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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Klise
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und schob sich eine Olive in den Mund.
    »Klingt, als hättest du Erfahrung in dem Bereich.«
    Sie sah mich an und machte schmale Augen, als fragte sie sich, ob sie sich mir erklären solle.
    »Meine Tochter«, sagte sie schließlich, »ist entstanden, als ich in Paris auf die Kochschule ging.«
    »Oh.«
    »Tja.«
    »Und … wie ist es passiert, falls ich so was überhaupt fragen darf?«
    »Es war kompliziert«, antwortete sie. »Er war Chefkonditor. Ein Meister seines Fachs. Es schien ihn zu freuen, als ich ihm sagte, ich sei schwanger. Aber er meinte, er könne niemals monogam sein.«
    »Oh«, sagte ich erneut.
    »Tja«, meinte sie lächelnd. »Oh.«
    »Wenigstens war er ehrlich«, sagte ich.
    »Wenigstens das. Aber bitte, das ist alles ewig lange her. Und furchtbar langweilig. Ich kann mich nicht mal mehr an die Einzelheiten erinnern. Ich hab eine seltsame Form von Beziehungs-Alzheimer.«
    »Beziehungs-Alzheimer?«
    »Das, wonach es sich anhört. Ich vergesse alles, sobald es vorüber ist. Aber an eines erinnere ich mich: Nachdem er mir das gesagt hatte, fiel mir die ganze Sache leichter. Weil ich wusste, dass ich weder ein Kind mit ihm großziehen noch ihn heiraten wollte. Nicht dass er mir einen Antrag gemacht hätte.«
    »Klingt nach einem Idioten allererster Klasse«, sagte ich.
    Warum hatte ich das gerade gesagt? Sie würde eins und eins zusammenrechnen. Warum nur hatte ich im Flieger diesen dämlichen, gottverfluchten Zettel geschrieben? Halt. Sie redete. Hör ihr zu, du Idiot!
    »Hält er den Kontakt zu dir oder deiner Tochter?«, erkundigte ich mich.
    »Nein«, antwortete sie. »Oder warte mal, doch, zu ihrem fünften Geburtstag hat er ihr eine Porzellanpuppe und eine Karte geschickt.«
    »Hmm. Zu wenig und zu spät, schätze ich?«
    »Könnte man so sagen«, erwiderte Daisy. »Zumal sie damals sieben wurde.« Sie schmunzelte und schüttelte den Kopf. »Zum Glück hatte ich genug Verstand, um der Sache den Rücken zu kehren. Das kann ich ziemlich gut – Dingen den Rücken kehren. Wahrscheinlich sogar zu gut.«
    »Nun, man muss wissen, wann es gilt, sich aus einer üblen Lage zu befreien.«
    »Ja«, pflichtete sie bei und prostete mir mit ihrem Weinglas zu. »Kannst du dir vorstellen, dass ich eben gerade eine Stelle im besten Restaurant von Chicago wegen Steaksoße geschmissen habe?«
    »Steaksoße?«
    »Widerliches Zeug. Eigentlich bloß eingedicktes Zuckerwasser. Der Inhaber wollte welche auf Lager haben. Weißt schon, nur für den Fall, dass jemand Steaksoße verlangen würde.«
    Sie sprach das Wort aus, als handelte es sich um Schierling.
    »Und da hast du gesagt …«
    »Ich hab gesagt: ›Schön. Du kannst deine verdammte Steaksoße haben. Ich kündige.‹« Sie trank einen Schluck. »Das war heute vor einer Woche.«
    »Tut mir leid«, sagte ich.
    Sie wedelte mit der Hand, wie um eine Fliege zu verscheuchen. »Keine Ursache. Ich war fertig mit dem Laden. Das Restaurant davor hab ich wegen eines Fernsehers verlassen.«
    »Wegen eines Fernsehers?«
    »Ja. Der Inhaber dieses wunderbaren Restaurants beschloss, eine Wand im Tresenbereich mit Flachbildschirmen zu pflastern.« Sie sah sich in der Bar um, in der wir saßen. »Ist dir aufgefallen, dass Europäer nicht so TV -süchtig sind wie Amerikaner?«
    »Weil sie vielleicht keine Zerstreuung durch Sportübertragungen brauchen«, sagte ich und entschied mich, meine ausgeprägte Leidenschaft für die St. Louis Cardinals zu einem späteren Zeitpunkt darzulegen. »Europäer verstehen was von guter Unterhaltung.«
    »Genau«, sagte sie. »Was ist verkehrt dran, einfach zu reden? Sind Bars nicht dazu erfunden worden? Damit man bei einem Glas mit jemandem reden kann – statt allein zu Hause zu hocken und sich zu beschickern?«
    Es gefiel mir, wie offen sie war. Ihr Lächeln gefiel mir. Ihr Gesicht. All diese Gefühle, die ich von ihren Augen und ihrem Mund ablesen konnte. Da war eine Spannung, die in mir den Wunsch weckte, mehr von ihr zu erfahren. Ihr Gesicht stellte Fragen und weckte meine Anteilnahme. Da hatte ich nun gedacht, sie wäre ein Modigliani, aber Irrtum: Sie war ein Lied von Jimmy Webb.
    »Erzähl mir von deiner Tochter«, bat ich. »Sie heißt Coco – wie in Chanel?«
    »Sehr gut«, sagte Daisy lächelnd. »Ich bewundere sie sehr.«
    »Ich weiß nicht viel über sie«, räumte ich ein.
    »Mal sehen«, setzte Daisy an. »Nähen hat sie im Waisenhaus gelernt. Sie war von vornherein Überlebenskünstlerin. Vor ihr lagen unzählige Hürden, aber

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