Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
machte sich bloß lustig über ihre Schamhaftigkeit.
    Â»Ja, danke«, sagte sie spitz.
    Â»Keine Ursache«, antwortete er allen Ernstes, und Camille hätte ihn für seine Coolness würgen mögen.
    Â»Ich möchte wissen, wieso du klammheimlich abgehauen bist. Sag es mir jetzt !« Sein Befehlston war unmissverständlich. Der Spaß schien ihm wohl endgültig vergangen.
    Â»Ich … ich fühlte mich … beschämt, gedemütigt. Ich war mit einem völlig Fremden im Bett, und du hast mir … Es ist das Einzige, was eine Frau … Es hätte dem Mann zugestanden, den ich einmal heirate.« Mittlerweile schluchzte sie haltlos. »Was, wenn ich schwanger geworden wäre?« Aus seinem Gesicht wich schlagartig sämtliche Farbe. Er stöhnte: »Oh Gott…« Hastig beruhigte sie ihn. »Nein, nein, aber theoretisch hätte es ja passieren können. Ich hatte nicht … verhütet. Ich war noch nie … du nahmst …«
    Â»Es war bestimmt nicht meine Absicht, Camille. Aber ich wusste doch nicht, dass du noch nie mit einem Mann zusammen warst. Hättest du etwas gesagt, hätte ich dich in
Ruhe gelassen.« Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, mit der anderen rieb er sich nachdenklich den Nacken. »Nein, vermutlich nicht«, räumte er seufzend ein. Dann aufgebracht: »Herrgott, ich weiß nicht, was ich getan hätte, und jede Spekulation ist müßig. Es ist eben passiert. Daran lässt sich nichts mehr ändern. Offen gestanden bereue ich es auch nicht.«
    Â»Das ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen, Zack. Zumindest bei mir. Für dich war es nur eine kleine Affäre. Ich dagegen habe mich selbst aufgegeben. Sobald ich daran denke, fühle ich mich billig und benutzt. Du glaubst doch nicht, dass ein anständiger Mann mit mir länger zu tun haben will. Ich habe meine Selbstachtung verloren, wie kann ich da erwarten, dass mich jemand anderes respektiert?«
    Â»Aufgegeben? Billig? Benutzt?« Seine Lautstärke schwoll mit jedem Wort an. »Na, herzlichen Dank. Ich fand meine Verführungskünste eigentlich nie so sadistisch, als dass meine Partnerin dabei ihre Selbstachtung eingebüßt hätte.«
    Hektisch streifte sich Zack die restlichen Sachen über, seine Haare strähnig-wirr. Er war wütend und musste sich beherrschen, um nicht laut loszubrüllen. Fertig angekleidet baute er sich vor ihr auf und packte sie bei den Schultern. »Wenn du diesen Traumtypen irgendwann findest und ihm tränenreich schilderst, dass du deine Unschuld an einen brutalen, sexbesessenen Irren verloren hast, dann erklär ihm bitte auch das hier.« Er riss Camille an sich. Es war ein gieriger, fordernder Kuss, der jede Wärme und Zärtlichkeit vermissen ließ. Er saugte sich hungrig an ihren Lippen fest, während seine Hände schamlos ihren Körper stimulierten, dann schob er sie eiskalt von sich und strebte zur Tür. Just in diesem Augenblick steuerte die Krankenschwester, die ihm am Abend mit der Spritze zu Leibe gerückt war, mit
Rayburns Frühstückstablett und der morgendlichen Medikation ins Zimmer.
    Â»Grundgütiger! Haben Sie denn nie frei?«, wetterte Zack, als er an ihrer massigen Fülle vorbeieilte, wobei ihr fast das Tablett entglitten wäre.
    Unter den skeptischen Blicken der Schwester nahm Camille hastig Tasche und Mantel auf und flüchtete. Sie wollte später noch einmal bei Rayburn vorbeischauen.

8
    Nach der denkwürdigen Szene in der Klinik war Camille im Umgang mit Zack noch unsicherer als zuvor. Er hatte es noch jedes Mal geschafft, sie aus der Reserve zu locken, sie für sich einzunehmen und dann tief zu demütigen. Deshalb hielt sie sich von ihm möglichst fern. Er durfte ruhig merken, was er sich da eingebrockt hatte!
    Sie sprachen nur das Nötigste miteinander und wenn, dann höflich-distanziert wie zwei Fremde. Stillschweigend waren sie dazu übergegangen, einander bei der Nachtwache in Rayburns Krankenzimmer abzuwechseln. Zu diesem Zweck stand das Gästebett immer frisch bezogen für Camille oder Zack bereit.
    Nach einer weiteren Woche fand Zack schließlich, dass Rayburn so weit genesen wäre, dass er allein bleiben könne. Mittlerweile machte sein Vater kurze Spaziergänge durch die Krankenhausflure, für gewöhnlich begleitet von einer attraktiven Schwester, zumal sich alle um den

Weitere Kostenlose Bücher