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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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spähte durch das Fenster in der Bürotür hinüber zu Mason. »Schon den ganzen Abend muss ich ihm vorgaukeln, alles wäre in bester Ordnung und dass ich gern hier arbeite. Und dabei hätte ich mich fast übergeben, als er von den guten alten Zeiten faselte.«
    »Gwennie!«, flüsterte Tilda bestürzt.
    »Sorg dich nicht. Ich bin einfach nur schlecht drauf.«
    »Ich auch.« Während Tilda sich ein zweites Glas Wodka eingoss, kroch Steve auf ihren Schoß zurück. »Zur Verbrecherin eigne ich mich nicht.«

    »Klar, du warst immer meine und nicht Tonys Tochter.« Gwen kehrte in die Galerie zurück.
    »Nein, war ich nicht«, erwiderte Tilda unglücklich. Aber das hörte ihre Mutter nicht mehr.
    Da kam Davy ins Büro. Atemlos warf er die Tür hinter sich zu, ein großes, in braunes Papier gewickeltes Quadrat unter dem Arm. Tilda vergaß alles andere, sprang auf und ließ Steve zu Boden purzeln.
    »Bist du okay?« Atemlos presste sie die Wodkaflasche und das Glas an Davys Brust.
    »Ja.« Er hielt das Bild hoch. Hinter den Rissen des Packpapiers war ein Schachbretthimmel und die Ecke eines Ziegelgebäudes zu sehen. Sie legte das Gemälde auf den Tisch, während er nach der Flasche griff.
    »Unglaublich, dass du im Haus geblieben bist...«
    Davy nahm einen großen Schluck. Etwas verspätet bot sie ihm das Glas an.
    »Was ist passiert? Hat der Mann das Bewusstsein wiedererlangt? Wurdest du nicht von den Bullen geschnappt...«
    »Halt den Mund, Betty«, unterbrach er sie, schüttete Wodka ins Glas und gab es ihr. »Ich hab den Typen in ein anderes Zimmer geschleppt, dein Bild gefunden und bin davongerannt. Zum Dieb bin ich nicht geboren. So was machen wir nie wieder.«
    »Oh Gott, auf keinen Fall. Und du hast das Gemälde. Was für ein Schatz du bist!«
    »Ich hab’s vor dem Mitnehmen angesehen. Sterne und Häuser.«
    Erleichtert schloss sie die Augen und umklammerte ihr Wodkaglas. Nicht einmal das Gemälde wollte sie sehen, keinen einzigen Scarlet, sie wollte nur ihr altes langweiliges Leben als Freskenmalerin zurück. »Gott sei Dank!«
    »He!«, beschwerte sich Davy und zeigte auf sich selber.
Tilda öffnete die Augen. »Natürlich, dir danke ich auch. Tut mir Leid, dass ich so eklig war. Jedes einzelne hässliche Wort, das ich gesagt habe, bereue ich zutiefst... Tut mir Leid, tut mir so Leid...«
    »Schon gut, ich hab’s begriffen.« Jetzt klang seine Stimme etwas sanfter, und er lächelte schwach. »Du bist eine interessante Frau, Matilda Veronica.«
    »Nein, Matilda Veronica ist ein biestiger Kontrollfreak.« Tilda wandte sich ab und schaute in die Galerie.
    »Das auch. Wo ist Gwennie?«
    »Da draußen...«, begann Tilda und verstummte. Auf der anderen Seite der Tür stand Clea Lewis, mit versteinerter Miene.
    »Wo?« Davy folgte Tildas Blick. »Verdammt...« Resignierend hob er die Wodkaflasche und prostete der Glasscheibe zu. »Hi, Babe.«
    Cleas Augen wurden schmal, dann zuckte ihr Kopf in die Richtung der Tür, die zur Straße führte.
    »Oh ja, ich rede sehr gern mit dir.« Er stellte die Flasche auf den Tisch. »Bin gleich wieder da«, versprach er Tilda und verschwand durch die Seitentür.
    Tilda sank auf die Couch und griff nach Steve, der zu ihr hochkrabbelte und ihr Kinn ableckte. Das gab es also doch - ein männliches Wesen, das sie innig liebte, sie niemals ärgern würde und immer glücklich wäre, sie zu sehen. » Freut mich, dass wir dich behalten, Steve«, flüsterte sie und drückte den Dackel fest an sich. »Du bist der einzige gute Mann, den ich kenne.«
     
    Ungeduldig klopfte Clea mit einer Fußspitze auf den Gehsteig. »Was machst du hier?«, fauchte sie, als Davy aus der Seitentür trat. »Versuchst du mein Leben zu zerstören?«
    »Für dein Leben interessiere ich mich nicht. Ich will mein
Geld zurück.« Er musterte sie langsam von Kopf bis Fuß, und Clea wappnete sich gegen eine unverschämte Bemerkung. »Du siehst wirklich gut aus, Clea.«
    »Danke«, erwiderte sie etwas besänftigt. Für einen betrügerischen Schurken sah auch er ganz gut aus. Betörende Erinnerungen kehrten zurück, die sie hastig verdrängte. »Hör zu, es ist mein Geld. Das du mir vor drei Jahren gestohlen hast.«
    »Nicht alles.« Die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte er sich an die Ladenfassade. »Außerdem warst du mir was schuldig. Du hast mir den Laufpass gegeben, ich nahm das Geld. Also waren wir quitt, bis...«
    »Ich habe dich vor Jahren verlassen. Du solltest endlich darüber hinwegkommen und nach vorne

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