanden zu klammern. Ich hasse es, doch sobald du auftauchst, passiert genau das.«
    »Klammern? Das ist nicht gerade das, was mir in den Sinn kommt, wenn ich an dich denke.«
    »Jedenfalls ärgert mich das, und ich lasse es an dir aus. Das verdienst du nicht. Deshalb entschuldige ich mich hiermit. Tut mir Leid. Wirklich.«
    Verwirrt von ihrer Ehrlichkeit, von ihrer Nähe ganz zu schweigen, nickte er. »Akzeptiert.«
    »Und ich hasse es zu stehlen«, gestand sie unglücklich.
    »Ich dachte immer, ein bewaffneter Raubüberfall ist gar nicht so schlimm, wenn man’s richtig macht.« Sie starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren, und er fügte hinzu: »Das ist ein Zitat aus Thelma und Louise .«
    »Einem Film?«
    »Ein Familienhobby.«
    Sie sah beinahe süß aus, wie sie so neben ihm saß, die Augen
hinter den großen Brillengläsern weit aufgerissen, die dunklen Locken zerzaust und seidig. »Seltsam, der Gedanke, dass du eine Familie hast...«
    »Glaubst du etwa, ich bin in einer Petrischale aufgewachsen?«, fragte Davy verärgert.
    »Nein, nein, das meine ich nicht«, beteuerte sie hastig. »Ich hielt dich nur für einen Einzelgänger. Wie Liberty Valance.«
    »Besten Dank, ich wollte schon immer ein gefährlicher Killer sein.«
    Erstaunt zog sie die Brauen hoch. »Welcher gefährliche Killer?«
    »Liberty Valance. Lee Marvin.«
    »Nein, ich meinte nicht den Film mit Lee Marvin, sondern Gene Pitney.«
    »Wer ist Gene Pitney?«
    »Der Typ, der ›The Man who

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