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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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Spukhaus zu finden war, und zu Fuß würde ihr das leichter gelingen, als wenn sie wie ein Stalker mit dem Auto umherkreiste. Außerdem konnte es ja auch sein, dass er sich im Gebäude der Abteilung für Mathematik befand.
    Auf der Rasenfläche entdeckte sie Bun und Gen, die sich dort in zueinander passenden Bikinis sonnten, und zum ersten Mal zweifelte Abby nicht mehr, dass sie in den beiden die fröhlichen und reifen Verkörperungen von Fruchtbarkeit und Empfängnis vor sich hatte.
    »Hey, Abs!«, rief Bun ihr zu, während sie ihrem Tiara-geschmückten Hund einen Kartoffelchip gab. »Wohin willst du?«
    »Leute, habt ihr eventuell eine Ahnung, wo Christopher Mackenzie wohnt?«, fragte Abby, während Bowser eine stumme Unterhaltung mit der ältlichen Baby begann, indem er sich höflich nach ihrer Gesundheit und Verdauung erkundigte.
    »Natürlich weiß ich das«, erwiderte Gen und spähte über den Rand ihrer überdimensionalen Sonnenbrille. »Er ist schließlich mein Cousin.«
    Bun verdrehte die Augen und kicherte. »Professor Mackenzie
ist verdammt gruselig, und er nervt. Du und ich, wir sind uns da einig, und ich scheiße auf Mathe.«
    »Ja, das tust du«, stimmte Gen kichernd zu. »Aber Christopher ist nicht gruselig … er ist nur, na ja, zurückhaltend. Und er ist ein toller Lehrer.«
    »Also, das überrascht mich«, meinte Abby. »Ich hätte gedacht, dass ihn seine Studenten langweilen.«
    »Er liebt Mathematik«, antwortete Gen. »Ich meine, er liebt Mathe wirklich, und er liebt es, wenn andere auch was kapieren. Na ja, jedenfalls ist mein Cousin Christopher nicht annähernd so verrückt, wie manche Leute …« – sie sah Bun bedeutungsvoll an – »… glauben.«
    Aber Bun stellte sich taub und schob Baby noch einen Chip zu.
    »Die verdammten Dinger verursachen mir Blähungen, aber ich liebe sie«, murmelte Baby zu Bowser gewandt, der mitfühlend brummelte.
    »Willst du ihn besuchen, Abs?«, fragte Gen.
    »Ich muss ihm etwas sagen. Sag mal, wie lange lebt deine Familie schon hier?«
    »Schon seit immer. Genau wie Buns. Unsere Familien waren hier, als die Stadt gegründet wurde.«
    »Die Gründerfamilien«, ergänzte Bun. »Sieben waren es. Deine gehört auch dazu. Meine Mutter sagt, du solltest mal zum Abendessen zu uns kommen.« Sie lächelte Abby fröhlich an. »Tu das nicht. Meine Familie ist total plemplem.«
    »Hmmm. Also stammt Christopher auch aus einer dieser Familien?«
    »Nehme ich doch an«, meinte Gen und schob sich ihre Sonnenbrille auf die Stirn. »Warum?«
    »Ach, ich setze so eine Art Puzzle zusammen.«
    Gen grinste sie an. »Du magst ihn, nicht?«
    Abby fühlte, wie sie rot wurde. »Bestimmt nicht. Bun hat recht – er ist kalt und unfreundlich.«

    »Ach, ich habe nie recht«, meinte Bun unbeschwert.
    Gen nickte. »Du magst ihn wirklich. Gut. Er braucht jemanden.«
    »Er braucht mich ganz sicher nicht!«, protestierte Abby. »Und ich will ihm nur etwas sagen.«
    »Na guuut«, dehnte Gen ungläubig. »Er wohnt in dem alten Haus an der Ecke des Häuserblocks.« Sie deutete mit dem Zeigefinger, und ihre mit Blumen bemalten Fingernägel glitzerten im Sonnenlicht. »Bestell ihm einen schönen Gruß von mir.«
    Abby und Bowser begannen, die Grünfläche zu überqueren. »Ich wette, du findest, dass ich das nicht tun sollte«, sagte sie zu ihm. »Aber er muss erfahren, dass er nicht verrückt ist.«
    »Sehr nobel«, kommentierte Bowser grollend.
    »Weißt du, niemand mag Hunde, die sarkastisch werden«, stellte Abby fest.
    »Ich kenn’ dich eben viel zu gut«, gab Bowser zurück.
    Es war ein schwüler Tag, und Abby trug nur ein dünnes, schulterfreies Sommerkleid. Vielleicht hätte sie in etwas Züchtigeres schlüpfen sollen, überlegte sie, als sie mit Bowser neben sich die Straße überquerte und sich dem alten Haus näherte. Er hatte ihr ja schon zu verstehen gegeben, dass er sich nicht gerade vor Sehnsucht nach ihr verzehrte, und ihr Traummann war er ganz sicher nicht, was immer auch die verfluchten Kekse ihr zu sagen schienen. Aber eine etwas dezentere Kleidung wäre trotzdem eine gute Idee gewesen.
    Sie betrat einen rissigen, aufgeplatzten Bürgersteig. Professor Mackenzies Haus schien direkt aus einem Horrorfilm zu stammen. Es sah aus, als sei es hundert Jahre alt, mit bleigefassten Fenstern, dunklen Dachschindeln aus Schiefer, von denen einige fehlten, und einem vollkommen überwucherten Garten. Es wirkte etwa so anheimelnd wie ein Beerdigungsinstitut, und Abby und Bowser zögerten

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