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stehen.
Von ihrem schattigen Standort am Rand des Spielfelds aus betrachtete Grace das Bild, das sich ihr bot: Ben stand im gleißenden Sonnenlicht. Er trug graue Shorts, unter denen sich die gut ausgebildeten Muskeln seiner langen Beine zeigten. Mit der Hand wischte er sich den Schweiß von der Stirn – eine typisch männliche Geste, fand Grace, aber auch das Einzige, was er mit dem Rest dieser Gattung gemein hatte. In jeder anderen Hinsicht unterschied er sich von allen Männern, die ihr jemals begegnet waren. Dieser Mann faszinierte sie, und sie nahm sich vor, das, was ihn so speziell machte, auf Film zu bannen.
Er verstand es hervorragend, sich in seine Umgebung einzufügen. Zum Beispiel jetzt: Er hob sich kaum aus der Menge der jugendlichen Basketballspieler auf dem Feld ab. Er war gekleidet wie sie, sprach ihre Sprache, verwendete ihre Gesten. Die Jugendlichen schienen ihn auch durchaus als einen der Ihren zu akzeptieren, obwohl Grace sicher war, ihn noch nie im Park gesehen zu haben. Wer war er, und was tat er hier? Woher kannte er die Kids?
Doch wozu sich den Kopf zerbrechen, Grace war hier, um zu fotografieren.Sie stellte scharf und drückte ab. Wieder und wieder löste sie aus, um jede Bewegung des Spielers einzufangen. Durch ihr Zoom-Objektiv war es, als befände sie sich mitten im Spiel. Ihr Herz raste, als tobte sie selbst übers Spielfeld, und ihr Puls hämmerte im gleichen Takt, wie Ben den Ball dribbelte. Nach wenigen Minuten machte er eine Pause und erklärte seinem Mitspieler einen Spielzug.
Gespannt verfolgte Grace im Sucher das Spiel der Muskeln an Bens Armen und Beinen. Dunkle Flecken zeichneten sich auf seinem T-Shirt ab. Grace fühlte, wie ihr selbst der Schweiß aus allen Poren drang und ihre Bluse auf der Haut klebte. Ihr Atem ging schnell und unregelmäßig, doch ihr Finger drückte wie von selbst auf den Auslöser, bis sie die Kamera schließlich absetzen musste, um nach Atem zu ringen. Zufrieden verriegelte sie die Kamera. Sie hatte fantastische Bilder gemacht, voll Kraft und Schönheit. Allerdings würden diese Fotos niemals veröffentlicht werden, sondern waren für ihr ganz persönliches Album gedacht.
Ben stand immer noch auf dem Spielfeld. Eine Hand auf der Schulter des Jungen, erklärte er eine komplizierte Technik. Welcher Mann fand schon Zeit, um mit den Jugendlichen eines Armenviertels zu trainieren? Ben Callahan war also nicht nur ungemein attraktiv, sondern er besaß auch Verantwortungsgefühl. Er wirkte so aufrichtig und lebendig, ganz anders als die Menschen, die Grace sonst kannte.
In den Kreisen, aus denen sie stammte, galten andere Gesetze. Alles war erlaubt, solange nichts davon nach außen drang. Die Menschen ihrer Umgebung erachteten es als normal, wenn sie ihre Gefühle unterdrückten, ihre Ehepartner betrogen oder gar ihre Kinder vernachlässigten. Daher quälte sich Grace oft mit der Frage, was für ein Mensch sich wohl hinter der Fassade verbarg, die sie selbst nach außen zeigte?
Plötzlich schmunzelte sie. Tief in meinem Inneren schlummert auf jeden Fall eine gehörige Portion Sinnlichkeit, dachte sie, während sie Ben mit Blicken verfolgte. Und ich müsste mich gehörig täuschen, wenn Ben nicht genau der Richtige wäre, um diese Sinnlichkeit aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken. Wenn das nicht überhaupt die Lösung war!
Entschlossen sprang sie auf und betrat das Spielfeld. Als Ben siebemerkte, warf er dem Jungen den Ball zu. „Üb schon mal den Abwurf. Wir machen gleich weiter“, forderte er ihn auf. Dann wandte er sich an Grace. „Was tun Sie denn hier?“
Seine Stimme klang überrascht, aber Grace meinte auch Ärger herauszuhören. Verwundert zog sie die Augenbrauen hoch. „Das Gleiche könnte ich Sie fragen. Ich komme sehr oft hierher. Und Sie?“
Statt einer Antwort deutete er auf den Fotoapparat. „Warum schleppen Sie denn dieses Ding offen mit sich herum?“
„Ich arbeite. Und was für eine Ausrede haben Sie sich ausgedacht? Nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich halte es für äußerst merkwürdig, dass wir uns hier über den Weg laufen.“
Ben hielt ihrem Blick stand, ohne die Miene zu verziehen, für Grace ein Zeichen, dass er die Wahrheit sagte. Sie war sich aber bewusst, dass sie ihn nicht gut genug kannte, um sich völlig sicher zu sein.
„Kein Grund zur Aufregung. Ich habe mich halt ein wenig erschrocken, als Sie so plötzlich aufgetaucht sind. Dieses Viertel ist nicht ungefährlich.“ Seine Stimme klang so sanft und
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