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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Tag nicht komme könne, hatte sie dasselbe flaue Gefühl und hätte sich am liebsten übergeben.
    »Ja, das ist richtig sexy«, ätzte sie vor dem Spiegel, nachdem sie aufgelegt hatte, und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn.
    Bevor sie ihre Meinung ändern, noch einmal anrufen und sagen konnte, es gehe ihr schon besser und sie wäre gleich im Büro, nahm sie die kleine Reisetasche, die sie an diesem Morgen etwa hundertmal umgepackt hatte, und verließ ihr Motelzimmer, sorgsam darauf bedacht, ihre Tür abzuschließen. Sie hatte keine Lust, am nächsten Tag zurückzukommen und ihre Badewanne voll Rum und Küchenschaben vorzufinden.
    Als sie das dritte Mal die Tür überprüfte, konnte sie es sich nicht verkneifen, einen Blick nach links zu Mike Brysons dunklem Zimmer zu werfen. Sie hatte ihn früher am Morgen gehen gehört - bei den papierdünnen Wänden bekam sie praktisch mit, wenn er blinzelte, ganz zu schweigen von seiner Dusche oder der Tür, wenn er sein Zimmer verließ. Sie bildete sich sogar ein, sein Eau de Cologne wahrzunehmen,
wenn er an ihrer Tür vorbeiging, während seine Schritte langsamer wurden, als wäre er versucht, stehen zu bleiben und ihr einen Abschiedskuss zu geben.
    Savannah seufzte.
    Ihre Fantasie ging wieder einmal mit ihr durch.
    Hör endlich auf, dich auf einen schwulen Mann zu fixieren, ermahnte sie sich, als sie die Stufen hinunter in den Innenhof ging, wo sie auf Christina und ihre Gang stieß, die überraschenderweise bereits Tag sechs im Partyland einläuteten. Die Studenten würden am Montagnachmittag abreisen, hatte Mike gesagt, und sie konnte nicht sagen, ob sie sich ebenso darauf freute wie er.
    Als sie auf den Parkplatz trat, bemerkte sie, dass Christina und James ihr gefolgt waren. James hatte beide Arme um Christina gelegt, und seine Hände ruhten unmittelbar unter ihren Brüsten.
    »Ich muss etwas aus dem Wagen holen«, erklärte Christina und schwenkte zum Beweis die Schlüssel, als Savannah sie mit hochgezogenen Brauen ansah.
    »Nette Karre.« James hatte inzwischen von Christina abgelassen und wippte mit einem anerkennenden Nicken auf den Fersen vor und zurück, während er zusah, wie Savannah die Fahrertür ihres Cabrios aufschloss.
    »Danke«, gab Savannah zurück und unterdrückte das Bedürfnis, »Kumpel« am Ende jedes Satzes hinzuzufügen, den sie zu ihm sagte. Sie warf ihre Tasche auf den Rücksitz, öffnete die Tür und stieg ein. Die Sonne hatte das weiße Leder bereits auf tausend Grad erwärmt, so dass sie unruhig hin- und herrutschte. Für den heutigen Ausflug hatte sie sich für einen kurzen grünen Rock und ein schwarzes Tanktop entschieden. Sie hatte zwar zur Sicherheit einen Pullover eingepackt,
falls es im Flugzeug kühl werden sollte, aber vergessen, ein Handtuch mitzunehmen, um zu verhindern, dass ihr das Leder die Haut bei lebendigem Leib abzog.
    Wenn es Ende März bereits so heiß war, konnte sie sich nur fragen, wie es wohl im August erst werden würde.
    »Hey, Savannah?«, hörte sie Christinas zögernde Stimme neben sich.
    Savannah, die an der Lüftung herumgefummelt hatte, hob den Kopf und stellte fest, dass James wieder im Hof verschwunden war. »Ja?«, fragte sie. Heiße Luft strömte ihr aus den Düsen ins Gesicht, und Savannah konnte nur hoffen, dass es nicht allzu lange dauern würde, bis sie etwas kühler wurde. Sie fühlte sich wie die böse Hexe aus dem Westen, die, als Dorothy Wasser auf sie schüttet, zu einer Pfütze wird und schreit: »Ich schmelze, ich schmelze!«
    »Das mit der Badewanne tut mir leid. Und das mit den Ameisen. Und mit deiner Unterwäsche«, fügte sie hinzu, den Blick auf einen blauen Kaugummi auf dem Asphalt geheftet.
    Savannah sah auf die Uhr am Armaturenbrett. Wenn sie sie sich nicht beeilte, kam sie noch zu spät zu ihrem neuen Leben. »Schon gut«, sagte sie und legte den Rückwärtsgang ein, blieb jedoch mit dem Fuß auf der Bremse.
    »Nein, ich meine es ernst«, fuhr Christina fort und sah Savannah reumütig an. »Ich wollte nur … keine Ahnung. James dazu bringen, mich zu mögen, indem ich ihm zeige, dass ich nicht übertrieben brav bin, schätze ich.«
    Savannah legte den Kopf schief und sah das Mädchen an. »Und hat es funktioniert?«
    Christina zuckte verlegen die Achseln. »Ja.«
    »Dann bist du jetzt bestimmt glücklich«, bemerkte Savannah, während ihr durch den Kopf ging, wie verzweifelt sie
sich selbst danach sehnte, in einem anderen Licht betrachtet zu werden und wie gut es sich anfühlen

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