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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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misstrauisch. Er sah aufrichtig drein. Aber so wirkte er immer, wenn er das Blaue vom Himmel log. »Niemand will diese Möbel kaufen. Die habe ich in meiner Kindheit bemalt.«
    »Du?«

    »Ja. Wieso?«
    »Sie sind wirklich hübsch.«
    »Überrascht dich das?«
    »Nun, ich dachte, du bemalst nur Wände.« Davy wich ein wenig zurück. »Und bisher habe ich keins von deinen Fresken gesehen. Oh - und dieses Bett will ich kaufen.«
    »Warum?«, fragte sie, immer noch argwöhnisch, und legte den Inhalator ins Schubfach zurück.
    »Ich will es meiner Schwester zum Hochzeitstag schenken. Sobald ich mein Geld zurückkriege, bezahl ich’s.«
    Tilda winkte ab. »Nimm’s nur. Du hast es dir in dieser Woche wirklich verdient. Aber die Ausstellung...«
    »Du kannst das Geld brauchen und wir die Ablenkung. Schließlich müssen wir alle Bewohner aus Mason Phipps’ Haus locken. Die Vernissage kostet uns nur ein bisschen Farbe und PR«, fügte er hinzu und zog sich das Hemd über den Kopf. »Ein Kinderspiel.«
    »Farbe? Wofür? «
    » Für die Galerie.« Davy zog seine Jeans aus, kroch zu Tilda ins Bett und zwang den Hund, noch weiter zur Seite zu rücken. »In dieser Bruchbude wirst du niemanden dazu bringen, hundert Dollar für einen Fußschemel zu zahlen. Auf die Präsentation kommt’s an, Babe.« Hoch zufrieden mit sich selbst, sank er in seine neuen Kissen.
    »Nein...« Allein schon der Gedanke raubte ihr den Atem.
    »Doch. Warum du die Galerie vor die Hunde gehen lassen willst, weiß ich nicht. Jedenfalls muss sie renoviert werden. Mit einer erfolgreichen Vernissage werden wir Mason beschäftigen. Und du brauchst das Geld.«
    »Natürlich soll die Galerie nicht vor die Hunde gehen!« In Tildas Lungen wuchs das vertraute, beklemmende Gefühl.
    »Okay. Du bist die Einzige hier mit genügend Hirn und Drive, um den Laden zu retten. Trotzdem bist du dauernd
unterwegs und überlässt es Gwennie, Finsters zu verkaufen. Genauso gut könntest du einen Pfahl ins Herz der Galerie bohren …«
    »Oh Gott...« Mühsam rang sie nach Luft.
    »... was mir nichts ausmachen würde. Aber es wäre ein Verbrechen, diese grandiose Chance zu versäumen, Tilda.«
    Sobald sie das Wort »Verbrechen« hörte, griff sie wieder nach ihrem Inhalationsapparat. »Ich bin kein Verkaufstalent.«
    »Aber ich. Wir verkaufen die Möbel.«
    »Weil’s eine grandiose Chance ist? Und weil du ein fabelhafter Geschäftsmann bist?«
    »Nein...« Zum ersten Mal, seit er sie aus dem Schlaf gerissen hatte, wirkte er etwas unsicher. »Matilda, ich will diese Möbel verkaufen. Du fängst ohnehin nichts damit an. Wie lange stehen sie schon im Keller?«
    »Siebzehn Jahre.«
    »Nenn mir einen einzigen guten Grund, warum wir’s nicht tun sollten.«
    Weil jeder halbwegs sachverständige Mensch merken wird, dass Scarlet Hodge die Möbel bemalt hat. Tildas Magen drehte sich um.
    »Ich warte«, sagte Davy.
    Andererseits hatten nur wenige Leute die Scarlets gesehen. Obwohl Davy einige dieser Bilder kannte, war ihm nichts aufgefallen. Clea kannte sie auch - und hatte offensichtlich keinen Blick für stilistische Eigenarten. Mason schon. Doch er befasste sich mit edleren Formen der schönen Künste und würde nicht wahrhaben wollen, dass Scarlet Möbel bemalt hatte. »Also gut. Aber du musst es Gwennie sagen.« Sie sank in die Kissen zurück. »Das ist mit Sicherheit ein Fehler.«
    »Wie pessimistisch du bist...« Davy bückte sich und zog etwas aus der Tasche seiner Jeans, die am Boden lag. Dann glitt seine Hand unter Tildas Kinn, warm auf ihrer Haut.

    Ehe sie protestieren konnte, steckte er irgendetwas in den Ausschnitt ihres T-Shirts. »Weg mit dir!« Sie schob seine Finger beiseite und spähte unter ihr Hemd. Auf ihrer Brust lagen zwei Zwanziger und ein Zehner. »Ich verlange keine Zinsen.«
    »Dein Anteil vom Gewinn, den ich mit deinen zwanzig Dollar gemacht habe.«
    »Vielleicht sollte ich dich einfach nur in Billardsalons schicken«, meinte sie und fischte das Geld aus ihrem Ausschnitt.
    »Darauf können wir immer noch zurückkommen. Erst mal verkaufen wir die Möbel.«
     
    Als Tilda am nächsten Morgen aufwachte, war Davy verschwunden. Aber er hatte einen Zettel hinterlegt. »Vergiss nicht, Gwennie Bescheid zu sagen.« Großartig, dachte sie und ging mit Steve ins Büro hinunter, um Fruchtsaft zu trinken und ihrer Mutter den Tag zu verderben.
    »Hi«, grüßte Gwen. »Lebt Davy noch?«
    »Ja. Übrigens, das ist gar nicht komisch.«
    Eve saß am Tisch und winkte Tilda zu,

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