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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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miteinander flirteten. Trotzdem verspürte ich nichts von meiner früheren, überschäumenden Begeisterung.
    Lambert, Charlotte: Nein.
    MacAllister, John: Brauchst du Hilfe?
    Lambert, Charlotte: Nein. Ich werde das klären.
    MacAllister: Das ist jetzt nicht sehr professionell, aber ich denke, es wird dich aufmuntern: Becky, meine persönliche Assistentin, hat Margot gestern Abend bei einem Date mit einem Mann gesehen, der einen Kopf kleiner war als sie.
    Ich schnaubte, dann fing ich an zu lachen.
    Lambert, Charlotte: Du hast recht. Es muntert mich auf. Wir sehen uns dann später, damit du mich auf den neuesten Stand bringen kannst.
    MacAllister, John: Könnten wir das beim Mittagessen erledigen? Was hältst du vom Tower?
    Lambert, Charlotte: Leider habe ich keine Zeit, in die Stadt zu fahren … Nächste Woche vielleicht. Oder nein, da lancieren wir gerade das großartige Medikament der Welt. Wie wär’s mit 2016?
    MacAllister, John: Hmmm. Ich musste übrigens mein Meeting mit Arthur Holford in London am nächsten Mittwoch absagen. Kannst du einspringen? Elf Uhr, in seinem Büro in Marble Arch.
    Lambert, Charlotte: Ja.
    MacAllister, John: Braves Mädchen. Du und ich: Abendessen später die Woche. Keine Widerrede.
    Ich war verwirrt. Das war wirklich seltsam. Ich geriet gar nicht aus dem Häuschen. Was um alles auf der Welt stimmte nicht mit mir?
    Du hast dich in William verliebt , kam prompt die Antwort. Du denkst ungefähr alle dreißig Sekunden an ihn und stirbst innerlich bei dem Gedanken, dass er sich mit Shelley trifft. Doch sie wird ihn treffen, denn er gehört nicht dir, Charlotte Lambert. Am Mittwochabend wird sie ihn unter einem Tisch im Polpo geschäftsmäßig bei den Eiern packen, und du wirst ihn für immer verlieren. Dieser peinigende Gedanke hat dein Interesse an John MacAllister auf null schrumpfen lassen. Du Versagerin! Ein Hirngespinst nach dem anderen! Nie ein echter Mann! Nie eine echte Liebschaft! Versagerin!
    Plötzlich erstarrte ich. Mittwoch! Ich würde am Mittwoch beruflich in London zu tun haben! Am Tag von Shelleys und Williams Date! Das bedeutete, dass ich …
    Dass ich was ?
    Ich legte meinen Kopf in die Hände und ließ mich vornüber auf meinen Schreibtisch plumpsen. In meinem Gefühlsleben herrschte Chaos. Was war nur los mit mir? Erschöpft sah ich auf die Uhr, um festzustellen, ob der Tag bald zu Ende war.
    War er nicht. Es war elf Uhr fünfundfünfzig, und ich war erst seit vier Stunden da. Trotzdem überlegte ich bereits, ob ich über die Feuertreppe flüchten sollte. Ich versuchte, tief durchzuatmen, und beugte mich vor, um an dem Blumenstrauß zu schnuppern, den Ness mir heute Morgen geschickt hatte. »Lass es ruhig angehen!«, stand auf der kleinen Karte aus Recyclingpapier. Toller Vorschlag, wenn man bedachte, dass Margot sich weigerte, mir meinen Job zurückzugeben, und ich schier durchdrehte vor Sorge, Erschöpfung und obsessiver Leidenschaft für einen Arzt, dem ich nie begegnet war.
    Ich atmete noch einmal tief ein und griff dann zum Telefonhörer. Ich würde Alan Vicary vom Guardian anrufen. Er war stets meine erste Anlaufstelle gewesen, wenn wir mit der Entwicklung eines neuen Medikaments an die Öffentlichkeit gegangen waren. Ein netter, ruhiger Mann, dem Haarbüschel aus den Ohren wuchsen und der mir einmal eine Zigarre mitgebracht hatte, um mich aufzumuntern, nachdem man mich bei einer Pressekonferenz zerfleischt hatte.
    Â»Alan Vicary.«
    Â»Alan! Hier spricht Charley Lambert von Salutech. Wie geht es Ihnen?«
    Â»Charley! Was machen die Brüche? Ist das Bein voll mit Metallstiften? Wir haben an Sie gedacht!«
    Das war natürlich gelogen, doch seine beiden Fragen waren heute vermutlich die ersten, die ich beantworten konnte. »Metallstifte sind tatsächlich drinnen, aber ich habe keinen Gips mehr und humpele schon wieder durch die Gegend«, erwiderte ich. »Könnte schlimmer sein.«
    Â»Großartig! Ich habe gehört, das HIV -Wundermittel, an dem Sie all die Jahre gearbeitet haben, soll bald in die Apotheken kommen?«
    Â»In zwei Wochen«, präzisierte ich. »Und weil es tatsächlich ein Wundermittel ist, wissen wir vermutlich beide, dass es einen Riesenwirbel darum geben wird. Daher wollte ich Ihnen mitteilen, dass Sie mich von jetzt an wieder rund um die Uhr auf meinem Handy erreichen, sollten Sie einen Kommentar oder

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