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einem Schaudern zerknüllte sie den Zettel und warf ihn in den Papierkorb neben ihrem Bett. Was für ein Scheusal, das nicht davor zurückschreckte, ein Kind für seine Machenschaften einzuspannen. Die Nachricht hatte ihr nämlich der kleine Cal zugesteckt, gerade als sie Ben am Zaun bei den Baseballfeldern entdeckt hatte.
Aber mit dem Drohbrief würde sie sich später befassen. Heute Abend hatte sie etwas ganz anderes vor: Sie hatte sich vorgenommen, Ben zu erobern.
Natürlich hatte sie bemerkt, dass er ihr in den Park gefolgt war. Zu seinen Gunsten sprach, dass er sie nicht offen bewacht, sondern ihr den Freiraum gewährt hatte, den sie benötigte. Im Grunde war es ein beruhigendes Gefühl gewesen zu wissen, dass er sich in Rufweite aufhielt. Trotzdem hatte sie ihm den anonymen Brief lieber vorenthalten. Ben hätte ihn sicher als Vorwand benutzt, um ihr die Ausflüge zum Park endgültig auszureden. Dabei fühlte sie sich dort nach wie vor in keiner Weise bedroht.
Dennoch hatte er kein Recht, ihr nachzuspionieren. Sein Verhalten war unentschuldbar, und er hatte eine Lektion verdient, eine Lektion, die er so schnell nicht vergessen würde.
Nachdem sie von ihrem Spaziergang zurückgekommen war, hatte Grace erst einmal die Wohnung gründlich aufgeräumt. Danach hatte sie ausgiebig geduscht und Emmas Seifen und parfümierte Lotionen freizügig angewendet, auch wenn sie im Stillen an ihrem Nutzen zweifelte. Emma schwor ja Stein und Bein auf die anregende Wirkung dieser Mittelchen, aber Grace hätte gerne gewusst, woher ihre Großmutterdiese Informationen bezog.
Sie machte sich sorgfältig zurecht und stellte mit viel Bedacht aus ihrer umfangreichen Garderobe ein Outfit zusammen, das den Erfolg ihrer Aktion garantieren würde. Ben würden die Augen aus dem Kopf fallen. Zufrieden und beschwingt verließ sie schließlich das Apartment.
Nicht schon wieder! Ben hatte sich noch nicht von Grace’ letztem Ausflug erholt, als ihn der Anruf des Portiers erneut in Alarmbereitschaft versetzte. Zum ersten Mal in seinem Leben sehnte er den Montag herbei. Dann musste Grace wieder zur Arbeit gehen und verfügte nur mehr in begrenztem Umfang über Freizeit. Aber bis dahin musste er ihr folgen, wann immer sie beschloss auszugehen.
Diesmal wartete er, bis sich die Tür des Lifts hinter ihr geschlossen hatte, ehe er selbst auf den Knopf drückte. Wie versprochen hatte sich der Portier gemerkt, welche Richtung Grace eingeschlagen hatte. Natürlich wollte sie in die Stadt, ganz wie Ben befürchtet hatte.
Missmutig trat Ben aus dem Gebäude und blickte suchend in die Richtung, in die Grace verschwunden war. Er erhaschte gerade noch einen Blick auf ihren Rücken, als sie um eine Ecke bog, aber das genügte, um seinen Puls zu beschleunigen. Sie hatte sich wieder selbst übertroffen! Was dachte Grace sich dabei, in diesem Aufzug ohne Begleitung abends in der Stadt herumzuziehen? Sie war wirklich selbst schuld, wenn sie in Schwierigkeiten geriet.
Grace hatte die Haare hochgesteckt, nur ein paar blonde Strähnen umspielten neckisch ihre Schultern. Sie trug ein knappes Trägertop und einen aufregend kurzen Rock. Ihre samtige Haut, ihr geschmeidiger Körper, die langen schlanken Beine, all das wurde in dieser Aufmachung mehr enthüllt als verborgen. So konnte sie sich unmöglich alleine auf die Straßen von New York wagen, fand Ben und machte sich aufs Schlimmste gefasst. Wehe dem Mann, der es riskieren sollte, sie auch nur schief anzusehen! Er würde es mit ihm zu tun bekommen.
Unfähig, die Augen auch nur eine Sekunde abzuwenden, folgte Ben Grace bis in die U-Bahn. Seine Fantasie gaukelte ihm Bilder vor, in denen Grace die langen Beine um ihn schlang, doch diesmal trennte keine Barriere ihre erhitzten Körper. Schwer atmend fragte er sich,wohin sie in diesem Aufzug überhaupt wollte. Nach ihrer Kleidung zu urteilen, hatte sie wohl ein Rendezvous. Aber das, so schwor sich Ben, würde er zu verhindern wissen.
Als Ben hinter Grace in den Waggon stieg, war sein ganzer Körper schweißbedeckt, aber heute lag das nicht nur an der feuchtwarmen Luft, die üblicherweise in der New Yorker U-Bahn herrschte. Von den Rücken seiner Mitreisenden verdeckt, beobachtete er Grace, die gedankenverloren eine blonde Strähne zwischen den Fingern zwirbelte. Er ertappte sich bei dem Wunsch, ihr Haar zu berühren, und ganz automatisch wanderten seine Gedanken zurück zu der Szene, die sich hinter den beschlagenen Scheiben des Mustangs abgespielt hatte. Sein
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