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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Klise
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gepolsterten hellrosa BH übersehen haben, der geradezu aus der Tasche gesprungen kam, als ich den Reißverschluss aufzog?
    »Ich hab doch gesagt, du sollst meine Sachen nicht durchsehen«, blaffte ich.
    »Hab ich nicht«, beteuerte er. »Soll heißen, ein paar musste ich mir ansehen, um zu erkennen, dass es nicht meine waren. Aber sonst …«
    »Schon gut. Ich will nicht drüber reden.«
    Tat ich auch nicht. Aber meine Mutter hätte ich umbringen können für den Rat, möglichst alte, abgetragene Unterwäsche einzupacken. Alte Wäsche und BH s nach Paris mitzunehmen und dort durch neues Zeug zu ersetzen, hatte sich damals vernünftig angehört. Aber das war eine Woche her! Und jetzt hatte Webb meine ausgeblichenen alten geblümten Omaschlüpfer gesehen und die ausgeleierten schaumstoffgepolsterten BH s, die ich schon über ein Jahr nicht mehr getragen hatte, weil sie an sich schon fürchterlich aussahen und außerdem die Polsterung inzwischen tumorartig verschrumpelt war.
    Am liebsten hätte ich aus voller Kehle geschrien: Falls du denkst, ich trage gepolsterte BH s: Nein, das tue ich nicht! Im Augenblick trage ich einen hinreißenden nachtblauen Seiden- BH und einen passenden Slip von den Galeries Lafayette, die dich vor Begierde wahnsinnig machen würden, wenn du’s nur ahntest!
    Doch das konnte ich natürlich nicht sagen. Kein Wunder, dass er keinen Tantrasex mit mir haben wollte.
    Ich zog meine Kamera aus der Tasche und versuchte, nicht loszuheulen. »Gehen wir einfach«, sagte ich ausdruckslos.
    »Im Ernst, muss ich dir neue Sachen kaufen oder so?«, fragte er. »Hab ich sie falsch gefaltet oder, was weiß ich, irgendwie kontaminiert ?«
    Ich lachte matt auf. »Mach dir keine Sorgen. Lass uns hier einfach abhauen.«
    Also verließen wir die Wohnung und streiften durch Solanges Viertel.
    »Wir könnten zur Sacré Cœur gehen«, schlug ich vor. »Ist ganz in der Nähe.«
    »Fänd ich klasse.«
    Schweigend gingen wir weiter.
    »Coco ist ein echt cooler Name«, sagte er.
    »Meine Mom hat eine Zeit lang in Paris gewohnt. Sie ging hier zur Kochschule und hat bei einem Meisterkonditor gelernt. Sie ist verrückt nach Schokolade.«
    »Kommt Coco dann von cocoa , Kakao?«, fragte er.
    »Bingo. Und sie schwärmt für Designerklamotten, vor allem von Chanel. Die Marke wurde von Coco Chanel gegründet.«
    »Außerdem«, warf er ein, »spricht sich das Wort einfach cool aus: Coco .«
    »Ich finde, Webb ist ein cooler Name.«
    »Das sagst du doch nur aus Höflichkeit, Blusengirl.«
    »Nein, finde ich wirklich. Aber ich weiß gar nichts über Jimmy Webb.«
    »Wette, du kennst seine Songs. In den Siebzigern hatte er einige Hits.«
    »Was denn so?«
    »Sein bekanntestes Lied hieß ›Wichita Lineman‹. Glen Campbell hat es groß rausgebracht.«
    »Hab noch nie was von Glen Campbell gehört«, gab ich zu. »Oder von diesem Lied.«
    »Und ob du das hast«, sagte er und fing an, Verse in ein unsichtbares Mikro zu heulen, während wir den schmalen Gehsteig entlanggingen.
    Er verausgabte sich so, dass er nach Luft schnappen musste, und ich konnte mich nicht mehr einkriegen vor Lachen. Fast hatte er mich meinen blöden hellrosa Polster- BH vergessen lassen. Fast.
    »Das«, sagte ich zwischen meinen Lachanfällen, »war das Komischste, was ich je gehört habe. Aber ich schnall den Text nicht. Geht es um einen Typen, der Telefondrähte flickt und dabei das Gespräch einer Frau mithört? Er kann sie auf der Leitung singen hören? Wem hört er zu? Ist er ein Stalker?«
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Die zweite Strophe ist noch abgefahrener.«
    »Sing sie vor.«
    »Sorry«, entgegnete er. Jetzt wirkte er verlegen. Ich hätte nicht lachen sollen.
    »Aber ich möchte sie wirklich hören«, beharrte ich. »Bitte!«
    »Es wär gemein gegenüber Jimmy Webb«, sagte er. Dann zeigte er über die Straße. »Hat das Internetcafé geöffnet? Suchen wir doch bei YouTube danach.«
    Also zahlten wie für eine Stunde online und fanden einen Clip mit Glen Campbell, der »Wichita Lineman« singt. Aufmerksam lauschten wir dem Text der zweiten Strophe.
    »Er braucht sie mehr, als er sie will?«, fragte ich. »Ist das nicht ’ne Art Beleidigung?«
    »Ich weiß«, sagte Webb. »Stell dir einfach einen alten Knacker in einer grässlichen Ehe vor. Er kann weder kochen noch allein ein sauberes Handtuch finden und ist deshalb voll von ihr abhängig.«
    »Aber er will sie für alle Zeiten«, warf ich ein. »Das kapier ich nicht.«
    »Und wenn’s ihm gefällt,

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