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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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seinen Sohn, Camille von ihrer Plantage zu erzählen. Sie war beeindruckt von den Fakten, die sie dem ansonsten schweigsamen Zack schließlich entlockte. Es schien ihm fast ein bisschen peinlich, über seinen gigantischen Landbesitz und die Gewinne zu berichten, die er jedes Jahr erzielte. Ihre wichtigste Anbaupflanze war natürlich Baumwolle, daneben kleinere Mengen Getreide, und sie züchteten Pferde, ein Hobby von Zack, das er professionell auszubauen gedachte.
    Â»Natchez hat eine facettenreiche Geschichte«, bemerkte Camille, als eine Gesprächspause eintrat. »Ich habe etliche Bücher darüber gelesen.«
    Â»Es ist interessant, dass die meisten Gründungsväter vornehmlich an den steilen Uferhängen über dem Mississippi River gesiedelt haben, während sie ihre Pflanzungen auf der anderen Seite, in Louisiana, anlegten. Schätze, das waren die ersten Amerikaner, die richtig gearbeitet haben.« Zack grinste, und seine Miene hellte sich auf, sanfter Kerzenschein spiegelte sich in seinen azurblauen Tiefen. Camille war zum ersten Mal seit ihrer Ankunft gelöst und entspannt.
    Â»Ich möchte, dass du Camille in allernächster Zeit einmal mit auf die Pflanzungen nimmst und ihr alles zeigst. Macht euch einen schönen Tag«, schlug Rayburn vor.
    Ãœber den Tisch gewahrte Camille Zacks Blick. Ihr Herz schlug höher bei der Vorstellung, einen ganzen Tag mit ihm allein zu verbringen. Sie senkte die Lider, da er sie gedankenvoll fixierte. »Gern«, erwiderte er dann und erhob sich vom Tisch. »Aber jetzt entschuldigt mich bitte. Ich bin heute Abend verabredet.«

    Seine beiläufige Äußerung durchzuckte Camille wie ein Blitzstrahl aus heiterem Himmel, gleichwohl ärgerte sie sich maßlos über ihre Reaktion. Was war denn schon dabei, wenn er sich am Abend mit einer Frau traf? Es ging sie schließlich gar nichts an! Trotzdem war ihre Lockerheit wie weggeblasen, als er seinem Vater und ihr eine gute Nacht wünschte und mit federnden Schritten den Raum verließ. Sein spöttisch-überheblicher Blick beim Hinausgehen veranlasste Camille, ihre angestaute Empörung restlos auf ihn zu übertragen. Sie würde ihm schon zeigen, dass es ihr piepegal wäre, selbst wenn er ein Dutzend Dates pro Nacht hätte!
    Innerlich aufgewühlt stimmte sie einer Partie Bridge zu. Rayburn war ihr Partner, und sie spielten gegen Simon und Dearly. Nach außen hin gab Camille sich gelassen und gut gelaunt, aber in ihrem Innern brodelte es. Sie fühlte sich hundeelend und hätte nur zu gern gewusst, mit wem Zack den Rest des Abends verbrachte.
    Â 
    Die Tage vergingen wie im Flug. Rayburn und Camille hatten sich nach ungefähr einer Woche für alle Gestaltungsmaterialien entschieden. Camille rief in Atlanta an und ging Stück für Stück die Liste mit ihrer Assistentin durch, die schließlich die Bestellung aufgeben würde. Camille bat darum, umgehend benachrichtigt zu werden, falls etwas nicht zu bekommen wäre oder es Probleme bei der Auftragsabwicklung gäbe. Dann wollte sie mit ihrer Mutter sprechen. Sie plauderten kurz miteinander, Camille versicherte der allein lebenden Frau, dass mit ihr alles in Ordnung sei und dass die Prescotts ganz reizend seien. Der Senior jedenfalls , setzte sie im Stillen hinzu.
    Tagsüber sah sie Zack so gut wie nie. Er brach frühmorgens zu den Pflanzungen auf und kehrte erst zum Abendessen
zurück. Oft fehlte er bei Tisch, und Rayburn meinte dann lapidar, dass sein Sohn andere Pläne habe. Camille hätte es zwar nie zugegeben, aber seine Abwesenheit ärgerte sie, zumal sie ständig an ihn dachte und sich abends darauf freute, ihn als Tischnachbarn zu haben. Und obwohl er gelegentlich doppeldeutige Bemerkungen machte, die nur sie verstand, mochte sie seine Gesellschaft. Seine Arroganz und sein Zynismus verletzten sie zwar, aber das war ihr immer noch lieber, als ihn gar nicht zu sehen.
    Mit wem er sich verabredete, enthüllte Zack mit keinem Wort, und Camille hätte vielleicht nie Näheres erfahren, wenn Rayburn nicht irgendwann einmal die »Witwe Hazelett« ins Gespräch gebracht hätte. Camille bemühte sich um Gelassenheit, als der Senior das erste Mal ihren Namen einstreute. An jenem Abend war Zack wieder einmal ausgegangen.
    Â»Die Witwe Hazelett?«, erkundigte sich Camille betont beiläufig.
    Â»Ja. Zack trifft sie öfter, obwohl ich sehr dagegen bin. Diese Frau

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