Verliebt in eine Diebin - Roman
ist ein Profikiller.«
12
»Erklär’s mir noch einmal«, bat Tilda am Nachmittag, nachdem sie zu viele Seerosen gemalt hatte und endlich nach Hause gekommen war. »Ist Ford Brown tatsächlich ein Profikiller?«
»Nadine hat sein Telefon angezapft, hat die Gespräche aber nicht aufgezeichnet.« Mit der rechten Hand drückte Gwen einen Eisbeutel an die Stirn, in der Linken hielt sie einen Drink mit einem violetten Schirmchen. »Sie schwört, sie habe ihn mit Clea Lewis reden hören. Und das klang so, als sollte er Davy umbringen.«
»Na ja, das klingt zumindest möglich.« Tilda setzte sich zu
ihr auf die Couch. »Immerhin hat sie sein Geld gestohlen, und sie weiß, dass er’s wiederhaben will. Ich glaube, es ist eine ganze Menge Geld. Werden Leute, die FBI-Agenten ermorden, nicht besonders streng bestraft?«
»Oh Gott!«, jammerte Gwen. »Und ich habe ihm ein Zimmer vermietet.« Unglücklich betrachtete sie ihren Drink, seufzte tief auf und nippte daran.
»Aber das alles kommt mir so unwahrscheinlich vor. Ebenso wie die Story vom FBI. Was hat Davy dazu gesagt?«
»Er ist schon den ganzen Tag weg. Keine Ahnung, wo...« Abrupt richtete sich Gwen auf. »Glaubst du, er wurde bereits …«
»Nein. So leicht lässt er sich nicht umbringen. Sobald er nach Hause kommt, rede ich mit ihm.«
Gwen legte den Eisbeutel beiseite. »Was genau ist eigentlich los zwischen euch beiden?«
»Nichts. Wir helfen einander, verloren gegangenes Eigentum zurückzuholen. Danach reist er ab nach Australien, und ich fahre nach Cleveland, um eine ›Sternennacht‹ in ein Schlafzimmer zu malen.«
»Tut mir Leid.« Gwen bot ihrer Tochter den Eisbeutel an. Den Drink nicht.
»Du musst mich nicht bedauern. Es ist genau das, was ich will. Männer vermasseln nur alles.«
»Ja...« Gwen starrte das violette Schirmchen an. »Das weiß ich. Trotzdem habe ich nicht mit einem Killerdoughnut gerechnet.«
»Es gibt doch immer noch Mason. Klar, er ist mit Clea zusammen. Aber das hat keine Zukunft. Er ist viel zu nett dafür.«
»Mason will die Galerie. Nicht mich«, widersprach ihr Gwen. »Ich halte mich an meine Rätselbücher. Die nerven mich zwar auch - aber sie machen mir nicht wegen einer Immobilie
den Hof, und sie bringen auch nicht meine Mieter um.«
»Ein stichhaltiges Argument«, nickte Tilda und schaute ihrer Mutter nach, die in die Galerie ging.
Um zehn Uhr abends begann sich sogar Tilda zu sorgen. Erleichtert atmete sie auf, als Davy in der Schlafzimmertür erschien, zwei große Plastiktüten in den Händen.
»Kissen«, verkündete er und schüttete den Inhalt der Tüten aufs Bett. »Vier der allerbesten, die man für Geld kriegt.«
»Danke. Lieb von dir. Wäre es möglich, dass jemand einen Auftragskiller auf dich angesetzt hat?«
»Nur gerüchtehalber.« Davy zog sein Hemd aus. »Was für ein höllischer Tag...«
»Hat Nadine mit dir geredet?«
»Nadine?«
»Seit sie Ford Browns Telefon angezapft hat, glaubt sie, Clea hätte ihn engagiert, um dich töten zu lassen.«
»Den Cowboy? Mag sein...«
Er verschwand im Bad, drehte den Duschhahn auf, und Tilda überlegte angestrengt, was sie ihm an den Kopf schleudern sollte. Schließlich ergriff sie ein Kissen, entschied dann jedoch, dass es für so etwas zu schade war, ging nach unten und holte Kissenbezüge. Als sie zurückkehrte, lag er mit Steve im Bett.
»Komm her, Vilma.« Einladend klopfte er auf die Matratze.
»Ich habe Kopfschmerzen«, murmelte sie, warf ihm zwei Bezüge zu und bezog die beiden anderen Kissen.
»Bis jetzt habe ich das noch keine Frau sagen hören.«
»Neue Erfahrungen schaden nicht«, meinte sie, kroch ins Bett und sank in ihre Kissen. »Oh, die finde ich wirklich toll.«
»Mich nicht? Willst du mir erzählen, was mit dir los ist? Ich
hätte schwören können, am Sonntagabend wärst du gekommen.«
»Bin ich auch.« Tilda rutschte tiefer unter die Steppdecke. »Danke. Gute Nacht.«
»Mach endlich den Mund auf, Matilda.«
Unwillig runzelte sie die Stirn. »Worüber soll ich denn reden? Ich erzähle dir, ein Stockwerk tiefer wohnt jemand, der dich ermorden will, und du zuckst nicht mal mit der Wimper. Also, noch einmal - womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?«
»Ich habe den Präsidenten von Paraguay mit einer Gabel erstochen.«
»Ah - › Grosse Point Blank - Ein Mann - Ein Mord‹ . Aber dies hier ist kein Film.«
»Ich glaube nicht, dass Ford Brown mich umbringen will.«
»Warum nicht?«
Lässig zuckte er die Achseln. »Worauf
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