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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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Tilda, nachdem er Gwen seinen gesamten Gewinn mit der Erklärung übergeben hatte, das sei »für die Muffins und den Orangen-Ananas-Saft - und alles, was ich mir dauernd nehme«. Inzwischen war Mason nach Hause zu Clea gegangen, und die restliche Familie lag im Bett. »Ein richtiger Cool Hand Luke.«
    »Cool Hand Luke war ein Sträfling.« Davy öffnete den Kühlschrank. »Nur zu deiner Information. Damit deine Anspielungen stimmen.«
    »Okay, jedenfalls bist du ein knallharter Pokerspieler.« Tilda versuchte sich an einen weiteren zu erinnern. »Maverick.«
    »Sehr gut. Während Gwennie dir im Kindergarten das Schauspielern beibrachte, weihte mich mein Daddy - ein typischer Maverick - in die wichtigen Dinge des Lebens ein.« Er hielt den Saftkarton hoch. »Ein Drink?«
    »Ja. Dein Daddy muss eine interessante Persönlichkeit sein.«
    »Mit oder ohne Wodka?«
    »Mit, bitte.« Tilda ging zur Couch, setzte sich und streckte die Beine aus. Mit Davys Hilfe hatte sie vier ihrer Bilder zurückbekommen. Das erschien ihr fast wie ein Wunder. Sobald sie alle sechs hatte, würde sie ein Freudenfeuer entzünden und
ihre Vergangenheit endgültig begraben. Jetzt zählte nur mehr die Zukunft. Keine weiteren Straftaten.
    Solange Davy sie nicht verhaftete.
    Er setzte sich zu ihr. »Dein Drink, Celeste.«
    »Sehr gut, Ralph.« Sie nahm das Glas und nippte daran. Zufrieden lächelte sie ihn an, dankbar für die Bilder und den Drink, und weil er hier war. Wirklich ein netter Junge, dachte sie. Selbst wenn sich herausstellt, dass er tatsächlich beim FBI ist. » Was macht denn dein Dad?«
    »Er ärgert andere Leute.« Entspannt lehnte er sich in die Lederpolster zurück. »Da wir gerade von Eltern reden - was ist eigentlich mit Gwennie und den Zähnen los?«
    »Hm?« Damit hatte sie nicht gerechnet.
    »Auf der Steppdecke und dem Stickmustertuch in meinem Zimmer sind Zähne zu sehen. Was bedeutet das?«
    »Oh...« Nun verstand sie, was er meinte. »Wahrscheinlich musste sie eine ganze Menge Wut in sich hineinfressen, solange mein Dad lebte.« Mit schmalen Augen starrte sie Davy an. »Was für eine sonderbare Frage...«
    »Irgendwie finde ich diese Zähne unheimlich. Unterdrückter Zorn. Daran leidest du nicht, Veronica.«
    »Weil ich nicht mit meinem Dad zusammenlebe - ein ziemlich dominanter Mann. Sie liebte ihn. Aber sie konnte sich nicht gegen ihn durchsetzen. Je älter wir wurden, desto energischer versuchte er, uns zu kontrollieren, und Gwennies Ärger wuchs. Um sich abzureagieren, stickte sie diese Bilder, mit Kreuzstichen. Am Anfang sahen sie ganz normal aus. Bald stickte sie diese kleinen Tiere mit den Zähnen. Die haben mir immer gefallen.«
    »Und die Steppdecken?«
    »Schließlich halfen ihr die Stickbilder nicht mehr, sich zu entspannen. Also ging sie zu den Quilts über. Eine Zeit lang nähte sie diese schönen Patchworkdecken. Aber nach einer
Weile tauchten auch darauf die Zähne auf, und sie musste damit aufhören.«
    »Da entschied sie sich für die Double-Crostics.«
    »Nein, sie malte Zahlenbilder.«
    Beinahe verschluckte sich Davy an seinem Drink. »Was?«
    »Bilder, auf denen man Felder mit bestimmten Zahlen in passenden Farben bemalt. Die hängte sie im Büro auf, und Dad nahm sie wieder runter. Damit trieb sie ihn zum Wahnsinn. Und irgendwann...«
    »Lass mich raten«, fiel Davy ihr ins Wort. »Schon wieder Zähne.«
    »Genau.« Tilda nahm einen Schluck. »Irgendwo im Keller müssen diese Bilder noch herumliegen. Dann begann sie Kreuzworträtsel zu lösen, und als ihr die zu einfach waren, fing sie mit den Double-Crostics an.«
    »Noch keine Zähne?«
    »Bisher nicht. Diese Phase war schon beendet, als ich auszog. Vor siebzehn Jahren. Und seit dem Tod meines Vaters ist sie nicht mehr so wütend.«
    »Das verstehe ich«, erwiderte er grinsend. Er hatte ein wundervolles Profil, mit gerader Nase und markantem Kinn. »Deine Familie ist wirklich interessant, Matilda.«
    Auch sein Lächeln war hinreißend. Wie eigentlich alles an ihm. Den ganzen Tag hatte er sich großartig benommen, das Bild mühsam zurückgeholt und sich erboten, Burton zu verprügeln, Gwennie den Pokergewinn geschenkt. Und was hatte sie für ihn getan? Seine Chance vermasselt, sein Geld zurückzustehlen, und auf der Couch einen Orgasmus vorgetäuscht. Und dann war sie sauer auf ihn gewesen, weil er vielleicht zum FBI gehörte. Falls das stimmte, sollte sie sogar dankbar sein, weil er sie noch nicht verpfiffen hatte. »Tut mir Leid.«
    »Was meinst

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