Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Fremden

Verliebt in einen Fremden

Titel: Verliebt in einen Fremden
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
abgeholt und wollte sie auch wieder hinbringen, rechtzeitig zum Rückflug nach Atlanta. Bevor sie sich verabschiedeten, winkte der Mediziner sämtliche Gäste aus Rayburns Krankenzimmer, mit der Begründung, die Party sei vorbei und dies immer noch eine Klinik mit schwer kranken Patienten. Der Mann vom Partyservice packte seine Utensilien zusammen und versprach Camille, ihr die herrlichen Blumen nach Bridal Wreath bringen zu lassen, damit sie sich dort daran erfreuen könne. Das Krankenhausbett wurde wieder hereingerollt, und Schwester Granitschädel scheuchte alle aus dem Zimmer. Dann half sie Rayburn wieder in sein Bett.

    Camille umarmte ihre Mutter ein letztes Mal zum Abschied und küsste sie auf die Wange. »Liebes, ich wünsche mir für dich, dass du genauso glücklich wirst wie ich in meiner Ehe. Ich finde, Zack passt hervorragend zu dir. Und jetzt macht viele süße Babys für Rayburn und mich«, raunte Martha Jameson ihrer Tochter ins Ohr.
    Â»Dafür wird der junge Prescott schon sorgen, jede Wette, Mrs. Jameson.« Dr. Daniels zwinkerte verschwörerisch zu Camille und boxte Zack scherzhaft in den Bauch. »Aber jetzt müssen wir los, sonst verpassen Sie noch Ihren Flieger.«
    Die beiden verschwanden angeregt plaudernd im Gang, und Camille stand allein gelassen mit ihrem Ehemann da. Ehemann! Allein das Wort jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken, versetzte sie in Panik. Unvermittelt befiel sie der verrückte Wunsch, ihrer Mutter hinterherzulaufen und sich Schutz suchend an sie zu klammern.
    Als ahnte er ihre Gedanken, fasste Zack ihren Ellbogen und führte sie zurück in Rayburns Zimmer. »Ich muss mit meinem Vater sprechen«, knirschte er, allerdings mit einem gezwungenen Lächeln, zur Beruhigung von Schwestern und Ärzten, die inzwischen wieder ihrer Tätigkeit nachgingen und im Vorbeigehen gelegentlich einen verstohlenen Blick auf das junge Paar warfen.
    Sie erreichten die Tür von Rayburns Krankenzimmer und trafen auf Schwester Granitschädel, die eben herausspurtete. »Wo möchten Sie denn noch hin?«, erkundigte sie sich höflich-herablassend.
    Â»Wir wollen noch kurz zu meinem Vater. Dagegen haben Sie doch sicher nichts einzuwenden.« Die harten Linien um seinen Mund signalisierten Camille, dass Zack sich mühsam kontrollierte.
    Â»Es tut mir Leid, Mr. Prescott, aber Ihr Vater hat mich
ausdrücklich gebeten, niemanden zu ihm zu lassen. Er ist sehr erschöpft, der heutige Nachmittag war doch recht anstrengend für ihn. Ich habe ihm eine Spritze gegeben, damit er schläft, und vermutlich ist er bereits eingedöst. Ich darf unter gar keinen Umständen billigen, dass Sie noch einmal hineingehen und seine Ruhe stören.«
    Wutschnaubend stieß Zack den Atem aus. »Also gut, dann eben morgen früh als Allererstes. Wir werden pünktlich hier sein.«
    Er schnellte herum, packte Camille am Arm und schob sie zum Aufzug. Schweigend verfolgten sie die Leuchtanzeige über der Tür, bis der Lift schließlich in ihrem Stockwerk stoppte. Wie gebannt starrten sie auf die Aufzugtüren, die sich leise surrend öffneten. Dann stiegen sie in die Kabine, und Mr. und Mrs. Zachary Prescott fuhren ins Parterre, schweigend, distanziert, ohne Zärtlichkeiten auszutauschen. Ja, sie sahen einander nicht einmal an.

9
    Â»Es ist noch ein bisschen früh fürs Abendessen. Hast du heute Nachmittag noch irgendwelche Pläne?«
    Noch jedes Mal irritiert von Zacks unvorhersehbaren Launen, fuhr Camille bei seiner Frage erschrocken zusammen. Er steuerte gerade den Wagen vom Krankenhausparkplatz. Soweit sie das einzuschätzen vermochte, klang seine Stimme kontrolliert und überhaupt nicht ärgerlich.
    Â»Ich … äh … ich wollte noch ein paar Besorgungen machen in der Mall. Ich brauche so einiges, aber …«
    Â»Dann gehen wir eben einkaufen. Dearly hat mich gebeten, dich zum Essen auszuführen. Sie und Simon sind zu Hause schwer damit beschäftigt, deine Sachen ins Haupthaus zu transportieren.«
    Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem matten Grinsen, und er spähte zu ihr herüber, um sich zu vergewissern, ob seine Andeutung Wirkung zeigte. Und ob. Camille schluckte betreten und nickte schwach, während sie nervös den ungewohnten Goldring am Finger drehte.
    Er stellte den Lincoln auf einem der weitläufigen Parkdecks ab, dann schlenderten sie durch die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher