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hinkriegen.“ Ben hoffte, dass seine Stimme ganz ruhig klang, auch wenn sich ihm beim Anblick ihrer Verletzungen der Magen umdrehte. Er durfte gar nicht daran denken, was alles hätte passieren können, wenn er nicht in der Nähe gewesen wäre.
Verstohlen wischte sich Grace eine Träne aus den Augen. Ben vermerkte es mit Genugtuung. Vielleicht konnte er sie ja doch überzeugen, dass sie den Park meiden musste, wenn er nicht in der Nähe war, um sie zu beschützen. Vorsichtig half er Grace auf die Beine.
„Die Kamera hätten Sie nicht freiwillig aus den Händen gegeben, oder?“
„Darauf können Sie Gift nehmen. Was glauben Sie, was so ein Gerät kostet. Im Augenblick kann ich es mir nicht leisten, Ersatz zu beschaffen. Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein? Glaubt er, er kann sich einfach nehmen, was ihm gefällt?“
Ihre Naivität amüsierte Ben. „Wie wollten Sie ihn denn daran hindern sich das zu nehmen, was ihm gefällt?“
„Er hat es ja gar nicht geschafft, mir die Kamera abzunehmen. Falls es zum Schlimmsten gekommen wäre, hätte ich ihm ganz schnell ein Bein gestellt.“
„Der Schurke hätte Ihnen fast den Hals gebrochen.“
„Hat er aber nicht.“ Zum Beweis schob sie die blonde Mähne zur Seite und präsentierte ihm ihren langen, weißen Hals.
So leicht kam sie bei Ben nicht davon. Er zog den Kameragurt über ihren Kopf und erschrak über den Anblick, den ihre Haut an der Stelle bot, wo der Gurt in den Hals eingeschnitten hatte. „Das sieht übel aus, Grace. Haben Sie schon mal daran gedacht, einen Kurs in Selbstverteidigung zu belegen?“
„Schon, leider bin ich noch nicht dazu gekommen.“
Hatte Emma also richtig getippt. Was hatte Grace wohl noch alles erfunden, um die alte Dame zu beruhigen? Und was zum Teufel hatte sie in diesem Elendsviertel wirklich verloren?
Langsam dämmerte Grace, welcher Gefahr sie gerade entronnen war. Sie fiel sichtlich in sich zusammen und zitterte am ganzen Körper. „Ich muss mich wirklich bei Ihnen bedanken, Ben“, stammelte sie, machte kehrt und ging mit schleppenden Schritten davon.
Mit zwei Sätzen hatte Ben sie eingeholt. Er konnte verstehen, dass sie allein sein wollte, aber nach allem, was passiert war, konnte er sie jetzt nicht sich selbst überlassen. Jemand musste ihr doch beistehen, sie trösten, und wer könnte es wohl besser als er selbst, auch wenn ihn das in Teufels Küche bringen mochte.
Die Hände in den Hosentaschen, schlenderte er neben ihr her. Er hatte den Eindruck, dass Grace kein bestimmtes Ziel ansteuerte, sondern einfach in Bewegung bleiben musste. Er wollte bei ihr sein, wenn sie aus ihrem Schock erwachte.
„Wohin gehen Sie?“, fragte er schließlich.
„Zur U-Bahn.“
Oje, ausgerechnet heute war er mit dem Auto in den Park gekommen, um ihr Treffen zufällig aussehen zu lassen.
„In der U-Bahn kann es ganz schön gefährlich werden“, warf er ein.
Grace blieb stehen und sah ihn trotzig an. „Ich habe mich dort aber bisher immer sicher gefühlt.“
„Das Gleiche haben Sie auch von dem Park behauptet. Bitte nehmen Sie doch Vernunft an. Mein Auto steht gleich um die Ecke, ich kann Sie nach Hause fahren.“
Grace zögerte. Erst schien es, als würde sie sein Angebot ernsthaft in Erwägung ziehen, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Das ist nett, aber ich komme auch alleine zurecht.“
„Das glaube ich Ihnen aufs Wort.“ Ehe Ben wusste, was er tat, hatte er die Hand schon auf Grace’ Wange gelegt, gerade als sie sich zu ihm drehte. Sie stockte, und eine Sekunde lang verharrten sie reglos.
„Sie vergeben sich nichts, wenn Sie gelegentlich die Hilfe anderer annehmen“, murmelte er.
„Ist mir schon klar.“
„Dann wäre jetzt nämlich so eine Gelegenheit. Ich bringe Sie heim, und dann dürfen Sie mich hinauswerfen.“ Ben lächelte zwar, als er das sagte, aber er meinte seine Worte bitterernst. Er wusste, dass ihm die Kraft fehlen würde, von allein zu gehen.
3. KAPITEL
M it zittrigen Fingern kramte Grace die Schlüssel hervor und reichte sie Ben, damit er aufschließen konnte. Insgeheim war sie heilfroh, dass er darauf bestanden hatte, sie nach Hause zu fahren. Die Wunden an ihren Händen brannten höllisch. Sie fühlte sich zerschunden und zerschlagen und hatte nur noch einen Wunsch: sich auf dem Sofa ausstrecken und ausgiebig selbst bemitleiden. Aber die Drohung, die der Angreifer ausgesprochen hatte, ließ ihr keine Ruhe.
„Lass dich hier nie wieder blicken, sonst wirst du es schrecklich
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