Verliebt skandalos amp sexy
hätte Grace das gerne einmal ausprobiert.
Nachdenklich nahm sie ein weiches Badetuch vom Haken und fing an, sich abzutrocknen. Ursprünglich war sie ja nur auf ein erotisches Abenteuer aus gewesen. Aber bei Ben hatte sie viel mehr gefunden. Erstens hatte sie entdeckt, dass es ihr Spaß machte, die Zügel in dieHand zu nehmen, zu verführen, statt sich verführen zu lassen. Und zweitens hatte ihr Ben endlich die Anerkennung und Zuwendung geschenkt, nach der sie sich ihr ganzes Leben lang sehnte.
Denk dran, ermahnte sich Grace, die Zeit läuft. Er hat dir von Anfang an erklärt, dass er sich nicht binden will. Schade eigentlich, denn ich hätte ihn gerne mit Logan und Catherine bekannt gemacht.
Verblüfft richtete sie sich auf. Was spinnst du dir denn da zusammen? Mal ganz abgesehen von dem, was Ben will, willst du denn überhaupt eine feste Beziehung eingehen?
Das schrille Läuten des Telefons erlöste sie aus ihren Gedanken. „Ja?“
„Na endlich! Du bist schwieriger zu erreichen als der Präsident.“
„Granny! Tut mir leid, dass ich nicht zurückgerufen habe. Ich war so beschäftigt.“ Grace schmunzelte, als sie daran dachte, womit sie sich die Zeit vertrieben hatte.
„Keine faulen Ausreden. Schließlich bin ich deine alte Großmutter und mache mir Sorgen um dich.“
„Hast ja recht, Granny. Du fehlst mir sehr.“
„Wann besuchst du mich mal wieder? Weißt du, dass wir uns zum letzten Mal an Logans Hochzeit gesehen haben?“
Grace krümmte sich vor Verlegenheit. Sie hatte jede freie Minute in der nächsten Zukunft für Ben reserviert. Erst wenn er fort war, hatte sie Zeit für ihre Großmutter. Dann jedoch würde sie den liebevollen Trost der alten Dame nötiger haben denn je.
„Weißt du, ich fange gerade an, mich einzugewöhnen. Es hat sich so viel verändert.“
„Das klingt spannend. Was gibt’s denn Neues? Hast du eine Stelle? Einen Freund?“
„Vielleicht.“ Aus Erfahrung wusste Grace, dass es nicht ratsam war, Emma Einzelheiten aus ihrem Liebesleben anzuvertrauen.
Emma seufzte. „Undank ist der Welt Lohn! Findest du nicht, dass ich als deine Großmutter ein Anrecht darauf habe, informiert zu werden? Nun gut! Ich hoffe ja nur, dass dein Verehrer an deinen Geburtstag denkt und dich mal so richtig verwöhnt. Das muss ja kein teures Geschenk sein. Zum Beispiel hab ich mir sagen lassen, dass die Preise in den New Yorker Sexshops ganz vernünftig …“
„Also, Granny!“
„Was denn? Ihr jungen Leute tut immer so prüde. Sag bloß, du hast die Seifen und Kerzen, die ich dir letztes Jahr geschenkt habe, noch nicht benutzt?“
Grace kicherte beim Gedanken an all die ausgefallenen erotischen Spielereien, mit denen Emma sie seit Jahren zum Geburtstag beglückte. Um abzulenken, erkundigte Grace sich nach ihrem Bruder und seiner Frau.
„Denen geht’s gut. Sie haben übrigens vor, dich zu besuchen, weil man dich anders ja nicht mehr zu Gesicht bekommt. Soll ich ihnen erzählen, dass du doch mal wieder heimkommst?“
„Alles zu seiner Zeit, Granny. Leider muss ich jetzt aufhören, aber du fehlst mir. Ich hab dich lieb!“
„Ich dich auch. Alles Gute, mein Schatz! Eines musst du mir zum Schluss aber noch versprechen: Wenn dir ein Mann gefällt, musst du ihm das zeigen. Spiel nicht die Spröde, sonst läuft er dir davon.“
Grace schnitt eine Grimasse in den Hörer, als sie auflegte. Wenn sie es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, dass Emma Ben kannte. Die Spröde – pah! Grace dachte daran, was sie vor knapp einer Stunde nur spärlich bekleidet in Bens Wagen getrieben hatte, und lächelte. Nicht einmal Emma hätte dieses Verhalten als spröde bezeichnet. Insgeheim schmiedete Grace auch bereits Pläne für eine Fortsetzung.
Wäre ja noch schöner, wenn sie sich von ihrer achtzigjährigen Großmutter Tipps für ihr Liebesleben geben lassen musste! „Ich werde dir alle Ehre machen, Granny“, murmelte Grace, und ein hintergründiges Lächeln umspielte ihre Lippen.
6. KAPITEL
N ichts als Ärger mit Grace, schimpfte Ben. Er stand noch kaum unter der Dusche, als der Dienst habende Pförtner ihn anrief, um ihm mitzuteilen, dass Grace soeben nach dem Aufzug geklingelt hatte und auf dem Weg nach unten war.
Es ging ihm gehörig gegen den Strich, Tricks aus seiner Überwachungspraxis auf Grace anzuwenden, aber er sah keine andere Möglichkeit. Durch den Türspion beobachtete er, wie sie in den Lift stieg, dann raste er die Treppen hinunter.
Im Foyer wies ihm der Portier mit
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