Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
Vom Netzwerk:
damit schob sie sich an Savannah vorbei und kehrte wieder in die Bar zurück.
    Savannah, die ihr folgte, spürte eine Peinlichkeit epischen Ausmaßes nahen und wusste, dass sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen musste, um es zu verhindern. Im Leben jedes Menschen gibt es einen Moment, von dem man sich später wünscht, jemand hätte rechtzeitig eingegriffen. Beispielsweise jenen Tag, an dem man ohne BH zur Schulaufführung von Cleopatra gegangen war und Greg Fisher, dieser Idiot, einen von hinten auf die Toga trat. Oder den Tag in der achten Klasse, als Tiffany Mastroianni sagte, sie hätte mitbekommen, wie Heather McLinn Crystal Jean Monroe erzählt habe, dass Heathers Bruder Bobby wahnsinnig für einen schwärme und sich nichts mehr wünsche, dass man zu ihm hinübergehe und ihn vor all seinen Freunden frage, ob er mit einem tanzen wolle. Was man dann auch tat - nur dass er nicht mit einem tanzte, sondern einem dreckig ins Gesicht lachte. Oder an jenem Tag, als man das erste Mal Alkohol trank. Damals, als Kim Johnson und Karin Roche ein Cola mit Schuss nach der anderen tranken und man so lange mitmachte, bis man auf der Toilette ohnmächtig wurde und sich auf den Boden des Schülerclubs übergab, wo alle anderen aus der Schule abhingen.
    Um Christina einen dieser »Augenblicke« zu ersparen, stürzte Savannah hinter ihr her. Christina schnappte sich zwei volle Krüge Bier von einem Tablett auf einem Tisch neben der Bühne und ging, ohne auf die Proteste der Gäste an besagtem Tisch zu achten, die Stufen zur Bühne hinauf, wo ein junger Mann mit Fistelstimme »I Will Survive« quiekte.

    »Hey«, maulte er, als Christina vor ihn trat und ihm die Sicht auf den Bildschirm versperrte.
    Savannah trat vor den Bühnenrand und legte die Hände um den Mund. »Psst«, zischte sie, um Christinas Aufmerksamkeit zu erregen.
    Doch Christina ignorierte sie, also musste sie sich etwas anderes einfallen lassen, um sie von der Bühne zu locken. Doch bevor sie sich einen anderen Schlachtplan überlegen konnte, stieß James, dieser Vollidiot, ein lautes Wolfsheulen aus und schrie: »Los, Baby!«
    Savannah wünschte, näher bei ihm zu sein, damit sie ihm einen neuerlichen Tritt verpassen konnte.
    Christina hingegen grinste und stampfte rhythmisch mit dem Fuß auf. Bier schwappte über die Krugränder, als sie sich im Kreis zu drehen begann und mit schleppender Stimme »As long as I know how to love, I know I’ll stay alive« sang.
    Savannah wand sich. Sie musste Christina das Bier abnehmen, bevor sie eine Dummheit beging - wie zum Beispiel, die Krüge auszutrinken.
    Also trat sie auf die Bühne, in der Hoffnung, Christina glaube, sie wolle mitsingen, und lasse sich das Bier aus der Hand nehmen. Stattdessen steuerte Savannah auf ihre eigene Peinlichkeit epischen Ausmaßes zu, als Christina die letzten Worte des Songs blubberte, sich zum Publikum umdrehte und mit dem Hintern wackelte, ehe sie die Krüge auf Schulterhöhe hob und den Inhalt über sich ergoss. Da Savannah mittlerweile neben ihr stand, bekam sie die volle Ladung eines Kruges ins Gesicht. Instinktiv schloss sie die Augen und riss abwehrend die Hände hoch, doch es war zu spät. Entsetzt schnappte sie nach Luft, als die kalte Flüssigkeit über ihren Hals lief.

    Savannah weigerte sich, die Augen aufzuschlagen, als die Leute zu grölen und zu johlen begannen. Sie konnte sich nur allzu gut vorstellen, wie sie aussah - das Haar an den Kopf geklatscht und das Make-up über ihre Wangen sickernd.
    Erst als Christina schrie: »Wet T-Shirt Competition!«, riss Savannah die Augen auf und sah an sich hinunter. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass ihr weißes Tanktop völlig durchweicht war … und dass sie sich an diesem Morgen nicht die Mühe gemacht hatte, einen BH anzuziehen.

Was haben Sie zu verbergen?
    Wir alle haben etwas in unserem Schrank versteckt. Irgendetwas hinter unseren Manolo Blahniks oder dem mit Münzen bestickten Kleid aus dem Ausverkauf von vor zehn Jahren, das wir für die richtige Gelegenheit aufheben wollen. Wenn Sie also die Türen aufmachen und Ihnen ein, zwei alte Knochen entgegenfallen, schämen Sie sich nicht für Ihre Sünden - seien Sie stolz darauf! Diese Leichen haben Sie erst zu der Frau gemacht, die Sie heute sind!

    Hey, höchste Zeit für ein wenig Ehrlichkeit. Niemandaußer Ihnen wird je von diesem Test erfahren. Also, raus damit, was verstecken Sie ganz hinten im Schrank?
    a. Einen Pulli von Liz Claiborne, den Sie mit 15 haben mitgehen lassen?

Weitere Kostenlose Bücher