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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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schroff.
    Â»Ich möchte Rührei«, erwiderte Camille lächelnd. Sie ging zum Küchentresen und goss sich eine Tasse Kaffee aus der Warmhaltekanne ein.
    Er wandte sich zum Herd und fragte über die Schulter: »Fest oder weich?«
    Â»Fest«, gab sie zurück. »Sehr fest.« Er zog die Brauen zusammen und sah sie mit aufgesetztem Widerwillen an.
    Â»Dann nehme ich meins zuerst aus der Pfanne«, grummelte er, unterdes schlug er Eier in einer Schale auf. »Tut mir Leid, aber heute Morgen musst du auf Maisgrütze verzichten. Ich lasse sie immer anbrennen. Und dann schimpft Dearly mit mir, weil sie den Topf ausscheuern muss.« Camille konnte nicht anders, sie musste lachen.
    Der Duft von gebratenem Speck und frischen Brötchen strömte durch die Küche, als Camille den Tisch deckte. Zack erklärte ihr, dass Dearly einen Krankenbesuch mache und dass Simon oben bei Rayburn sei. Die Stille im Haus und das monotone Prasseln des Regens draußen umhüllten sie wie ein schützender Kokon, überlegte Camille lächelnd. So wäre es vermutlich, wenn sie sich ineinander verliebt und geheiratet hätten. Dann könnten sie immer gemeinsam frühstücken. Gut möglich, dass sie inzwischen sogar ein Baby hätten. Sie war sich gar nicht bewusst, wie hingebungsvoll sie Zacks Rücken anstarrte, bis der sich mit einem Teller Rührei umdrehte und sie dabei ertappte.
    Unverschämt grinsend stellte er den Teller auf den kleinen Tisch, schwang sein Bein über den Stuhl und setzte sich. »Ich weiß zwar nicht, wovon du gerade geträumt hast, aber ich würde höllisch gern daran teilhaben. Scheint mir ein verdammt angenehmer Traum.«

    Camille strich umständlich Butter auf eine Brötchenhälfte und wich seinem Blick aus. »Ich … äh … ich hab mir bloß so vorgestellt, was ich heute auf dem Dachboden finden werde.«
    Â»Lügnerin«, flüsterte er weich. In seiner Stimme lag so viel Intimität, dass ihre Finger zitterten und sie das Messer mit lautem Klirren auf den Teller fallen ließ.
    Minutenlang aßen sie schweigend, irgendwann räusperte sich Camille und lobte Zack für seine Kochkünste. Als sie mit dem Frühstück fertig war und Teller und Besteck abräumen wollte, verblüffte er sie mit den Worten: »Ich mach das schon. Ich brauche sowieso noch eine Tasse Kaffee. Viel Vergnügen auf dem Speicher.«
    Sie verließ die angenehme Atmosphäre der Küche, Zack blieb noch am Tisch sitzen und schlürfte abwesend seinen Kaffee.
    Der Zugang zum Dachboden befand sich in dem Raum, den Rayburn mit hartnäckigem Optimismus als Kinderzimmer bezeichnet hatte. Camille blieb vor seiner Tür stehen und klopfte zaghaft. Als Simon ihr öffnete, warnte sie die beiden vor, dass sie sich nicht aufregen sollten, wenn es durch das Möbelverschieben über ihren Köpfen ein wenig lauter würde. Rayburn rief ihr von der anderen Seite des Zimmers ein freundliches »Guten Morgen« zu. Sobald Simon die Tür wieder geschlosssen hatte, schlenderte Camille ins Nebenzimmer.
    Die Treppe zum Dachboden verbarg sich in einer Nische. Entschlossen kletterte Camille die Stufen hoch, wobei sie das eine oder andere Spinnennetz beiseite wischen musste. Sie öffnete die Speichertür und streckte die Hand nach der Stelle aus, an der Simon ihr den Lichtschalter beschrieben hatte. Sie ertastete ihn, denn dort oben gab es keine Fenster, und sie stand in völliger Dunkelheit. Als sie den Schalter
betätigte, flammte das Licht einer nackten Glühbirne auf, die an einem herunterhängenden Stromkabel baumelte.
    Der Raum nahm nahezu die gesamte Länge des Hauses ein. Koffer und andere Gepäckstücke stapelten sich an einer Wand bis unter den Dachfirst, Kisten sämtlicher Größen standen halbwegs ordentlich verteilt. Eine andere Wand säumten Regale mit Kartons, die meisten mit Etiketten versehen, auf denen der Inhalt vermerkt war. Etliche Möbelstücke waren mit Schutzhüllen bedeckt, und Camille konnte nur raten, was sich darunter verbarg. Ganz offensichtlich lag eine Riesenaufgabe vor ihr.
    Energisch schob sie sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und begann mit der Arbeit. Nachdem sie mehrere Kisten aus den unteren Regalen gezogen hatte, hing ihr die Bluse aus dem Jeansbund. Kurzerhand knotete sie die Enden unter ihrem Busen zusammen.
    Die ersten Kartons enthielten ein

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