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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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Schultern und schleifte ihn aus dem Schrank. Schlaffe Füße holperten über Cleas Jimmy Choos und Manolo Blahniks.
    »Ist er tot?« Tilda folgte ihm und bekämpfte ihre Panik.
    »Nein, nur ohnmächtig. Du schlägst aus wie ein Maultier, Matilda.«
    »Weil ich nervös war. Er hat nach meinem Knöchel gegriffen.«
    »Ich sollte mich also erinnern, so was nie zu tun. Heiliger Himmel, du hast ihn wirklich voll erwischt.« Die Stirn gerunzelt, richtete sich Davy auf. »Kennst du ihn?«
    Beklommen bückte sie sich und inspizierte den Bewusstlosen. Schmächtig, um die dreißig, mit dunklem Haar und einer blutenden Beule an der Schläfe. »Nein, nie gesehen.«
    »Okay.« Davy nahm ihren Arm und zog sie zur Tür. »Raus.«
    »Was?« Als sie über seine Schulter blickte, stolperte sie. »Wir können ihn nicht einfach liegen lassen...«
    »Doch, das kannst du.« Davy zog sie mit sich durch den Flur und die Treppe hinab. Wie ein Schraubstock umklammerte seine Hand ihren Ellbogen. »Soeben hat sich ein leichtes Vergehen in ein ziemlich schweres Verbrechen verwandelt. Verschwinde, geh nach Hause und sprich mit niemandem.«

    »Und du?« Tilda versuchte, auf den steilen Stufen ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren, während er seine Schritte beschleunigte. »Ich lasse dich nicht allein...«
    »Nett von dir.« Er bugsierte sie durch die Halle in die Küche und öffnete die Hintertür. »Leb wohl.« Unsanft schob er sie hinaus und warf die Tür zu.
    Eine Zeit lang stand sie auf der Hintertreppe und fröstelte in der warmen Juninacht. Da ihr nichts anderes übrig blieb, ging sie heim.
     
    Inzwischen dachte Gwen neidisch an Tilda, die einfach nur in ein Haus einbrach - viel erfreulicher als Masons und Cleas Gesellschaft.
    »Was für wunderbare Zeiten wir hier erlebten!« Mason sah sich in der Galerie um. »Beinahe höre ich Tonys schallendes, herzhaftes Gelächter. Was für ein Mann!«
    Ja, was für ein Mann, dachte sie und legte die Geschäftsunterlagen von 1988 vor Mason auf den Tisch. Ihr gegenüber saß Clea und beobachtete sie wie ein Geier. Warum, wusste Gwen nicht.
    »Erinnern Sie sich an die Vernissage 1982? Neue Impressionisten.« Lächelnd blickte Mason zu ihr auf. »Tony trug eine blaue Brokatweste. Und Sie hatten ein schwarzes Kleid mit Nackenband an. Ihre goldenen Ohrringe waren so groß wie Teller. Das werde ich nie vergessen.«
    Verwirrt ließ sie ihre Gedanken in die Vergangenheit zurückschweifen.
    »Sie waren erstaunlich, Gwennie.« Während sein Gesicht weiche Züge annahm, verhärtete sich Cleas Miene. »Sie schlenderten durch die Menschenmenge, alle lächelten Sie an, und ich stand mit Tony hinten in der Galerie. Da drüben...« Er zeigte zur Bürotür. »Von dort aus haben wir Sie beobachtet. Wissen Sie, was er sagte?«

    »Nein.« Gwen klammerte sich an Tonys Hurensohn-Image.
    »›Ich bin der glücklichste Hurensohn auf dieser Welt‹, verkündete er, und ich antwortete: ›Ja, das bist du.‹«
    Plötzlich kam die Erinnerung an den jungen Tony zurück, er lachte sie an, umhüllte sie mit Liebe und Leidenschaft. Entschlossen versuchte sie, ihn wegzustoßen, den späteren Tony heraufzubeschwören, einen verzweifelten Tony, zunehmend grimmiger, weil die Geschäfte nicht liefen - einen Tony, der Tilda gezwungen hatte, die Scarlets zu malen.
    »So ein fabelhafter Bursche«, fuhr Mason fort. »Und er hat eine grandiose Galerie aufgebaut.«
    »Ja. Hier sind die Geschäftspapiere für 1988. Das Jahr, in dem wir die Scarlets verkauft haben.«
    »Fantastisch!« Mason schlug den ersten Aktenordner auf. »Schon immer wollte ich wissen, wie die Galerie funktionierte, wie Tony das alles schaffte. Auch das Gebäude stellt einen beträchtlichen Wert dar, nicht wahr? Immobilien sind immer eine gute Geldanlage.«
    Vielleicht sollten wir das Haus den Gläubigern überlassen, dachte sie, oder wir brennen es nieder. Dann wären wir endlich frei.
    » Gibt’s noch andere Aktivposten?« Mason öffnete den nächsten Ordner.
    »Was?«
    »Vermögenswerte. Außer dem Haus und dem Inventar.«
    »Äh - nein«, erwiderte Gwen verständnislos. »Nur die Räume und die Bilder, die wir in Kommission haben.«
    »Nicht zu vergessen der gute Name.«
    »Oh - ja. Der gute Name der Goodnights.«
    »Wie ich Tony beneidet habe! Um seine Galerie, seine Partys, seinen Charme...« Lächelnd fügte Mason hinzu: »Und um seine Frau.«
    Clea straffte die Schultern.

    Mit steifen Lippen erwiderte Gwen das Lächeln und entsann sich, wie Tony sie immer

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