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Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sich einige Pflegekräfte ein Kichern verkneifen, andere tuschelten heimlich miteinander wie auf einem Abschlussball. Camille spähte fragend zu Zack, doch der zuckte lediglich mit den Achseln und ging energischen Schrittes weiter.
    Vor Rayburns Zimmer blieb er stehen und hielt ihr die Tür auf. Nach einem Schritt ins Innere blieb Camille so abrupt stehen, dass Zack, der hinter ihr ging, geradewegs auf sie prallte.
    Camille konnte es nicht fassen! Der ganze Raum war voller Blumen – nicht nur die Sträuße, die Rayburn von Freunden und Bekannten mitgebracht bekommen hatte, nein, ringsum standen riesige Körbe mit Rosen, Chrysanthemen und Orchideen, gebunden mit seltenen Gräsern und Farnen. Kerzen in sämtlichen Größen schimmerten in kunstvoll verzierten Messinghaltern und Kristallgläsern. Das Krankenhausbett war verschwunden, stattdessen schmückte ein weiß lackierter, verschnörkelter Eisenbogen das Zimmer, umkränzt mit einer Blumengirlande.
    Unter diesem Bogen stand Rayburn, feierlich in blauem Seidenpyjama mit Veloursmorgenmantel, an seinem Arm eine aparte, kleine Frau. Ihr Gesicht legte sich in unzählige Lachfältchen, als Camille eintrat.
    Â»Mutter!«, hauchte die junge Innenarchitektin rau.
    Auf der anderen Seite ihrer Mutter stand ein Mann, in dem Camille den Geistlichen der Prescotts wiedererkannte, und daneben Dr. Daniels, der ungeheuer zufrieden mit sich schien. Weitere Ärzte und Schwestern drängten sich in dem Raum, unter ihnen auch Schwester Granitschädel,
wie Zack sie spaßeshalber bezeichnete. Alle grinsten fröhlich zu Camille und Zack. Er spähte über Camilles Schulter, offenbar genauso verblüfft über das Schauspiel wie sie. Jemand schniefte leise in ein Taschentuch, und als Camille sich umdrehte, erspähte sie Dearly neben einem strahlenden Simon, einen Arm fürsorglich um die fülligen Schultern seiner Frau gelegt.
    Â»Was zum …«, brummelte Zack an Camilles Ohr. Im selben Augenblick lief Martha Jameson zu ihrer Tochter und umarmte sie liebevoll.
    Â»Camille, Schätzchen, du siehst bezaubernd aus. Ich bin ja so glücklich für dich. Als Rayburn mich anrief und mir erzählte, dass es bei dir und Zack Liebe auf den ersten Blick war, fiel ich aus allen Wolken! Ich wollte dich gleich anrufen und alles über das junge Glück wissen, aber er bat mich zu warten, damit er diese kleine Zusammenkunft arrangieren konnte. Also das ist Zack!« Sie schob Camille beiseite, nahm Zacks Hände in die ihren und musterte ihn anerkennend. »Er ist genau so attraktiv, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Du warst immer schon wählerisch bei Männern, Camille, da war mir klar, dass er blendend aussieht. Offen gestanden hab ich mir schon Sorgen gemacht, dass du vielleicht nie deinen ›Traummann‹ findest!
    Zack, ich bin Martha Jameson. Ich habe volles Vertrauen zu dir, dass du gut auf meine Tochter aufpasst. Natürlich war ich anfangs skeptisch wegen des Altersunterschieds und weil ihr euch erst so kurz kennt, aber Rayburn hat mich eurer tiefen Liebe versichert. Wenn du auch nur ein bisschen nach deinem Vater geraten bist, dann bist du bestimmt ein vollendeter Ehemann. Bitte, nenn mich doch Martha.«
    Sie schüttelten sich die Hände, und Martha küsste ihn
auf beide Wangen. Camille sah seinem entgeisterten Gesicht an, dass er völlig baff war.
    Â»Und jetzt kommt, meine Lieben, keine falsche Scham. Ihr werdet sehnsüchtig erwartet.« Martha hakte sich bei Camille und Zack unter und zerrte sie förmlich in den Raum, bis sie vor Rayburn standen. Dessen Augen unter den schneeweißen Brauen funkelten spitzbübisch.
    Â»Was zum Teufel soll das Ganze?« Camille hörte, wie Zack seinem Vater diese Frage ins Ohr zischte, als er ihn umarmte.
    Rayburns Antwort war weniger vertraulich. Im Gegenteil, er trompetete so lautstark, dass ihn alle hören konnten. »Junge, ich mochte es nicht mehr mitansehen, dass du die Hochzeit mit Camille wegen mir noch länger aufschiebst. Ich weiß, ihr nehmt das Opfer bereitwillig auf euch, aber mich plagten solche Schuldgefühle, dass ich die Sache in die Hand genommen und diese Überraschungsheirat für euch geplant habe.«
    Camille fühlte, wie ihr vor Verlegenheit das Blut in den Kopf schoss; ihre Ohren rauschten, und sie wäre auf der Stelle zusammengebrochen, wäre Zack nicht zu ihr getreten und hätte sie gestützt. Er

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