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Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman

Titel: Verliebt Verlobt Vergeltung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Barrett Alexandra Kranefeld
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noch mehr Dreck ins Gesicht spritzen lassen? Oder wieder
aufstehen, den ganzen Scheiß abstreifen und ihm sagen, dass er sich ins Knie ficken soll? Komm schon, Maddy, eine Frau mit deinem Talent und deinen Referenzen findet jederzeit einen neuen Job. Du hast diese Firma aufgebaut und zum Erfolg geführt. Du hast ihm zum Erfolg verholfen. Er war das Gesicht eures Unternehmens, aber du warst der kluge Kopf dahinter, die Frau hinter den Kulissen. Es war deine Idee . Du kannst noch mal von vorne anfangen. Und wenn du es wirklich willst, schaffst du es auch.«
    Wahrscheinlich glaubt mein Bruder, dass solches Gerede unglaublich motivierend sein kann. Aber er hat keine Ahnung davon, wie anstrengend es ist, eine Firma aus dem Nichts aufzubauen. Wie ich mir dafür vier Jahre lang, Tag und Nacht, den Hintern abgearbeitet habe. Und dass ich jetzt einfach keine Kraft mehr habe, noch mal neu anzufangen.
    Plötzlich brauche ich ganz dringend einen Schuss Schokolade. Und zwar sofort.
    Ich winke mit dem Arm wild nach dem Barkeeper. »He!«, rufe ich ihm zu. Er kommt gemächlich grinsend angeschlendert.
    »Na, brauchen wir jetzt doch was Stärkeres?«, fragt er.
    »Haben Sie einen Schokoladen-Milkshake?«, frage ich.
    Er trocknet sich die Hände ab und überlegt laut: »Tja … also, ich habe Milch, und ich habe Vanilleeis, aber ich habe keinen Schokoladensirup. Also, Vanille könnte ich machen.«
    Mein Bruder bückt sich und holt einen Hershey-Schokoriegel aus seiner Umhängetasche. »Versuch’s mal damit«, sagt er und schiebt ihn über den Tresen zum Barkeeper.
    »Mein kleiner Bruder, mein Held«, erkläre ich stolz.
    »Süß«, erwidert der ausdruckslos, nimmt die Schokolade und trollt sich.
    Mein Bruder wirft mir einen vernichtenden Blick zu.
    »Und weißt du was, Maddy? Richtige Killer trinken keine Schoko-Shakes.«

    Wo er Recht hat, hat er Recht.
    »Sag einfach Bescheid, wenn ich Carlton die Fresse polieren soll. Mache ich gern.« Und damit zieht Ronnie sich seinen Teller wieder heran und beißt herzhaft in seinen Cheeseburger.
    Ich stelle mir vor, wie mein Bruder sich mit Carlton raufend auf dem Boden wälzt. Mein Bruder würde natürlich gewinnen, ganz klar. Vorausgesetzt, es wäre ein fairer Kampf, denn Carlton ist es durchaus zuzutrauen, dass er zu miesen Tricks greift. Etwa Ronnie Sand in die Augen streuen oder ihn in die Nieren treten zum Beispiel.
    »Ich möchte dich nicht in meine Angelegenheiten verwickeln«, sage ich.
    »Ich möchte dich nicht in meine Angelegenheiten verwickeln«, äfft mein Bruder mich nach.
    »Vielleicht sollte ich dafür jemanden anheuern.«
    Mein Bruder lehnt sich zurück und klatscht in die Hände. »Bravo, Maddy. Genau das Richtige. Einen Killer anheuern. Gute Idee.«
    »Kennst du jemanden?«, frage ich hoffnungsvoll, und es ist eine nicht abwegige Frage. Aus seiner Zeit als jugendlicher Problemfall kennt mein Bruder noch so einige zwielichtige Gestalten. Er hat damals für Snoop Santino gearbeitet - einen der berüchtigsten Drogendealer im südlichen Texas. Eine ganz große Nummer.
    »Wie wäre es denn mit …« Ich zögere. »Mit Snoop?«, frage ich schließlich.
    Jetzt ist mir Ronnies Aufmerksamkeit sicher.
    »Ich tue jetzt mal einfach so, als hätte ich das nicht gehört«, sagt er ruhig. Wenn mein Bruder so richtig wütend ist, spricht er immer ganz leise. Richtig gruselig ist das.
    »Und übrigens hast du keine Ahnung, auf was du dich da einlässt. An deiner Stelle würde ich mit diesem Namen nicht so um mich werfen«, sagt Ronnie leise.

    »Ach, komm. Wir kennen den Typ doch noch aus Kindertagen.«
    »Du sagst es, Maddy. Das war, bevor er abgerutscht ist und sich in ein Leben gestürzt hat, das nur noch um Diebstahl und Drogendeals kreist.«
    Und dann macht Ronnie etwas, das er wirklich äußerst selten macht. Er zieht sein T-Shirt ein Stück hoch und zeigt auf die Narbe einer Schussverletzung. Links, knapp unterhalb des Rippenbogens. »Glatter Durchschuss« hatte mir der Notarzt in jener Nacht mitgeteilt, als Ronnie um sein Leben kämpfte.
    »Weißt du noch, mit wem ich unterwegs war, als das passiert ist?«
    Okay, ich bin ja schon ruhig. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, Snoop Santino zu erwähnen. Aber sind wir insgeheim nicht alle ein bisschen neidisch auf solche Typen und wären gern selbst ein Gangster? Oder warum sind die Sopranos sonst so beliebt?
     
    Nachdem er angeschossen worden war, hat mein Bruder zu Gott gefunden.
    Nun, da es Ronnies Mission ist, die Jugend vor

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