Verliebt in eine Diebin - Roman
schauen.«
»Du hast mich verraten«, stieß er heiser hervor.
»Oh nein«, protestierte sie ärgerlich. »Sieh mal, ich bin schön, ich bin charmant, ich bin teuer und die beste Schwanzlutscherin von Amerika.«
»Stimmt«, gab er schockiert zu. »Aber...«
»Aber ich bin nicht treu. Das war ich nie. Wozu auch? Wenn jemand vorbeikommt, der besser für mich sorgen kann, folge ich ihm. Das ist nur vernünftig.«
»Vielleicht - und verdammt schmerzlich für den anderen Teil der Beziehung.«
»Welche Beziehung meinst du?«, fragte sie erstaunt. »Wieso glaubst du, dass wir eine Beziehung hatten?«
»Immerhin lebten wir zusammen, und ich dachte...«
»Nun, dann hast du was Falsches gedacht«, fiel sie ihm ins Wort. Darin lag das Problem mit den Männern - sie dachten nur an sich selbst. »Oder gar nichts. Du hast in mir gesehen, was du sehen wolltest, eine treu ergebene, leidenschaftliche kleine Freundin. Wer ich bin, hat dich nicht interessiert. Du warst nur verrückt nach mir. Okay, du hattest mich. Jetzt ist’s
vorbei.« Er starrte sie an, als würde sie chinesisch sprechen, also betonte sie jede einzelne Silbe. »Für dein Versäumnis, mich kennen zu lernen, bin ich nicht verantwortlich. Dass du niemals genauer hingeschaut hast, ist nicht meine Schuld...«
»Komm schon, wir haben zusammengelebt. «
Lässig zuckte sie die Achseln. »Und ich habe mir eine Menge an Miete gespart. Was das damit zu tun hat, verstehe ich nicht. Habe ich jemals gesagt: ›Davy, du bist der Einzige? ‹«
»Nein.«
»Habe ich jemals geschworen: ›Ich werde dich nie verlassen, wir bleiben für immer zusammen, du bist die Liebe meines Lebens?‹«
»Das ist wirklich deprimierend.« Davy lehnte sich rücklings gegen das Schaufenster.
»Offensichtlich bist du mir böse, weil ich nicht so bin, wie du mich wolltest. Nun, ich bin dir auch böse. Ich habe mir gewünscht, du wärst reich. Das warst du nicht. Und deshalb landete ich bei diesem Bastard Zane.«
»Wärst du mir treu gewesen, hättest du dir das erspart«, betonte Davy.
»Wärst du im Geld geschwommen, hätte mich der Kerl nicht interessiert. Also ist es deine Schuld. Mache ich dir deshalb Vorwürfe? Nein. Ich bin einfach meinen Weg gegangen. Das solltest du auch tun.«
»Sehr gern. Gib mir das verdammte Geld zurück.«
»Es gehört mir !« Erstaunt schüttelte Clea den Kopf. Verstand er denn nicht, was Fairness bedeutete? »Du hast es mir gestohlen und mir mein Elternhaus genommen!«
» Oh bitte, dieses Haus hättest du am liebsten niedergebrannt. Du hast es gehasst.«
»Aber es war Geld wert.«
Diesen Einwand ignorierte er. »Und ich habe nur ein Drittel
der Summe gestohlen, die du dir unter den Nagel gerissen hast. Behalt die Million. Aber den Rest will ich wiederhaben. Verdammt, Clea, du warst mit zwei reichen Typen verheiratet und brauchst meinen Zaster nicht.«
»Du hast keine Ahnung, was ich brauche.« Clea trat zurück. Unglücklicherweise hatte sie nicht zwei reiche, sondern zwei arme Typen geheiratet. Zumindest waren sie bei ihrem Tod mittellos gewesen, und das musste man ihr nicht ins Gesicht schleudern - nein, danke. »Es ist mein Geld, und ich brauche es.« Als sie durch die Schaufensterscheibe in die Galerie spähte, sah sie, wie Mason nach Gwens Hand griff. »Jetzt will ich heiraten . Und reiche Männer nehmen keine armen Frauen.«
Davy folgte ihrem Blick. »Glaubst du, den wirst du einfangen? Nein, solche Männer heiraten Jackies, keine Marilyns. Der hält dich nur zum Narren.«
»Sehr komisch. Natürlich wird er mich heiraten. Er hat mich nach Ohio mitgenommen.«
»Dann ist er nicht der Erste, der dich aus unmoralischen Motiven über eine Staatsgrenze geschleppt hat. Das habe ich auch getan.«
»Aber du wirst es nie wieder tun. Und jetzt verschwinde endlich.«
»Glaubst du wirklich, dass ich das tue?«
Herausfordernd hob sie ihr Kinn. »Du hast keine Wahl. Gegen mich kannst du nichts unternehmen.«
Sein Lächeln jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Wie sie sich entsann, war Davy auf mehr als einem Gebiet talentiert, und die meisten davon waren illegal. »Gib mein Geld nicht aus«, mahnte er. »Bald hol ich’s mir.« Mit dieser Drohung kehrte er ins Haus zurück.
»Großartig«, sagte sie zur menschenleeren Straße. Anscheinend genügte es nicht, dass sie pleite und alt war und zu
Gunsten einer zehn Jahre älteren Frau ignoriert wurde. Nun hatte sie auch noch Davy Dempsey am Hals. Okay, sie musste eben etwas netter zu Ronald sein,
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