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Verliebt in eine Kidnapperin?

Verliebt in eine Kidnapperin?

Titel: Verliebt in eine Kidnapperin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE
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fütterte.
    Gab es etwas Verführerischeres?
    Ja, dachte sie sofort. Wenn sie sich gegenseitig im Bett füttern würden, nachdem sie sich einen ganzen Nachmittag lang geliebt hatten.
    „Nun, was halten Sie davon?“
    Sich gegenseitig im Bett zu füttern? Sie riss sich zusammen und konzentrierte sich auf das Tiramisu. „Es ist fantastisch. Jetzt sind Sie dran.“
    Sie hielt Jeremy die Gabel vor den Mund, und als er ihn öffnete, lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken. Vor ihrem geistigen Auge entstand ein Bild von zerwühlten Laken, in deren Mitte sie beide saßen, gleichzeitig befriedigt und hungrig, und leise romantische Musik klang durchs Zimmer …
    Genug davon, ermahnte sie sich. Konzentrier dich lieber auf die Süßigkeiten. Wer weiß, wo das alles hinführen würde, wenn sie nicht vorsichtig war. Wollten sie sich wirklich die ganze Zeit gegenseitig füttern? An seinen Lippen klebte ein winziger Klecks Sahne.
    Sie streckte den Arm aus und wischte ihn mit dem Finger weg. Ihre Blicke trafen sich, und er griff nach ihrer Hand. Sie erstarrte. Als sein Gesicht näher kam, verstrichen die Sekunden unvermittelt wie in Zeitlupe, und ein Gefühl köstlicher Vorahnungen schoss durch ihren Körper.
    Bis jetzt hatte sie gedacht, ihr erster Kuss sei atemberaubend gewesen. Aber dieser hier war noch überwältigender.
    Als ihre Lippen sich trafen, drang seine Zunge in ihren Mund, und zwischen ihren Schenkeln begann eine Flamme zu lodern. Sie zerzauste seine braunen Locken, zog ihn näher, und ihr Kuss wurde noch leidenschaftlicher.
    Die Lust schlug wie eine Welle über ihr zusammen. Sie konnte nicht genug bekommen von dem süßen, cremigen Geschmack. Wenn Jeremy sie jetzt vom Stuhl gezogen, auf den Arm genommen und ins Schlafzimmer getragen hätte – sie hätte nicht protestiert. Sie sehnte sich geradezu danach.
    Wie konnte etwas, das so harmlos mit einem Dessert begann, unvermittelt so leidenschaftlich werden?
    Als der Kuss schließlich endete – sie hätte nicht sagen können, wer sich zuerst vom anderen gelöst hatte, um nach Luft zu holen –, versuchte sie, ihre Gefühle und Hormone in den Griff zu bekommen.
    Was ging da zwischen ihnen vor?
    Spürte er es auch – die Hitze, die Leidenschaft?
    „Ich bin nicht hergekommen, um mit dir ins Bett zu gehen“, sagte er.
    Wie schade! Sie sollte besser etwas sagen, aber das Herz klopfte ihr wie verrückt in der Brust, und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Fieberhaft suchte sie nach einer passenden Antwort.
    „Du siehst so besorgt aus“, stellte er fest.
    Besorgt? Um Himmels willen, nein. Sie war nur total verwirrt. Wenn schon sein Kuss eine solche Wirkung bei ihr erzeugte, wie würde sie sich wohl erst fühlen, wenn er mit ihr schlief?
    „Ich …“ Am liebsten hätte sie ihm gestanden, wie sehr dieser Kuss ihre Welt ins Wanken gebracht hatte, dass sie diese Erfahrung am liebsten sofort wiederholen wollte – und all das mit ihm tun, woran er vermutlich selbst dachte. „Ich bin nur ein bisschen überrascht“, erwiderte sie schließlich.
    „Tut mir leid, wenn ich dich überrumpelt habe“, entschuldigte er sich.
    „Oh nein, das ist es nicht …“ Sie überlegte, wie sie den Satz zu Ende bringen sollte. Aber warum um den heißen Brei reden? Sie beschloss, ihm reinen Wein einzuschenken. „Es war grandios.“
    Er grinste übers ganze Gesicht. „Da stimme ich dir voll und ganz zu.“
    Jetzt wäre vermutlich der Zeitpunkt gekommen, ihn zum Abendessen einzuladen. Aber in diesem Moment begann das Baby zu schreien und holte sie zurück auf den Boden der Tatsachen.
    „Ich … ich muss mich um Anthony kümmern“, stammelte sie. „Er will bestimmt sein Fläschchen haben.“
    Der Kleine hätte sich keinen ungünstigeren Augenblick aussuchen können.
    Aber vielleicht war es besser so. Was sie gerade mit Jeremy erlebt hatte, war wie ein wunderbarer Traum gewesen. Und ein nörgelndes Baby hatte sie ganz schnell aus diesem Traum herausgerissen. Außerdem konnte Max jeden Augenblick zurückkommen.
    „Kann ich dir irgendwie helfen?“, bot Jeremy sich an.
    „Nein.“ Hätte sie ihn etwa bitten sollen, ein Fläschchen für Anthony vorzubereiten oder ihm die nassen Windeln zu wechseln? Unvorstellbar!
    „Ich kümmere mich schon um ihn.“ Hoffentlich beschloss Jeremy nicht, diese Bekanntschaft, die so verheißungsvoll begonnen hatte, umgehend wieder zu beenden, weil die Realität ganz anders aussah, als er es sich in seinen romantischen Vorstellungen vielleicht

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