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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Wirkung. Inzwischen hatten die Maler ihre Pinsel weggelegt und lauschten der Auseinandersetzung mit sichtlichem Interesse. Simon und Dearly waren aus der Küche gekommen und standen in der Halle, Dearly rang nervös die Hände. Die Schneiderin, die die Dekoration für den Salon nähen sollte, hielt mit dem Ausmessen der Fenster inne und verfolgte die Szene. Falls Zack sie vor allen Leuten bloßstellen wollte und sich in ganz Natchez herumsprechen sollte, dass die von ihm engagierte Innenarchitektin einen schlechten Geschmack hatte und ihr Handwerk nicht verstand, dann war er auf dem richtigen Weg. Camille versuchte es noch einmal mit sachlichen Argumenten.
    Â»Man kann den Raum auf vielfältige Weise verschönern, im Frühling beispielsweise mit pastellfarbenen Sträußen, im Winter passt Weiß besonders gut, und im Herbst finde ich goldgelbe und kupferrote Astern …«
    Â»Das ist ja alles gut und schön, Fakt ist jedoch, dass es mir nicht gefällt. Ich will, dass das geändert wird!« Nach diesem schroffen Einwand drehte er sich auf dem Absatz um und stapfte durch die Halle.
    Â»Nein, das wird es nicht!«
    Die Worte waren heraus, bevor Camille ihre aufbrausende Reaktion kontrollieren konnte. Sie hatte es mit Ruhe und Vernunft versucht, um eine Szene zu vermeiden, aber dieser arrogante Typ blieb hartnäckig. Ihre Wirbelsäule gestrafft, funkelte sie Zack herausfordernd mit wutblitzenden Augen an, als der herumschnellte und sie fixierte.
    Seine locker herabhängenden Hände ballten sich zu Fäusten.
Seine Kiefer mahlten sekundenlang, bevor er herablassend bemerkte: »Darf ich Sie daran erinnern, Miss Jameson, dass ich für diese Renovierung aufkomme und von daher jede Kritik äußern kann. Und, falls Sie es vergessen haben, dies ist immer noch mein Haus.«
    Â»Das stimmt, Mr. Prescott, aber ich darf Sie darauf hinweisen, dass es Ihr Vater war, der mich engagiert hat und nicht Sie. Mit seinem Einverständnis habe ich diese Farbe gewählt, und solange er keine Einwände hat, bleibt es so, wie es ist.«
    Â»Das werden wir ja sehen, Miss Jameson.«
    Â»Wie Sie meinen, Mr. Prescott.« Er trat ein paar Schritte auf sie zu, worauf sie abwehrend die Arme hob. »Da Ihnen die derzeitige Gestaltung offensichtlich nicht zusagt und Sie keinerlei Vertrauen in meine Fähigkeiten und mein Geschmacksempfinden zu haben scheinen, mache ich Ihnen einen Vorschlag: Falls Ihr Vater nach Fertigstellung des Raumes Ihrer Meinung ist, werde ich diesen nach Ihren Wünschen ändern – auf meine Kosten.« Lähmendes Schweigen legte sich über den Raum. Zack starrte sie nur mordlustig an. Schließlich bedachte Camille die unschlüssig wartenden Handwerker mit einem eindringlichen Blick, worauf diese die Arbeit kommentarlos wieder aufnahmen. Simon und Dearly zogen sich wohlweislich in die Küche zurück.
    Als sie auf dem Weg in die Halle an Zack vorbeirauschte, fasste er sie am Arm. »Im Übrigen bist du mir noch einen neuen Hut schuldig.«
    Â»Geh zum Teufel, Cowboy«, erwiderte sie zuckersüß, ihre Stimme troff vor Sarkasmus. Sie riss sich von ihm los und stürmte durch die Halle.
    Â 
    Als er sie ein paar Tage später bat, ihn am Nachmittag in die Klinik zu begleiten, war Camille völlig baff. Es war ungefähr
zwei Wochen her, dass sie in Rayburns Krankenzimmer über Snow Bird gestritten hatten und Zack sie verletzend angegangen war. Seit der hitzigen Diskussion über die Gestaltung des Esszimmers ein paar Tage zuvor hatten sie nicht mehr miteinander geredet, waren sich vielmehr wie Hund und Katze aus dem Weg gegangen.
    Bestimmt hatte er ihre Verblüffung bemerkt, denn er sagte hastig: »Es war nicht meine Idee. Dad möchte, dass wir ihn heute Nachmittag gemeinsam besuchen. Ich hab keine Ahnung weshalb.«
    Das war beim Mittagessen, in dem kleinen Frühstücksraum neben der Küche. Dearly hatte ihren köstlichen Geflügelsalat gezaubert. Danach schwieg er. Als er vom Tisch aufstand, erkundigte er sich beiläufig: »Wann kannst du fertig sein?«
    Â»In einer halben Stunde.«
    Â»Gut.« Er nickte knapp und verließ den Raum.
    Tränen der Wut und Empörung brannten in ihren Augen, und sie wischte sie hastig weg, bevor Dearly, die den Tisch abräumte, etwas merkte. In ein paar Wochen wären die Umbauarbeiten beendet, und sie könnte Zack ein für alle Mal aus ihrem Leben

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