Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
ist… aufgesetzt, falsch. Wenn sie mit Zack zusammen ist, wacht sie über ihn wie eine Löwin über ihr Junges, damit ihr nur ja keine andere in die Quere kommt. Zudem vertritt sie neumodische Ansichten hinsichtlich Kindererziehung. Sie hat selber zwei – es sind nette und intelligente Kinder. Die jagt sie in den Sommerferien vom Internat ins Camp oder schickt sie zu ihren Großeltern. Ich hoffe inständig, dass Zack zu viel Verstand hat, um sich auf Dauer mit so einer Person einzulassen.«
    Camille lächelte stillvergnügt, ließ sich aber gegenüber Rayburn nichts anmerken. Immerhin wusste sie jetzt, in welcher Gesellschaft Zack sich befand und dass sein Vater diese Frau nicht ausstehen konnte. Das war doch ein Pluspunkt für Camille.

    Ã„rgerlich blies sie die Backen auf. Was ging sie Zacks Liebesleben an? Sie wollte ihn nicht, so viel stand fest! Welche Art Mann würde wohl ein unschuldiges, junges Mädchen verführen und nicht einmal Gewissensbisse darüber empfinden, dass er ihr das genommen hätte, was ihm erst als Ehemann zustünde? Nein, nein und nochmals nein! Einen Mann wie Zachary Prescott wollte sie auf gar keinen Fall!
    Sie war beinahe selbst davon überzeugt.
    Â 
    Mithilfe der lokalen Gelben Seiten suchte Camille Dachdecker, Maler, Tapezierer, Polsterer und Gardinennäherinnen. Den Namen Prescott und Bridal Wreath kannte man überall im Ort. Und sie war daher froh, dass sie problemlos Handwerker für die Renovierung fand.
    Die Tage verliefen beschaulich ruhig, eine angenehme Routine stellte sich ein. Langsam hielt der Herbst Einzug. Statt der Sommerblumen blühten jetzt Astern und Chrysanthemen in den Terrassenkübeln und schmückten Bridal Wreath mit einer Palette herbstlicher Farben.
    Eines Morgens öffneten sich die Wolken, die tagelang als bleigraue Decke über den Feldern gehangen hatten, und heftiger Regen setzte ein. Simon gab Camille telefonisch durch, dass Rayburn nicht zum Frühstück käme und ihr den Tag frei gäbe. Der alte Herr hatte sich entschieden, in seinem Zimmer zu bleiben und die Bücher durchzugehen. Camille wusste, dass Zack die Plantage leitete, und rechnete es ihm hoch an, dass er seinem Vater das Gefühl vermittelte, gebraucht zu werden, indem er ihm Einsicht in die kaufmännischen Unterlagen bot.
    Während sie eine bequeme Jeans und eine sportliche Bluse anzog, beschloss sie, an diesem Regentag auf dem Speicher herumzustöbern. Womöglich entdeckte sie noch irgendwelche
Schätze, die Rayburn irgendwann dorthin verbannt hatte.
    Als sie nach draußen spähte, wo die sintflutartigen Regenfälle die Terrasse in einen schmutziggrauen See verwandelten, fiel ihr siedendheiß ein, dass sie keinen Schirm besaß. Sie ging ins Bad, wickelte sich kurzerhand ein flauschiges Handtuch um den Kopf und stopfte das zu einem Pferdeschwanz zusammengebundene Haar darunter.
    Widerwillig trat sie unter das Vordach des Witwendomizils, holte tief Luft, duckte sich und rannte im Zickzack über die glitschige Terrasse.
    Jählings stieß sie mit einer unnachgiebigen Muskelwand zusammen und hörte Zacks raues, kehliges Lachen, während er einen Arm um ihre Taille schlang.
    Â»He, pass auf, wo du hintrittst. Schnell, hier drunter.« Sie spähte unter dem Handtuchturban hervor und stellte fest, dass er einen großen Schirm über sie hielt. Weiterhin von ihm umklammert, steuerten sie gemeinsam um die zusehends größer werdenden Pfützen herum in Richtung Hintereingang.
    Als sie das Haupthaus betraten, schüttelte Zack den nassen Schirm aus, lehnte ihn gegen die Wand und fuhr sich mit den Fingern durch das feuchte Haar. »Junge, Junge, wie das schüttet. Simon fiel ein, dass du keinen Schirm hast, deshalb wollte ich dich abholen. Du hättest auf mich warten sollen.« Er strahlte sie gewinnend an. Camilles Herz raste wie ein Trommelwirbel nach dem engen Körperkontakt mit ihm. Seine abgewetzte Jeans schien superbequem zu sitzen und betonte seine schmalen Hüften, als er in die Küche schlenderte.
    Â»Komm mit. Die Brötchen sind schon im Backofen. Wie möchtest du dein Frühstücksei?«
    Â»Du machst das Frühstück?«, fragte Camille ungläubig.
»Na klar«, meinte er schulterzuckend. »Meinst du, ich kann das nicht?« Er klang fast ein bisschen beleidigt. »Also, wie möchtest du dein Frühstücksei?«, wiederholte er

Weitere Kostenlose Bücher