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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Klise
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den Prado gehen. Haben wir zwar schon getan, als wir letztes Mal hier waren, aber er lohnt einen zweiten Besuch.«
    »Okay.«
    »Und ich hab noch immer nicht meinen Hunger auf Tapas gestillt«, fuhr Dad fort. »Du?«
    »Nein, bin am Verhungern.«
    »Dann lass uns abendessen gehen.« Dad fuhr mir durchs Haar. »Hast du gut gemacht mit der Tasche, Webb. Ich hatte schon befürchtet, das Ding wäre futsch.«
    »Tja. Ich auch.«
    Wir gingen zu Fuß zu einer schmalen Straße namens Cava Baja und aßen Vorspeisen von kleinen Tellern. Dad fuhr auf allerlei Sorten Tintenfisch ab. Ich mochte Tortilla Española am liebsten, die überhaupt keine Tortilla ist, sondern eher ein kaltes Kartoffelomelett, was sich schlimmer als Tintenfisch anhört, aber echt gut schmeckt. Dad bestellte Bier für uns beide.
    »Ich wollte, wir hätten dieselbe Einstellung zu Alkohol wie die Europäer«, sagte Dad. »Die Kinder hier wachsen damit auf und dürfen als Jugendliche auch mal was probieren. Nicht viel. Nur ein wenig. Wenn sie dann ausziehen und studieren, spielt das Trinken keine so riesengroße Rolle wie bei uns zu Hause.«
    »Hm-hm«, gab ich von mir und versuchte, das Bier runterzuwürgen. Es schmeckte wie alte Socken und erinnerte mich an Stinkkäse.
    »Was man so für Geschichten hört von Saufgelagen an den Colleges«, fuhr Dad kopfschüttelnd fort. »Von Alkoholvergiftungen. Mäßigung mag ja langweilig klingen, Webb, aber sie kann dir das Leben retten.«
    »Klar«, sagte ich und dachte an das grauenhafte Geräusch des ins Klo plumpsenden Käses zurück. Kein Wunder, dass Coco selbstmörderisch dreingeschaut hatte, als ich aus dem Bad kam. Oder hatte sie Mordlust im Blick gehabt? Ich konnte ihr ansehen, dass sie am liebsten jemanden umgebracht hätte. Höchstwahrscheinlich mich.
    Zurück im Hotel legte Dad einen Arm um meine Schulter. »Lass mich raten«, sagte er. »Du willst heute Abend noch ein letztes Mal im Businesscenter abtauchen.«
    »Ach, schon gut.«
    »Nein, nein«, drängte Dad. »Geh schon. Ich muss ohnehin ein Telefonat führen. Mehr was Persönliches. Wir sehen uns dann oben.«
    Ich verzog mich ins Businesscenter und meldete mich bei meinem Konto an. Da ich keine neuen Nachrichten hatte, begann ich, eine eigene zu schreiben.
    Von: Webbn@com
    An: CocoChi@com
    Betreff: Zwei Fremde am Bahnsteig – Einsatzbericht
    Hallo, Blusengirl. Wollte mich nur bedanken, dass ich Dich besuchen durfte.
    Hoffentlich hat Deine Seele keinen bleibenden Schaden von meinem Gesang genommen.
    Eine Beschwerde: Du hast mir nicht gesagt, wie hübsch Du bist. Das war eine schöne Überraschung. Danke, dass Du mir 20 Euro für die Rückfahrt gepumpt hast. Ich zahl es Dir mit Zinsen zurück, wenn wir
    Ich hielt inne. Wenn wir was? Uns wiedersehen? Sie würde mich nicht wiedersehen wollen. Wenn wir wieder zu Hause sind? Womöglich würde sie mir ihre Heimatanschrift gar nicht geben wollen. Ich dachte daran, wie sie mich angesehen hatte, als sie mir ihre Tasche aus den Armen zu reißen versuchte. Wenn wir …
    Ach, nichts.
    Ich löschte die Nachricht, noch bevor ich sie verschickt hatte, und ging zu Bett.

Es war Moms Vorschlag gewesen, den Nachmittag im Louvre zu verbringen. Ich ging gern hin, denn solange wir uns Gemälde anschauten, mussten wir uns wenigstens nicht unterhalten. Ich war in einer dieser Stimmungen, bei denen Mom offenbar ständig etwas an mir auszusetzen hatte, was ich mit pubertärer Aufsässigkeit beantwortete und so weiter und so fort.
    Mal ehrlich. Die ollste Wäsche einzupacken, damit der einzige Typ, an dem mir je irgendwas gelegen hatte, meine schäbigsten Höschen zu sehen kriegt, war ihr Einfall gewesen. Vielleicht wollte sie nicht mal mit Absicht mein Leben zerstören. Doch das war gar nicht der springende Punkt. Sie zerstörte es eben, ob sie nun wollte oder nicht. Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich den dunklen Verdacht, dass sie mein Leben tatsächlich zerstören und verhindern wollte, dass ich einen Freund abbekam. Sie selbst hasste Männer – und zwar nur wegen eines einzigen Kerls, der sie damals in Paris geschwängert hatte – , aber das musste doch lange nicht heißen, dass ich keinen Sex haben wollte. Wenn ich zu viel drüber nachdachte, würde ich ausrasten, und das wäre für keine von uns beiden gut.
    Deshalb passte mir ihr Vorschlag gut, in den Louvre zu gehen. Vielleicht konnte ich ja durch den Anblick von Kunst den Reinfall mit Webb aus dem Kopf kriegen.
    Aber das Gegenteil trat ein.
    Als wir wieder in

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