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Verliebt in eine Kidnapperin?

Verliebt in eine Kidnapperin?

Titel: Verliebt in eine Kidnapperin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE
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geblieben ist.“
    „Übrig geblieben von was?“ Er entdeckte eine Cola und riss die Lasche von der Dose.
    „Gestern wurden wir bei unserem Abendessen unterbrochen, weil Jeremy einen wichtigen Anruf bekam. Und weil wir keine Zeit für den Nachtisch hatten, hat er ihn heute nachgeliefert.“
    „Verrückt!“ Max schüttelte den Kopf. „Findest du das nicht ein bisschen übertrieben?“
    Überhaupt nicht. Aber Max sah das natürlich anders, zumal er Jeremy offenbar nicht leiden konnte. Sie beschloss, seine Frage zu ignorieren. „Nimm doch ein Stück Käsekuchen“, forderte sie ihn stattdessen auf. „Er schmeckt wirklich gut.“
    „Nein, danke!“ Max knallte die Tür zu. „Was will dieser Kerl eigentlich von dir?“
    „Er hat mich nur besucht. Mehr nicht.“
    Max schnaubte verächtlich.
    „Warum magst du ihn nicht?“ Kirsten verschränkte die Arme vor der Brust. „Er ist sympathisch. Erfolgreich in seinem Beruf. Und er ist ein Fortune. Hast du schon mal von der Fortune-Stiftung gehört?“
    „Wer nicht?“ Max lehnte sich an den Kühlschrank. „Diese Typen glauben, ihnen gehört die Stadt.“
    Kirsten wollte widersprechen, biss sich aber auf die Zunge. Eine Diskussion mit Max über dieses Thema erschien ihr aussichtslos.
    „Merkst du denn nicht, dass dir dieser Kerl nur Sand in die Augen streut?“, fragte Max herausfordernd. „Und offensichtlich hat er Erfolg damit.“
    Kirsten stellte die ausgespülte Kaffeekanne auf die Arbeitsfläche. „Wovon redest du?“
    „Dieser Fortune will dich doch bloß rumkriegen. Ich habe gehört, dass er nur zu Besuch in der Stadt ist. Er verschwindet bald wieder, und wo bleibst dann du?“
    Unwissentlich hatte Max einen wunden Punkt berührt. Kirsten hatte auch schon darüber nachgedacht und sich fest vorgenommen, sich nicht blind in eine Affäre zu stürzen, um am Ende enttäuscht und verletzt zurückzubleiben. Irgendwann, das war ihr klar, würde Jeremy nach Sacramento zurückkehren.
    Dennoch hielt sie ihn nicht für einen jener Männer, die keine langfristige Beziehung, sondern nur Sex wollten. Einige solcher „Freunde“ hatten ihr bereits herbe Enttäuschungen bereitet.
    Dennoch wollte sie sich nicht von ihrem Bruder belehren lassen. Er hatte es gerade nötig – nach dieser unglücklichen Affäre mit Courtney. Doch das erwähnte sie jetzt lieber nicht. Das hätte ihn nur noch mehr provoziert.
    Sie beschloss, die Diskussion zu beenden. „Jeremy und ich sind nur befreundet. Aber selbst wenn da mehr zwischen uns wäre, ginge es dich nichts an. Vergiss nicht: Das hier ist mein Haus, und im Übrigen kann ich auf mich selbst aufpassen.“
    Max wurde rot und presste die Lippen zusammen. Warum reagierte er bloß wie ein eifersüchtiger Liebhaber? Allmählich reichte es ihr. Wenn Anthony nicht wäre, hätte sie ihn längst aufgefordert, seine Sachen zu packen und zu verschwinden.
    „Aha. Kannst du das?“, stieß er hervor. „Du hast dich hier mit ihm amüsiert, während Anthony im Nebenzimmer geschlafen hat.“
    „Wie bitte?“, sagte sie empört. Ihre Stimme wurde lauter.
    „Hast du ihn geküsst?“, wollte Max wissen.
    Ungeheuerlich! Was bildete sich ihr jüngerer Bruder eigentlich ein? Dass er ihr Vormund war? „Das ist meine Sache.“
    Eine Weile blieb er stumm, als müsste er über ihre Antwort nachdenken. Schließlich sagte er: „Tut mir leid, Kirsten. Du hast recht.“
    Es überraschte sie, dass er klein beigab, und sie erwartete ein „Aber“, mit dem er den nächsten Satz einleiten würde.
    Stattdessen meinte er: „Es war dumm von mir, so etwas zu sagen.“
    Da hatte er vollkommen recht!
    „Mir geht es einfach gegen den Strich, wenn du mich dauernd daran erinnerst, dass du diejenige bist, die hier den Laden schmeißt. Ich habe alles Mögliche versucht, um einen Job zu bekommen – irgendeinen Job. Es ist verdammt schwer. Meinst du, ich finde diese Situation erfreulich?“
    Sie seufzte. „Ich weiß. Es ist schon ziemlich anstrengend, wenn man plötzlich Vater geworden und gleichzeitig arbeitslos ist.“
    „Es ist nicht nur das …“ Max unterbrach sich, als ob er nach den richtigen Worten suchen musste, um erklären zu können, was ihm wirklich zu schaffen machte und warum er so wütend auf sie und Jeremy war.
    „Sondern?“, wollte sie wissen. Vermisste ihr Bruder Courtney? Fühlte er sich schlecht, weil Kirsten möglicherweise einen Freund gefunden hatte und seine eigene Beziehung mit der Mutter seines Sohnes in die Brüche gegangen

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