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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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ihr Fahrrad, das sie auf dem Seitenständer in der Einfahrt abgestellt hatte, und machte sich auf den Weg. Sicherheitshalber, falls ihre Mutter oben aus dem Wohnzimmerfenster sehen sollte, wartete sie, bis sie um die Ecke gebogen war, ehe sie die Jeans und das T-Shirt auszog, unter denen sie in der Augusthitze bereits zu schwitzen begonnen hatte. Sorgfältig legte sie die Kleider zusammen und schob sie unter den Rhododendron in Mr. und Mrs. Rottas Garten, wo sie sie auf dem Rückweg wieder einsammeln würde.
    Sie erreichte das Einkaufszentrum ohne weitere Zwischenfälle und hatte noch genug Zeit, um sich den erwähnten Orangenshake zu gönnen, bevor Peggy atemlos und verschwitzt angelaufen kam. Im Gegensatz zu Savannah kam sie nie zu früh zu einer Verabredung.
    Savannah nahm einen letzten Schluck aus ihrem Becher, ehe sie ihn in den Mülleimer warf und von ihrer Bank vor einer Gap-Filiale aufstand, wo sie sich mit Peggy verabredet hatte. Sie fuhr mit den Händen über ihre Vinylhosen und strich die Falten glatt, während sie spürte, wie ihre Anspannung wuchs. Die Geburtsstunde des Stars war nicht mehr fern, da war sie sich ganz sicher.
    »Fertig?«, fragte sie Peggy, die sich bückte, um ihre Stiefel hochzuziehen. Bei Sears waren die Stiefel in Peggys Größe ausverkauft gewesen, deshalb hatten sie sich mit einem Paar begnügen müssen, das zwei Nummern zu groß war. Savannah konnte nur hoffen, dass nicht beim Abschlusskick am Ende ihrer Performance einer davon ins Publikum segelte. So etwas würde bei den Talentscouts - die sich, da war sie sicher, unters Publikum auf den Metallklappstühlen vor der mit blauem Stoff abgehängten Bühne gemischt hatten - bestimmt nicht besonders gut ankommen.

    Peggy stand auf und straffte die Schultern, ehe sie Savannah ernst ansah. »Ich bin bereit«, erwiderte sie.
    »Vergiss nicht zu lächeln. Und sei nicht so nervös.« Aus Angst, Peggy könnte in letzter Minute kneifen, packte Savannah sie am Arm und schob sie zum Vorhang im hinteren Teil der Bühne. Sie waren als Nächste an der Reihe, gleich nach einer Truppe Highschooljungs, die irgendwelche Verrenkungen auf der Bühne machten und irgendeinen albernen Song - irgendetwas von wegen »Didn’t I blow your mind this time« - mit so hohen Stimmen zum Besten gegeben hatten, dass sie wie Mädchen klangen.
    »Was für ein alberner Song. Wir werden diese Typen gleich blass aussehen lassen «, versicherte sie Peggy, deren Arm unter Savannahs Griff zu zittern begonnen hatte.
    »Schön, sehr schön. Und jetzt einen kräftigen Applaus für Donny, Joey, Jordan, Danny und Jon, auch bekannt unter dem Namen New Kids on the Block«, rief der Ansager, während die Mädchen im Publikum kreischten, applaudierten und auf ihren Stühlen herumzappelten wie aufgeregte kleine Hunde im Zoogeschäft.
    Savannah spähte durch den Spalt im Vorhang und musterte die Zuschauer finster. »Das soll wohl ein Witz sein. Das hat ihnen gefallen?«, murmelte sie, während sich die Bandmitglieder abklatschten und auf der Bühne verbeugten, bis der Ansager sie davonscheuchte.
    »Keine Ahnung. Ich finde sie eigentlich ganz süß«, meinte Peggy, deren Blick wie gebannt an der Bühne hing.
    Savannah verdrehte die Augen. Kein Zweifel - während des Sommers hatte Peggy eine Schwäche für Jungs entwickelt.
    »Und nun begrüßen wir Savannah Taylor und Peggy O’Reilly mit ›Livin’ On a Prayer‹ auf der Bühne. Kommt
schon, einen donnernden Applaus für die beiden kleinen Ladys«, rief der Ansager.
    Savannah holte tief Luft, um ihren hämmernden Puls ein wenig zu beruhigen, und trat einen Schritt auf die Bühne zu.
    »Hey, viel Glück«, sagte einer der New Kids - Savannah glaubte, es sei Donny, war sich aber nicht ganz sicher - zu ihr und gab ihr einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, während die Jungs an ihnen vorbeigingen.
    »Danke«, murmelte Savannah und beschloss spontan, dass sie vielleicht doch nicht so übel waren.
    Erst als sie die Bühne betrat und den eher lustlosen Applaus des Publikums hörte, bemerkte Savannah, dass sie allein war. Sie drehte sich um und dachte, Peggy sei noch immer damit beschäftigt, den New Kids nachzustarren, doch das schien nicht das Problem zu sein. Die Jungs waren verschwunden, aber Peggy stand wie angewurzelt genau dort, wo Savannah sie zurückgelassen hatte, und umklammerte das Geländer der Treppe zur Bühne. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und ihr Gesicht hatte eine Farbe angenommen, die Savannah noch nie bei

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