Verliebt in einen Fremden
Schlagartig war sich Camille ihrer intimen Nähe bewusst. Sie spürte den weichen Baumwollstoff seiner Jeans unter ihren nackten Schenkeln und realisierte, dass er ihr rasendes Herzklopfen an seiner Haut fühlte.
Starke, sonnengebräunte Finger umschlossen ihren Hinterkopf, fordernde Lippen senkten sich auf die ihren. Sein Kuss war warm und weich ⦠und zunächst ungemein zärtlich. Sie empfand wieder die tiefe Sinnlichkeit seines Mundes, während sie dem sanften Drängen seiner Zunge nachgab. Sie hielt den Atem an, als er ihren Mund zunehmend heiÃblütig erforschte.
Für eine kurze Atempause lösten sich seine Lippen von
ihren, um federnde Küsse auf ihre Wangen und ihre Stirn zu hauchen. Sie glitten weiter zu ihrer Schläfe, kosten erregend ihr Ohr. Camille seufzte an seiner frisch duftenden Halsbeuge. Wer auÃer Zack hätte frühmorgens vor der Arbeit auf den Feldern schon ein Eau de Cologne benutzt?
Sogleich widmete er sich wieder ihren Lippen, neckte diese mit zärtlich saugenden Küssen. Leise stöhnend gewahrte Camille, wie er ihre Arme um seinen Nacken schlang, während sein Mund den ihren besiegelte. Sein inniger Kuss war so leidenschaftlich, dass er ihr die Sinne raubte. Erst als ein kühler Lufthauch ihre bloÃe Haut streifte, wurde sie sich bewusst, dass seine Hand zu den obersten Knöpfen ihres Nachthemdes glitt. Leise protestierend entzog sie sich ihm, sobald seine Finger in den Ausschnitt glitten und ihre Brust umschlossen.
»Zack ⦠bitte â¦Â«, hauchte sie. Er war mit den Lippen von ihrem Hals zu ihrem Dekolleté geglitten, wo er mit der Zunge die aufreizende Spalte ihres Busens stimulierte.
»Bitte was? Was, Camille?«, fragte er rau an ihrer prickelnden Haut, während er lasziv ihre Brust massierte.
»Nein Zack, bitte â¦Â«
Abruptes Türenschlagen unterbrach sie mitten im Satz. Simons Stimme drang von der Terrasse herüber, wo er mit Dearly plaudernd auf das Haupthaus zusteuerte, wo sie ihrer täglichen Arbeit nachgingen.
Hektisch sprang Camille von Zacks Schoà und raffte ihr Nachtkleid zusammen. Von Scham überflutet, schloss sie verlegen die Knopfleiste. Verflixt, konnte das Hemdchen nicht ein bisschen länger sein? Sie war sich durchaus bewusst, dass ihre lange Beine nackt waren und dass Zack ihren Körper begehrlich von oben bis unten betrachtete.
Ein spöttisches Grinsen umspielte seine Mundwinkel. »Wovor hast du eigentlich Angst? Doch nicht etwa, dass
du deine Unschuld verlieren könntest?«, meinte er gedehnt.
Sie funkelte ihn an und reckte hochmütig das Kinn. »Diese absurde Frage musst ausgerechnet du mir stellen!«
Geschmeidig wie ein Panter erhob Zack sich vom Bett und zog den Cowboyhut tief in die braungebrannte Stirn. Er trat auf sie zu, während Camille wie angewurzelt stehen blieb, zumal sie den Eindruck hatte, dass er sie mit seinen glutvollen blauen Augen splitterfasernackt auszog.
Er baute sich lässig vor ihr auf und murmelte: »Du siehst wunderschön aus heute Morgen.« Spielerisch zog er an einer ihrer gelockten Strähnen und kraulte sie unter dem Kinn, bevor er sich umdrehte und durch die Fliegengittertür verschwand. Pfeifend passierte er die Terrasse. Er pfiff, dieser Widerling! Camille kochte innerlich vor Wut. Offensichtlich hatte er bereits verdrängt, was soeben zwischen ihnen vorgefallen war, während das Blut wie glühende Lava durch ihre Venen pulsierte und ihre Gefühle mit ihr Achterbahn fuhren.
4
Am nächsten Morgen setzten Camille und Rayburn ihre Besprechung fort. Sie diskutierten Farben, Stoffe und Muster für die Verschönerung von Bridal Wreath. Camille war verblüfft über den erlesenen Geschmack des alten Mannes und erleichtert, dass sich ihre Vorstellungen hinsichtlich des Stils deckten. Camille plädierte für klare, schnörkellose Formen mit einem Hauch von Eleganz. Sie bevorzugte sachlich gestaltete Räume, die Ruhe ausstrahlten und einen beim Betreten mit überfrachteten Dekoren nicht erschlugen. Rayburn schien weitestgehend einverstanden mit den Wandanstrichen, Tapetenmustern, Polsterstoffen und Farbakzenten, die sie bereits stilsicher ausgesucht hatte. Sie probierten mögliche Kombinationen in den einzelnen Zimmern, bis sie das optimale Ergebnis ermittelt und sichergestellt hatten, dass die Räume geschmackvoll aufeinander abgestimmt waren. Sie notierte sich die
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