Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in meinen griechischen Feind

Verliebt in meinen griechischen Feind

Titel: Verliebt in meinen griechischen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
Vom Netzwerk:
kurz mit ihr”, sagte Lefteris und warf Courtney einen finsteren Blick zu. “Da Ihnen ja so viel daran liegt, sie zu überzeugen, dass Sie nicht unsterblich in mich verliebt sind!”
    Rot vor Verlegenheit saß Courtney stocksteif da, während Lefteris sich mit Dimitria auf jene lebhafte, gestenreiche Weise unterhielt, die für einen Nordeuropäer wie ein Streit anmuten musste. Nach einer Weile tätschelte Dimitria ihm den Arm und warf Courtney aus ihrem fast zahnlosen Mund ein strahlendes Lächeln zu. Bevor sie vom Wagen zurücktrat, sagte sie noch etwas zu Lefteris, der ihr mit einem seltsamen Gesichtsausdruck nachsah.
    “Was hat sie gesagt?”, fragte Courtney misstrauisch, als sie weiterfuhren.
    Er zögerte und zuckte dann die Schulter. “Wenn Sie es unbedingt wissen wollen … Sie sagte, wir könnten ihr viel erzählen, aber sie glaube immer noch, dass Ihre Antwort die richtige sei.”
    Courtney brannten die Wangen, und sie wandte den Kopf ab. “Wie … wie lächerlich”, brachte sie leise hervor.
    Die Markthallen in Chania waren in Form eines Kreuzes gebaut, und das bunte, geschäftige Treiben lenkte Courtney eine Weile von ihren Gedanken über Lefteris ab. Da gab es alle Arten von Fischen, die nass und glänzend auf den Tischen lagen: Schwertfische, Brassen und Meeräschen, Thunfische und Meeraale, über denen Tintenfische an Schnüren zum Trocknen aufgehängt waren.
    An anderen Ständen wurde frisches Obst und Gemüse angeboten. Glänzende violette Auberginen stapelten sich neben grünen und roten Pfefferschoten, frischem Salat, Weinblättern und großen Kisten mit “hora”, dem Grüngemüse, das auf den Hügeln außerhalb Chanias gesammelt wurde. Courtney spazierte die Gänge auf und ab, betrachtete Artischocken, Melonen, Kumquats, Knoblauchzöpfe und große Säcke mit Zwiebeln und Kartoffeln und fragte sich mit einem Blick auf ihre Einkaufsliste, wo sie beginnen sollte.
    Lefteris erwies sich als geduldiger Übersetzer, und die Spannung zwischen ihnen verschwand allmählich. Er ließ sich sogar dazu herab, ihr die Taschen hinterherzutragen, was ihm einige spaßhafte Bemerkungen von den Standbesitzern eintrug. Beladen mit Obst und Gemüse, zwängten sie sich in einen Laden, der von oben bis unten mit riesigen Käserädern vollgestopft war. Courtney probierte einige der hiesigen Käsespezialitäten, und Lefteris beobachtete amüsiert ihren konzentrierten Gesichtsausdruck. “Graviera, mizithra, staka, malaka …” Courtney erwiderte sein Lächeln, während sie die Namen wiederholte, die er ihr vorsagte.
    Es gab Bäcker und Fleischer und Delikatessenläden und einen Kiosk, an dem Courtney, deren schlechtes Gewissen sich meldete, die schon lange überfällige Postkarte für ihre Eltern kaufte. Am besten gefielen ihr die Stände mit Kräutern und Gewürzen. Bündel von getrockneten Kräutern hingen von der Decke oder lagen in Plastiktüten zum Verkauf bereit. Lefteris übersetzte die danebenstehenden Schildchen, auf denen Name und Gebrauch der einzelnen Kräuter verzeichnet waren. Viele wurden nicht nur als Gewürz, sondern vor allem als Heilmittel benutzt. Courtney strahlte entzückt, während sie an Beuteln mit Zimt, Kümmel, Koriander, Oregano und Kamille schnupperte und die starken Aromen in sich aufnahm.
    Courtney sah große Behälter, gefüllt mit kretischem Thymian- und Wildblütenhonig, neben Säcken mit Nüssen und Fässern mit eingelegten Oliven. An mehreren Ständen bemerkte sie kunstvoll gestaltete Kränze aus Früchten, Blüten und Blättern. Auf den ersten Blick schienen sie aus Holz zu sein, doch Lefteris erklärte ihr, sie seien aus hartgebackenem Brot gemacht.
    “Auf Hochzeiten werden sie, entsprechend der hiesigen Sitte, den Gästen überreicht”, sagte er. “Leider sterben viele der alten Bräuche aus. Um manche ist es allerdings auch nicht schade. Früher war es auf Kreta zum Beispiel üblich, Mädchen aus Dörfern, mit denen man im Twist lag, zu entführen und sie zu verheiraten.” Er warf Courtney einen Blick zu. “Sie sind sicher sehr froh, dass dieser Brauch ausgestorben ist!”
    Einen Moment überließ sie sich der Vorstellung, Lefteris würde sie entführen und nicht mehr aus Agios Georgios fortlassen. Sie betrachtete einen herzförmigen Kranz. “Darüber brauche ich mir also keine Sorgen mehr zu machen”, sagte sie und war entsetzt, wie wehmütig ihre Stimme klang. “Zum Glück!”, fügte sie schnell hinzu.
    Während sie ihre Taschen im Wagen verstauten, warf Lefteris

Weitere Kostenlose Bücher